Abschied (Für meine Schwester)

[Jermaine]

Abschied (2013)

Asche zu Asche
Staub zu Staub
Flüssig, wie Wasser in der Flasche
Leise, wie frisch gefallenes Laub

Stetige Kreise, das Leben zieht
mal lauter, mal leiser, wie man es sieht
Worte verblassen, Erinnerungen vergehen
vielleicht werden wir uns irgendwann wiedersehen

Ein Kapitel endet, ein neues beginnt
wohin es uns treibt, das weiß nur der Wind
Am Ende wird es gut, so steht es geschrieben
und doch wird man stets die Erinnerung lieben

Die Zeit, sie verrinnt, wie Sand in der Hand
geprüft wird man, auf Herz und Verstand
wohin du gehst, das weißt nur du
ich wünsche dir nur, du findest dort ruh‘

[Versard]

Ich gehe da mal behutsam dran, es ist schließlich ein persönlicher Text. Das Ganze ist lyrisch etwas unausgegoren, du verlierst dich in einem Großteil des Gedichts in Phrasen.
Auch verstehe ich nicht warum da etwas "flüssig wie Wasser" ist. Hier, das werden dir sicher noch einige sagen, ist das Wörtchen "wie" fast schon ein Sakrileg. Formulierungen wie beispielsweise "Wasser gleich" wären eventuell ein wenig besser geeignet um die Emotion zu übertragen :-)

[Jermaine]

Dankle für deine Antwort

Ja ich weiß...es stockt hier und da..
Das war quasi die "Rede", die ich bei der Beerdigung hielt.
Naja, ein Teil davon.


Kannst du mir das genauer erklären? Zählt das nicht mehr zum Vergleich? Oder ist nur der Vergleich schlecht gewählt?

[Thing]

Hallo, Jermaine -

es ist ein ganz schwerer Verlust, wenn ein Geschwister stirbt.
Dein Gedicht wirkt auf mich sehr sanft, fast abgeklärt.
Das berührt mich besonders tief.


Freundlichen Gruß
von
Thing




(Im letzten Vers solltest Du Ruh' großschreiben)

[Jermaine]

Hallo Thing,

danke für deine Antwort.
Es freut mich, dass es dich berührt.
Es war sehr schwer, auch wenn es absehbar war.
Es war kein Unfall, sondern ihre Entscheidung.
Das hat es zwar nicht leichter gemacht, aber vielleicht kommt daher die "Abgeklärtheit".

Die Sache mit der Rechtschreibung zieht sich quasi durch all meine Gedichte.
Ich nehme die dichterische Freiheit sehr wörtlich
Danke für den Tipp.

Lg

[Versard]

Ich erkenne einfach nicht, wie das mit dem "Flüssig wie Wasser" gemeint sein soll. Ich kann da interpretieren das du das Leben als einen Fluss begreifst, aber sonst kann ich nicht viel damit anfangen :-)

[Jermaine]

Das Leben, der Tod.
Es ist alles nicht mit den Händen greifbar.
In dem speziellen Gedicht ist es für mich überhaupt nicht greifbar.
Wie schnell sich alles ändern kann.
Wasser fließt, selbst in der Flasche ist es dennoch nie das gleiche, nie greifbar.

Naja, vielleicht ergibt es auch nur in meinem Kopf sinn

[Thing]

So ähnlich habe ich es auch aufgefaßt: Nicht zu greifen.

[Versard]

Okay, das leuchtet ein.