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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 14.06.2011, 00:26   #34
weiblich Ex-Encki
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Hallo verwi3,

ich möchte dir nur sagen, dass Du Dich zu Deinem Gedicht gar nicht äußern musst, bloß weil andere dies wollen.
Pass auf Dich auf!
Wenn Du etwas sagen will, kannst Du es natürlich machen (Das ist keine Aufforderung.).

Liebe Grüße
Encki
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Alt 14.06.2011, 00:26   #35
weiblich Ilka-Maria
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Niemand hat sich in der Diskussion über etwas lustig gemacht, Encki. Und es gibt auch keine verschiedenen Biografien zu achten, weil keine aufgezeigt sind. Im Gedicht fehlt eben jeglicher Bezug zum Suizidversuch: Es gibt keine biografische Anspielung, kein Motiv und auch keine sonstige Andeutung.
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Alt 14.06.2011, 00:27   #36
Thing
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Zu dem Gedicht nicht -
aber zu den Kommentaren.
Man steht als Kommentator gewissermaßen im Leeren.
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Alt 14.06.2011, 00:31   #37
weiblich Ex-Encki
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Zitat:
überspannte Göre
ist kein sich lustig machen bzw. eine abwertende Bemerkung?!?

Und hier wurde in der Diskussion sehr wohl über verschiedene Lebenswelten geredet, was ich aufgegriffen habe.

Encki
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Alt 14.06.2011, 00:37   #38
weiblich Ilka-Maria
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Nein, das ist kein Sichlustigmachen. Erstens hast Du den Ausdruck aus dem Satzzusammenhang gerissen, zweitens gibt es auch diese Fälle, nämlich krankhaft überspannte Menschen, die andere mit Drohungen in Schach zu halten versuchen. Das ist nicht lustig, sondern schrecklich.

Die Biografien der hier geschilderten jungen Menschen, die sich vom Schulbetrieb überfordert fühlen, sind für mich nichts Besonderes, das gab es schon immer und ist kein glaubhafter Grund, sich das Leben zu nehmen. Außerdem fügen diese Schilderungen dem Gedicht nichts Klärendes oder Ergänzendes hinzu. Wir wissen immer noch nicht, weshalb sich das LI umbringen wollte.
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Alt 14.06.2011, 00:40   #39
Thing
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Wir bleiben in der Kommentar-Schleife, ohne eine Rückmeldung der Dichterung erfahren zu haben.
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Alt 14.06.2011, 00:46   #40
gummibaum
 
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Mit 15 schrieb ich so (28.4.1969), denn so erlebte ich die Familie, die Ehe meiner Eltern:

Ein fahles, ergrautes Gesicht.
Züge, wie in Blei gegossen.
Die Welt ist fremd, ist kalt.
Entsetzen steht in leeren Blicken.
Wortfetzen, schrille, laute Schreie,
die das Gehirn zermartern.
Schwer atmet die Brust.
Das sanfte Lächeln ist erstarrt,
gewichen jegliche Lust.
Und von den Festen bröckeln die Steine,
morsch und vertrocknet --
nur die Ruine bleibt zurück.


LG gummibaum
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Alt 14.06.2011, 00:48   #41
Thing
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D a s nenne ich Gedicht!
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Alt 14.06.2011, 00:56   #42
weiblich Ex-Encki
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Hallo Ilka-Maria,

ich meine, eine neutrale Sprache wäre angebrachter bei diesem emotionalen Thema.
Natürlich gibt es die von Dir beschriebenen Menschen. Und wer unter ihnen leidet, hat es schwer. Aber wenn Du zu anderen sagst, sie dürften sich nicht auf die Diskussionspartner sondern nur auf das Gedicht beschränken, so sei doch bitte Vorbild, denn dieser Typus von Mensch kommt in dem Gedicht auch nicht vor.

So, mir war es erst einmal wichtig, meine Meinung zu dieser Diskussion loszuwerden. Das hab ich getan.
Nun werde ich mich dem Werk widmen. Das kann ein paar Minuten dauern.

Encki
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Alt 14.06.2011, 01:05   #43
Thing
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Ich habe mich auf den Text eingelassen.
Ohne Reaktion des Dichters.
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Alt 14.06.2011, 01:20   #44
männlich Ex-Jack
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So. Ich möchte noch einmal einen konstruktiven Versuch wagen um die Sache aufzudröseln.

Meiner Ansicht nach gibt es in dieser Diskussion 2 Ebenen.
Es gibt noch mehr, aber mir geht es jetzt um diese beiden.

Das eine ist die Ebene, auf der wir über das Gedicht sprechen.
Über die Verse und das Dichter-Gedicht Verhältnis und was wir dort für Ansichten oder Meinungen haben.

Die andere ist die, auf der wir über unser eigenes Leid über unsere Erfahrungen und Erinnerungen sprechen.

Ich selbst war nicht auf der Gedichtebene. Mein Beweggrund mich einzuschalten, war der Kommentar von Thing, den ich als allgemeinbezogen gelesen habe, nämlich das Kinder/Jugendliche nichts schlimmes erlebt hätten, was dies rechtfertigen würde. Ilkas Kommentare liefen in die gleiche Richtung.
Dies konnte ich mit meinem eigenen Leid und meinen Erfahrungen und Erinnerungen nicht vereinbaren und habe einen Fehler gemacht:
Ich ließ mich auf einen Wettstreit ein, wer denn das schlimmste Leid erfahren hat, dabei hat die Stimme der Vernunft es mir eingeflüstert: Du kannst kein Leid vergleichen.
Aber meine eigenen Traumata nahmen mir die Sicht, ich fühlte mich diffamiert und weggeleugnet. Und ich verlor den Verstand, dafür entschuldige ich mich.
Besonders bei dir, MayraAlaria, weil ich dich irgendwie alleine stehen ließ, und das tut mir in der Seele Leid.
Wir alle haben unseren Schmerz.
Unsere düsteren Geheimnisse und vielleicht auch noch verdrängte Wunden, die uns steuern und beeinflussen.
Jeder hat für sich seinen größten Schmerz und NIEMAND hat das Recht diesen in Zweifel zu ziehen.

Wenn wir vom LI sprechen, haben wir eine andere Ebene und können uns darüber austauschen, was wir für möglich halten und was nicht.
Wir haben ein theoretisches Gespräch- nicht mehr und nicht weniger.

Wenn wir es schaffen diese beiden Ebenen zu trennen, werden sich vermutlich viele Dialoge als Missverständnisse herausstellen.

In der Hoffnung dass das Schicksal mich fair sprechen ließ und ich noch niemanden verletzt habe,

Jack
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Alt 14.06.2011, 02:29   #45
weiblich Ex-Encki
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Hallo verwi3,

also zu Deinem Gedicht:
"reißendes Wasser unter mir" finde ich einen rhythmisch treffenden Titel, da in ihm klanglich das reißende Wasser mitklingt.
Das Metrum Deines Gedichts ist sehr unregelmäßig, genauso die Silbenzahl, der sich reimenden Verse. Man könnte nun sagen: OK, das Metrum ist instabil wie das Lyrische Ich: also Form und Inhalt. In diesem Fall glaube ich nur, ist es nicht angebracht, da das Lyrische Ich (LI)Tod ist (Strophe 2, Zeile 3 & 4).
Das LI hat am Ende des Gedichts den Überblick. Es sieht von Außen
Zitat:
meine entscheidung, mein weg war es zu gehn
jetzt wird meine Sicht frei und ich kann verstehn
dass nichts es wert ist das leben zu beenden
denn alles kann sich einmal wenden
Desweiteren zu den oben zitierten Zeilen:
Die zweite Zeile, dass durch das Lösen aus dem Körper, die Sicht frei wird auf das eigene Leben und die Entscheidungen, finde ich ziemlich reif für eine 15 Jährige.
Und Du triffst da einen wichtigen Punkt:
Die meisten Menschen, die einen Suizidversuch hinter sich haben, wollen es nach einer kurzen Erholungsphase gar nicht mehr. Situationen und die dazu gehörigen Gefühle ändern sich nämlich mit Abstand. Und es gibt für die meisten Probleme eine Lösung - auch wenn das Arbeiten daran nicht immer leicht ist. By the way- es lohnt sich, an sich zu arbeiten. Die Belohnung kommt nicht immer sofort. Aber irgendwann kommt sie!
Auf jeden Fall finde ich Dein Fazit auf den Punkt gebracht.
Die Alliterationen ("...wellen schreien was willst..." zusammen mit den warmen Klanghäufungen (e, ei, i) in Strophe 1/Zeile2 treibt mich weiter in das Gedicht hinein. Das "a" bei "was" stößt schön hervor, sodass die Frage akustisch auffällt.
Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass innerhalb der Zeilen die Interpunktion schon wichtig wäre: für die Betonung. Vor allem auch in Strophe 2/Zeile 1,3 & 4, wo die Kommata auch eine wichtige Zäsur (Pause bzw. auch Bruch) darstellen.
Was ich an der zweiten Strophe auch zu kritisieren habe, sind der inhaltliche Ablauf der dritten und vierten Strophe: Medizinisch gesehen hört erst das Atmen auf, dann versagt das Herz. Vielleicht tauscht Du die beiden Zeilen untereinander?
Die Intention -aus meiner Sicht:
Zitat:
dass nichts es wert ist das leben zu beenden
finde ich toll - oh, ich glaub das sagte ich schon.
Aber was ich so gut an dieser Zeile finde, ist die Aufforderung zwischen den Zeilen: Tu es nicht!!!
Was mir auch gut gefällt, ist der Binnenreim in Strophe 3/Zeile 2 in Bezug zu Strophe 2/Zeile 3 & 4. Dadurch fällt leider aber auch auf, dass Du zwei Mal "frei" gewählt hast.
Wiederholungen können sinnvoll sein, um etwas zu verstärken wie zum Beispiel bei einer Anapher. In diesem Fall schwächt es eher, da es nicht die Eindringlichkeit der Anapher (klare, deutliche Wiederholung) hat, eher versteckt ist... Oh wei! Das ist ein Gefühl. Ich kann es nicht beschreiben. Ich hoffe, Du verstehst.

So, nun habe ich Dich ordentlich zugetextet. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
An Deiner Stelle würde ich mich mit der Methrik (Jamben, etc.) beschäftigen und auf die Silben der sich reimenden Zeilen achten. Hast Du schon mal etwas von weiblichen und männlichen Reimen gehört?

Ich hoffe, Du schreibst nach dieser Diskussion noch weiter Gedichte. Denn ich finde, Du hast in diesem Gedicht ein gutes Einfühlungsvermögen für diese Situation gezeigt.
Eins noch: Manchmal ist es besser ein besonderes Wort zu finden, um mehr Spannung in die Sprache zu bringen.

Liebe Grüße
Encki
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Alt 14.06.2011, 06:33   #46
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
denn dieser Typus von Mensch kommt in dem Gedicht auch nicht vor.
Woher weißt Du das? Über den Typus wird doch gar nichts ausgesagt.

Zitat:
Wenn wir es schaffen diese beiden Ebenen zu trennen, werden sich vermutlich viele Dialoge als Missverständnisse herausstellen.
Genau das habe ich, als es mir bewußt geworden war, ab einer bestimmten Stelle versucht. Du hast das nochmal sehr gut zusammengefaßt und formuliert.

Mir ist aber auch noch etwas anderes bewußt geworden: Niemand hat bei dieser Debatte auch nur einmal die Frage gestellt, wieso es nicht zu schaffen ist, in einem angeblich so aufgeklärten und wohlhabenden Land wie Deutschland Kinder vor schlimmen Übergriffen schon im Vorfeld zu schützen oder wenigstens rechtzeitig einzuschreiten. An einer Stelle wurde gesagt, Erfahrung in der Sozialarbeit gewonnen und gekniffen zu haben, weil diese Erfahrungen unerträglich gewesen seien. Wenn aber niemand die Nerven aufbringt, malträtierten Kindern zu helfen, wie soll da Hoffnung gedeihen?

Ich kannte mal viele Jahre lang eine Sozialarbeiterin, die ihre Tätigkeit bis zum Renteneintritt durchhielt und durch deren Berichte ich begriff, daß es weniger das große Leid war, das Nerven kostete, sondern vielmehr die unüberwindliche Bürokratie und die deutschen Gesetze, die meist ein frühes Einschreiten zum Wohle der Kinder behinderten. Außerdem durfte man keine Fehlurteile fällen, denn das hätte möglicherweise juristische Konsequenzen gehabt. Deshalb hatte man, ihrer Schilderung zufolge, zuerst versucht, das familiäre Milieu zu verbessern. Natürlich hängt die Methode auch immer von den Vorgaben der Vorgesetzten eines Sozialarbeiters ab, jedenfalls hatte ich damals den Eindruck. Da schien nämlich einiges schief gelaufen zu sein.
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Alt 14.06.2011, 10:35   #47
weiblich Lux
 
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Möglichst neutral - ein Beispiel:

Als ich 14 Jahre alt war, hat sich ein Schulkamerad von mir umgebracht. Er hat sich im Treppenhaus seines Wohnhauses erhangen und vorher alle Telefonkabel durchgeschnitten. Er hat es erst gemeint. Wie sich später heraus stellte, war er homosexuell und seine sehr strengen Eltern konnten das nicht akzeptieren. Anscheinend Grund genug.

Ich möchte alle diejenigen, die jungen Menschen heutzutage die Wahrhaftigkeit ihres inneren Leiden absprechen wollen, nur ein paar Fragen stellen:

Ist der Tod eines jungen Menschen, ja, schon der Wunsch danach, nicht immer eine Tragödie? Macht es euch nicht traurig zu sehen, was die Jugend in diesen Wahnsinn treibt? Und bitte, bitte sagt mir: Ist es wirklich von Bedeutung, ob die Schmerz- und Leidensskala eines heute jungen Menschen höher oder niedriger ist, als die eines damals jungen Menschen? Anscheinend ist der Punkt, an dem man sich in letzter Instanz entscheidet, heutzutage schneller erreicht, als damals. Ich finde, das WARUM ist dabei (erst mal) völlig egal.

Und eins dürft ihr mir glauben: Es ist ein sehr großer Schritt mit anderen über seine Suizidalität zu sprechen, sie in irgend einer Form öffenrtlich zu maöchen. Aber es ist ein noch viel größerer Schritt, sich wirklich umzubringen. Die Entscheidung, das Herumschlagen mit dem Thema dauern oft Monate oder Jahre. Ein Prozess, der unheimlich schmerzhaft ist - in jedem Fall und egal wie man sich entscheidet.

Ich möchte nicht abstreiten, dass es viel Jugendlich geben mag, die das Thema Freitod recht infaltionär behandeln, die damit kokettieren und so weiter. Ich denke, manch einer begreift vielleicht die Tragweite dieses Themas nicht. Dennoch darf man niemandem pauschal unterstellen, er habe kein Recht auf diese Gefühle.

Meine Meinung.

Liebe Grüße
Lux
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Alt 14.06.2011, 10:56   #48
weiblich Ilka-Maria
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Liebe Lux,

im Kern ist das sicherlich richtig, die Wahrheit hat nun mal viele Facetten und ist nie vollkommen. In dem von Dir geschilderten Beispiel eines Homosexuellen spielte neben der seelischen Gewalt durch das Elternhaus bestimmt auch die Ausgrenzung durch die soziale Umgebung eine Rolle, eine Situation, die es heute nicht mehr gibt (außer in Kreisen wie beispielsweise dem Sport, was immer noch schlimm genug, aber kein Grund zur Selbsttötung ist).

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, über die Entwicklung der Selbstmordfälle nachzulesen. Danach gibt es offensichtlich tatsächlich eine erfolgreiche Prävention in Deutschland, denn über viele Jahre hinweg (etwa von 2000 bis 2009) ist die Selbstmordrate deutlich nach unten gegangen. Erst in den letzten beiden Jahren ist sie wieder etwas gestiegen. Männer bringen sich dreimal häufiger um als Frauen. Die häufigsten Ursachen sind Alkohol- und Drogenprobleme (60%), gefolgt von unheilbaren Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium (mehr als 30%). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ist gemessen an der Gesamtzahl der Selbstmörder gering und ging ebenfalls jahrelang zurück, bis sie jetzt wieder leicht angestiegen ist. Die meisten Selbstmorde in Deutschland werden übrigens in Bayern begangen.

Das heißt, daß entgegen der allgemeinen Wahrnehmung die Selbstmordrate in allen Bevölkerungsteilen langfristig zurückgegangen ist, denn in den 90er Jahren lag sie weitaus höher.

Tatsache ist aber auch, daß die psychischen Probleme immer weiter um sich greifen und immer mehr Jugendliche davon betroffen sind. Vielleicht ist das der Grund, weshalb Mediziner und Sozialarbeiter sensibel dafür geworden sind, früh genug in die Prozesse einzugreifen, so daß es gar nicht erst zum Suizid kommt.

LG
Ilka-M.
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Alt 14.06.2011, 11:31   #49
männlich Ex-Schamanski
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Zitat:
Zitat von verwi3 Beitrag anzeigen
jetzt wird meine sicht frei und ich kann verstehn
dass nichts es wert ist das leben zu beenden
denn alles kann sich einmal wenden
Alles formal-analytische beiseite lassend, sehe ich in diesen letzten drei Zeilen die Geschichte einer Heilung. Unser lyrisches Ich hat seine Suizidgedanken überwunden und gelangt zu einer lebensbejahenden, hoffnungsvollen Aussage.

Was genau die Autorin zu ihrem Gedicht veranlaßt hat, ob reale Erlebnisse, ob Phantasie, ob eine depressive Phase, ob externe Probleme, das bleibt alles Spekulation. Wichtig ist das Ergebnis:

"dass nichts es wert ist das leben zu beenden".
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Alt 14.06.2011, 11:41   #50
Thing
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Hatte ich in meinem ersten Kommentar bereits angemerkt.
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Alt 14.06.2011, 11:52   #51
weiblich Ex-Encki
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Guten Morgen alle zusammen,

ich möchte v.a. auf Dich, Ilka-Maria, eingehen:
Du sagst, ich hätte gekniffen.
Ich sage, ich habe auf mich aufgepasst. Keiner hat etwas davon, wenn ich weiter mache, obwohl ich nicht mehr kann. Ich kann dann auch nicht mehr so Helfen wie ich es gerne möchte.
Und doch habe ich viel Verantwortung für andere Menschen übernommen und werde es -trotz Burn-Out- auch im privaten Umfeld tun. Denn mir liegen die Menschen am Herzen und ich fühle mit ihrem Leid, aber auch mit ihrem Glück, mit.
Zum Thema "Burn-Out" bei Kindern: Viele Kinder kennen das Gefühl, dass nichts mehr geht. Im professionellen Bereich wird immer häufiger über das Thema diskutiert, da es erschreckend ist, wie viele Kinder und Jugendliche den Leistungsdruck und andere Erwartungen von unserer Gesellschaft nicht mehr aushalten können.
Um unsere Gesellschaft besser zu machen, Kindern mehr Stabilität zu geben, ist der/die Einzelne gefragt. Es fängt genau hier an: Warum schreibt ein Kind über dieses Thema?
Es hat einen Grund. Und hartherzige Sprüche ändern das Leid nicht - im Gegenteil.

Meine Meinung: Kinder arbeiten in unserer Gesellschaft viel zu viel. Sie haben 30 oder 35 Schulstunden, eine Menge an Hausaufgaben, sollen evt. ab einem gewissen Alter selbst für ihr Taschengeld aufkommen. Dann kommt oft noch das Hobby dazu, was zwar frei gewählt ist, allerdings auch wahrgenommen werden muss (Spieltage beim Sport, teure Klavierstunden, etc.). Für das Freie Spiel ist fast gar keine Zeit. Für das Quatschen mit Freunden ist nur noch Platz bei Facebook.
Jede Gewerkschaft in unserem Land würde auf die Barrikaden gehen, wenn ein Erwachsener diese Wochenstunden ableisten müsste.
Dann schreibt ein Kind immer schlechtere Noten, will nur noch Ruhe. Aber die Eltern (wahrscheinlich sogar gut gemeint) treiben das Kind an. Die Versetzung ist gefährdet, was bedeutet, das es aus seinem sozialen Umfeld fällt. Die Angst ist da, dass es seine Freunde nun gar nicht mehr sieht, etc..
Selbst das kann schon reichen, dass ein Kind einfach nicht mehr mag. Da es aber nicht schafft, sich zu artikulieren und die Bezugspersonen die Signale nicht wahrnehmen (vielleicht auch nur nicht, weil sie selbst so viel Stress haben), keinen anderen Ausweg weiß.
Allerdings kommt es oft noch schlimmer: Ein böser Streit mit dem Freund/der Freundin. Nichts hat Bestand. Alles bricht weg. Der Schmerz wird unerträglich und keine Hoffnung mehr...

So, und da ist der Einzelne gefragt, die Eltern, die Lehrer (die auch überfordert sind, weil sie zu wenig Zeit für zu viele Probleme haben), andere Bezugspersonen, solche Foren, Therapeuten, Sozialarbeiter, die Politik: Wir alle sind die Gesellschaft!

Du stellst die Frage, warum so ein Land wie Deutschland Kinder nicht genügend schützen kann:
Das ist ein sehr schwieriges Thema. Da die meisten Übergriffe im privaten Umfeld passieren. Und da kann man nicht immer hineingucken.
Hier stellt sich immer die Frage: Was sollte man mehr beachten die individuelle Freiheit (zum Beispiel bei Familie nicht zu viel Kontrolle auszuüben) oder die Sicherheit (alles zu kontrollieren, dass auch ja nichts passiert)?
Ein Mittelweg ist hier sicherlich angebracht, da es verschiedene Lebenskonzepte gibt, wir Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, etc. haben.
Aber wo Schluss sein muss, ist, wenn zum Beispiel Gewalt auftaucht. Dann muss gehandelt werden! Aber wie?
Es gibt viele Modelle und gut ausgebildete Helfer, die Lösungen finden...

Aber wichtig ist auch, dass wir Kinder stärken: Dass wir sie und ihre Sorgen ernst nehmen, ihnen beibringen wie sie sich wehren können, dass sie sich Hilfe suchen dürfen und Schutz erfahren, etc.
Gerade in den letzten Jahren ist viel zu diesen Themen passiert. Während Projektwochen wird Selbstverteidigung gelehrt (auch von Seiten der Polizei mit ihrem PIT-Programm), Kinder werden im Kindergarten schon aufgefordert "Nein" zu sagen, etc.
Aber damit so wenig Kindern wie möglich, etwas passiert ist jeder Einzelne angewiesen, die Augen aufzuhalten und vielleicht einzugreifen oder weitere Hilfe zu suchen. Wir müssen die Kinder schützen!

Und Lux: Ich finde Dein Beispiel sehr anschaulich und leider passiert das auch noch heute, auch wenn der soziale Druck nachlässt, gibt es immer Konstellationen, die sich so negativ auswirken.

So nun noch kurz zu dem Gedicht: Das Meiste habe ich ja schon gesagt. Betonen möchte ich aber noch, dass es hier im Gedicht gar nicht darum geht, warum sich dieser Mensch umbringt:
Zitat:
dass nichts es wert ist das leben zu beenden
Das ist ja das tolle an dem Gedicht. Es stellt Leid nicht in Frage und bewertet es nicht.

Liebe Grüße
Encki
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Alt 14.06.2011, 12:05   #52
Thing
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Dazu:

Hier hat kein Kind geschrieben.
Kinder drücken sich anders aus.
Ich gebe Dir aber insofern recht:

Es ist nie ein Zeitpunkt gekommen, sich n i c h t mehr um das Leid der Kinder zu kümmern. Was mit dem Gedicht per se nichts mehr zu tun hat.
Als die erbarmungswürdige Anna tot war, habe ich auch darüber "gedichtet".
Wer wußte denn schon, daß aller Nach-Schmerz zu spät kommen würde?
Anna hatte keinen Laptop, um sich bemerkbar zu machen.
Und es ging auch nicht um einen Suizid. Es ging um schlichte Todesnot.

Suizid (Jugendlicher) und Mord (an Kindern/Jugendlichen):
Ein leider unerschöpfliches Thema.
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Alt 14.06.2011, 12:22   #53
männlich Ex-Jack
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Ich möchte gerne noch generell etwas zu dieser und kommenden Diskussionen anmerken.
Meiner Ansicht nach, sollten alle, die sich auf so etwas einlassen, im Hinterkopf behalten, dass wir in solchen Fällen über sensible Themen sprechen, die (im Allgemeinen) jedem ans Herz und an die Nieren gehen.
Wir wissen im Allgemeinen nicht, welche Erfahrungen der andere gemacht hat.
Deshalb würde ich es für angebracht halten, nicht einfach ungefiltert loszuschießen und die eigene Meinung durchdrücken zu wollen.
(Es sei denn, wir sprechen rein über das Fachliche.)
Denn beabsichtigt oder nicht:
Bei diesen Themen liegen oft die Gefühle offen und da ist eine Verletzung schnell hinzugefügt, aber nur schwer geheilt.
Ich wünsche mir mehr Feingefühl.

Jack
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Alt 14.06.2011, 12:28   #54
Thing
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Dann verweise ich auf meine vom Dichter unbeantworteten Kommentare.
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Alt 14.06.2011, 12:31   #55
männlich Ex-Schamanski
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Da wir nicht wissen, was hinter dem Gedicht steckt, wissen wir auch nicht, ob sich die Autorin überhaupt noch einmal melden wird. Ich hoffe aber doch!
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Alt 14.06.2011, 12:45   #56
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Meine Meinung: Kinder arbeiten in unserer Gesellschaft viel zu viel. Sie haben 30 oder 35 Schulstunden, eine Menge an Hausaufgaben, sollen evt. ab einem gewissen Alter selbst für ihr Taschengeld aufkommen. Dann kommt oft noch das Hobby dazu, was zwar frei gewählt ist, allerdings auch wahrgenommen werden muss (Spieltage beim Sport, teure Klavierstunden, etc.). Für das Freie Spiel ist fast gar keine Zeit. Für das Quatschen mit Freunden ist nur noch Platz bei Facebook.
Jede Gewerkschaft in unserem Land würde auf die Barrikaden gehen, wenn ein Erwachsener diese Wochenstunden ableisten müsste.
Na, da hatte ich aber Glück, daß ich nie das Befürfnis hatte, mich umzubringen. Ich hatte nämlich in den letzten vier Schuljahren in einer Klasse, die heute als überfüllt gelten würde, 42 Schulstunden, da gab es noch an den Samstagen sechs Schulstunden, dazu zweimal in der Woche nachmittags je zwei Stunden Sport und einmal in der Woche Hauswirtschafts- und Kochunterricht, der erst um 15 Uhr beendet war. Hausaufgaben über das Wochenende waren üblich, mehrere Arbeiten an einem Tag zu schreiben ebenfalls, da nahm kein Leherer Rücksicht auf den Zeitplan eines Kollegen.

Streit mit Freund/Freundin kannten wir nicht, denn es war zu meiner Zeit nicht üblich, sich im frühreifen Alter mit Liebesdingen und Sex herumzuschlagen und sich Probleme an den Hals zu züchten, für die man psychisch noch lange nicht ausgerüstet war. Gearbeitet habe ich auch fast die ganze Woche an den Nachmittagen, nämlich im Haushalt, um meine berufstätigen Eltern zu unterstützen, also unentgeltlich. Wir hatten längst nicht die Ansprüche wie heute und waren trotzdem zufrieden, weil uns ein- oder zweimal Kino im Monat gereicht hatte und wir in den Schulpausen nicht das Geld zum nächsten Süßwarenladen tragen mußten und auch nicht auf Markenklamotten oder sonstige Statussymbole wert legten.

Die Probleme, die Kinder und Jugendliche heutzutage verzweifeln lassen, müssen andere Gründe haben, gewiß nicht diejenigen, die von Dir in obigem Zitat angeführt werden. Solche "Probleme" sind nicht nur hausgemacht, sondern auch in den Griff zu bekommen.

Die Untersuchungen, die ich hierzu gelesen habe, sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Der Hauptgrund für die schlechte psychische Verfassung von Jugendlichen liegt in der immer stärker fehlenden beruflichen und wirtschaftlichen Perspektive. Sie wissen nicht mehr, wie sie planen sollen und ob sich die Anstrengung einer Ausbildung lohnt. Diese Unsicherheit habe ich in vielen Gesprächen mit jungen Menschen bestätigt gefunden.
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Alt 14.06.2011, 12:50   #57
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Zitat:
Zitat von Jack Beitrag anzeigen
Bei diesen Themen liegen oft die Gefühle offen und da ist eine Verletzung schnell hinzugefügt, aber nur schwer geheilt.
Ich wünsche mir mehr Feingefühl.

Jack
Jack, Feingefühl hin oder her: Wenn jemand Dinge behauptet, die wissenschaftlich gar nicht bewiesen sind, daß nämlich 30 bis 35 Schulstunden pro Woche eine Überforderung sind, muß es erlaubt sein, dem zu widersprechen. Das hat nichts damit zu tun, daß es schlimme Übergriffe auf Kinder gibt und immer gegeben hat. Es kann aber nicht angehen, daß man die Gründe dafür, daß Jugendliche sich überfordert fühlen, im esoterischen Bereich sucht. Wir hatten früher mehr leisten müssen, als dies von den Kindern und Jugendlichen heute verlangt wird. Jeder Pädagoge weiß, daß im Laufe der letzten Jahrzehnte die Anforderungen nach unten gingen, um auch dem schwächsten Glied in der Kette eine Chance zu lassen. Nicht umsonst ist unsere sogenannte "Schulmisere" ein Dauerbrenner: Die Ausbildung wird immer schlechter.

Die Gründe für die Angeschlagenheit der Jugend muß demnach andere Gründe haben.

Gegen Feingefühl beim Thema "Gewalt gegen Kinder" ist nichts einzuwenden, bei Herumgejammere wegen angeblicher Überforderung schon. Das sollte man unterscheiden.
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Alt 14.06.2011, 12:52   #58
Thing
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Ja,


das "no future" liest und hört man fast nicht mehr, aber es scheint doch noch zu gelten.
Aber warum?

Es werden verzweifelt Fachkräfte gesucht, seit Jahren werden sie sogar importiert.
Woran mag es hapern?



Und immer noch keine Antwort vom Dichter.
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Alt 14.06.2011, 12:58   #59
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Ja,


das "no future" liest und hört man fast nicht mehr, aber es scheint doch noch zu gelten.
Aber warum?

Es werden verzweifelt Fachkräfte gesucht, seit Jahren werden sie sogar importiert.
Woran mag es hapern?



Und immer noch keine Antwort vom Dichter.
Ganz einfach, Thing: Weil jeder die Fachkräfte mit bester Ausbildung haben möchte, aber keiner sie anständig bezahlen will. Außerdem gibt es nur Zeitverträge. Arbeit in Deutschland lohnt sich nicht mehr, weil man vom Lohn keine Familien unterhalten kann und für eine Zukunftsplanung keine Sicherheit mehr hat. Fazit: Ab ins Ausland oder vom Amt leben (da bekommt man nicht weniger, sogar oft mehr Geld). Ich betrachte jetzt schon seit Jahren dieses Szenario bei meinem Sohn und seinen Freunden. Mein Sohn hat sich jetzt in Neuseeland beworben. Er hat von Deutschland die Schnauze voll. Der größere Teil seiner Freunde ist bereits im Ausland.

Ich glaube, daß sich sehr viel Druck aus dieser Ungewißheit und Planungsunsicherheit aufbaut. Die jungen Leute müssen sich wie kastriert vorkommen, quasi wie halbe Menschen, denn wer gerne eine Familie gründen möchte, hat schlechte Karten. Soviel zur Selbstverwirklichung.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2011, 13:10   #60
Thing
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Für dieses Thema lohnte es sich, einen eigenen Faden zu eröffnen.

Der Dichter hat sich immer noch nicht gemeldet.
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Alt 14.06.2011, 15:56   #61
männlich Ex-Jack
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Liebe verwi3!

Da du dich schon selbst verwi3, nennst: Pass bitte auf dich auf!
Es ist weitaus zu viel in diesem Faden gesagt worden,
und hat möglicherweise nicht dazu beigetragen, deine Verwirrung zu lösen.

Liebe Grüße
Jack

p s: Ich finde dein Gedicht gut. Für mich ist es stets ein Albtraum gewesen, eine falsche Entscheidung zu treffen, die grauenhafte Konsequenzen hat und ich kann dann nicht mehr zurück.
Es ist sehr philosophisch von dir, ein solches Lehrgedicht zu schreiben.
Denn es ermahnt den Leser die Dinge vom Ende her zu denken und dann zu überlegen: will ich das wirklich?
Ganz besonders, wenn es um so etwas geht, was nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Zur Form hast du ja schon Anregungen bekommen, ich denke eine Überarbeitung würde sich lohnen, denn deine Absicht ist ehrbar (auch wenn dir hier bisher nicht viel Ehre erwiesen worden ist...) und deine Botschaft es wert weitergetragen zu werden!
Ich hatte dein Gedicht schon früh gesehen, wollte nur länger darüber nachdenken.
Zur inhaltlichen Verbesserung:
Du kannst dein Gedicht noch intensiver machen, wenn du die Geschichte so anlegst, dass du zeigst, das sich die Siuation geändert hat und das LI es nicht mehr mitbekommen kann...
Aber das ist nur eine Idee.

Liebe Grüße
Jack
Ex-Jack ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2011, 16:00   #62
männlich Ex-Jack
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Desweiteren:

Ich wünsche mir so viel Feingefühl, wie ich will!
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Alt 14.06.2011, 16:44   #63
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Hallo Jack,

ja! Feingefühl wünsche ich mir auch.


Hallo Thing,

Zitat:
Es ist nie ein Zeitpunkt gekommen, sich n i c h t mehr um das Leid der Kinder zu kümmern.
Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Ich bin froh, dass Du das so siehst.
Was das Thema "Kind" betrifft. Bei verwi3 handelt es sich um ein 15 jähriges Mädchen. Ob man sie nun als Kind oder/und Jugendliche ansieht, darüber kann man streiten. Meinetwegen können wir uns auf Jugendliche einigen. Aber sie ist definitiv nicht erwachsen. Das muss berücksichtigt werden.
Ich verlasse mich auf die Daten, die ich bekomme. Und eine gewisse Lebensklugheit bei Jugendlichen stelle ich nicht unbedingt in Frage. Gerade durch Krisen werden wir oft schneller sehend.
Ich finde nicht unbedingt, dass die Autorin sich zu diesem Thema äußern muss. Ein Gedicht kann für sich alleine stehen. Was wir davon mitnehmen können, ist unsere Sache.
Ansich finde ich Deine Idee, hierfür ein eigenes Thema zu öffnen, sinnvoll, da die Diskussion um viel mehr als um dieses Gedicht geht. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mich hier langsam heraushalten werde, da ich im Grunde alles gesagt habe und keine Lust auf Beleidigungen habe.
Dein Thema zu "Anna" werde ich nachher in Ruhe suchen und lesen.


Hallo Ilka-Maria,

ich weiß nicht, was Dich so verbittert hat, aber das tut mir leid. Ich würde mir wünschen, Du würdest mehr Positives in Dein Leben lassen. Was ich absolut nicht in Ordnung finde, ist Deine abwertende Rhetorik.
Zum Thema Esoterik: Selbst wenn ich Esoterikerin wäre, dann fiele dies in die Glaubensfreiheit. Aber sei beruhigt! Ich bin weit weg, eine Esoterikerin zu sein; zudem: Was hat das mit dem zutun, was ich gesagt habe? Ich -im Gegensatz zu Dir- gehe auf die Sache ein. Du bringst immer wieder Deinen persönlichen Ballast in das Gespräch. Meinetwegen, ich habe begriffen, dass Du es nicht leicht hattest! Und wie gesagt, tut mir das leid.
Aber bei Stammtischgesprächen bin ich raus. Und ich finde es traurig, dass Du nicht einmal versuchst, die Argumente, die an Dich heran getragen werden, zu verstehen.
Wieso beschäftigst Du Dich eigentlich nicht mit dem Text?!?

Encki
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Alt 14.06.2011, 16:52   #64
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Wir bleiben in der Kommentar-Schleife, ohne eine Rückmeldung der Dichterung erfahren zu haben.
Daran hat sich nichts geändert. Verwi hat bei keinem ihrer Themen auch nur ein einziges Mal auf einen Kommentar reagiert.
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Alt 14.06.2011, 16:57   #65
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Und ich bin raus: Ich weiß alles, was ich wissen muss und habe alles gesagt, was ich sagen wollte.

Encki
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Alt 14.06.2011, 17:02   #66
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Zitat:
Zitat von Encki Beitrag anzeigen
Hallo Ilka-Maria,

ich weiß nicht, was Dich so verbittert hat, aber das tut mir leid. Ich würde mir wünschen, Du würdest mehr Positives in Dein Leben lassen. Was ich absolut nicht in Ordnung finde, ist Deine abwertende Rhetorik.

.....

Meinetwegen, ich habe begriffen, dass Du es nicht leicht hattest! Und wie Du bringst immer wieder Deinen persönlichen Ballast in das Gespräch. gesagt, tut mir das leid.
Aber bei Stammtischgesprächen bin ich raus. Und ich finde es traurig, dass Du nicht einmal versuchst, die Argumente, die an Dich heran getragen werden, zu verstehen.
Wieso beschäftigst Du Dich eigentlich nicht mit dem Text?!?

Encki
Ich frage mich, wer hier der Rhetorik-Künstler ist, Encki. Genau wie in den Text von Verwi wird auch in meine Kommentare mehr hineininterpretiert, als drin steht. Meine Rhetorik ist nicht abwertend, sondern sachlich, ich vermeide Emotionen, gerade bei diesem Thema.

Du irrst, ich hatte es leicht im Leben, ich war ein verwöhntes Gör, hatte immer Glück und kannte niemals Not. Rundum ist mir alles gelungen, und Erfahrung mit Jugendlichen habe ich als Mutter auch. Insofern hast Du völlig falsche Schlüsse gezogen.

Zum Gedicht selbst habe ich meine Meinung gesagt.

Was mich an der Diskussion stört, ist, daß Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die Schwierigkeiten, die ein junger Mensch haben kann, sich vielfältiger Natur. Das kann eine vorübergehende Krise sein, die in der Pubertät normal ist, es kann aber auch auf schweren seelischen oder körperlichen Verletzungen basieren. Hier in dieser Diskussion wird aber alles in einen Topf geworfen und kräftig verrührt. So einfach ist das aber nicht. Unsere Probleme hatten wir als Teenager alle, aber die meisten haben das überwunden, manche sind auch in Extreme verfallen, um ihre Grenzen stärker auszuloten. Übrig bleiben diejenigen, denen es richtig dreckig geht und die hochgradig gefährdet sind. Meine Absicht war, das zu unterscheiden.

Und nach wie vor hat noch niemand nachgewiesen, daß aus dem Gedicht eindeutig hervorgeht, ob es sich nur um einen scheinbare Ausweglosigkeit, also ein vorübergehendes Extrem handelt (immerhin kommt die Kandidatin ja zur Besinnung) oder ob tatsächlich eine eskalierte, ausweglose Situation dahintersteckt. Und da die Autorin sich zu ihren Texten noch nicht einmal geäußert hat, wird sie das wohl auch in Zukunft nicht tun. Das gibt Grund zu dem Verdacht, daß sie sich lediglich über uns lustig machen will. Es gab hier schon mehr als nur einen Autor, der/die sich mit falschen Vorgaben interessant gemacht hat.

Ist das Eurer Meinung nach nicht so, dann liefert den Beweis. Zeigt mit dem Finger auf die Stelle, wo die Autorin sagt, daß sie mit ihrem LI identisch ist, und ich habe kein Problem, zu sagen: Okay Leute, Ihr habt es besser verstanden als ich.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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