Mein Herz

[Thing]

Es strebt mein Herz hinaus aus seinen Zwängen,
strebt machtvoll hin zu Deinem Herzen,
ist müd vom Lachen, matt vom Scherzen
und fühlt das quälend-süße Drängen
von Tag zu Tag mit tiefrer Glut.

So wie mein Pulsschlag, wie mein Blut
nun rascher strömt in stetem Bangen,
verräterisch mir überhaucht die Wangen,
vor Deinem Antlitz jäh verhaltend ruht,
so rinnt nun täglich neuer Mut

durch meine traumbefangen Sinne.
Oh , daß ich dieses eine Mal gewinne
den starken, fernen, blauen Blick,
bestimmend Stunde mir, Geschick
und Los und Zukunftsahnen,

als Fingerzeig, als stummes Mahnen!
Du weißt es nicht. Und gehst dahin
mit locker weitem, sichren Schritt.
Und hebst die Hand. Und trägst darin
mein Herz. Und weißt es nicht. Und nimmst es mit.




1996

[Ex-Lichtsohn]

Es gibt Momente da zerstört jeder Kommentar die stille, zärtliche Melodie die nachklingt.

Dann sollte man wohl nicht kommentieren, nur fühlen.

Das kann man hier, ganz ungestört.

Alles Liebe
Lichtsohn

[Zaubersee]

... ist das schön! Alles und vor allem das:

Und hebst die Hand. Und trägst darin
mein Herz. Und weißt es nicht. Und nimmst es mit.

Liebe Thing, das geht mittenrein in meines .... in mein Herz


Liebe Grüße

Zaubersee

[Daisy]

Liebe Thing,

dieses Gedicht gehört zu jenen, die ich auf Anhieb liebe und wieder und immer wieder lesen mag. Wunderschön und berührend.

Ein echtes Juwel!

Lieben Gruß
Daisy

[Thing]

Lieber Lichtsohn, liebe Zauberfee und allerliebste Daisy -


Euch allen sage ich herzlichen Dank für die liebenswürdigen und lobenden Kommentare!


Mit lieben Grüßen:
Thing

[Lewin]

Hallo Thing,
ich habe es fast geahnt, um nicht zu sagen befürchtet. Es ist nun das erste Gedicht von dir, das ich ernsthaft gelesen habe. Und es ist überragend dazu. Aber das weißt du selbst, denn es ist ja schon etwas bejahrt. Aktuell ist es aber ohnehin. Du hast dich ja an keine feste Silbenzahl gehalten und dennoch atmet es in einem klaren Rhythmus. Vielleicht liegt da auch mit, neben dem Inhalt, das Geheimnis seiner Schönheit. Ja, es ist ein schönes Gedicht, mit einem wunderbaren Aufbau und einem bezaubernden Abschluss. Eine winzige Frage habe ich dennoch: …meine traumbefangen Sinne…? Ist das gewollt? Man kann es natürlich auch überlesen.
Herzliche Grüße
Lewin.

[Ex-Ralfchen]

ich muss dir dazu nichts sagen oder schreiben, liebes wesen...hm?

[Litteralia]

Wunderschön, meine Liebe.
Das ist wirklich poetisch, wohlgewählte Sprache, unheimlich eloquent.

Sehr, sehr gerne gelesen!
Jana

[Ilka-Maria]

Man nehme ...

... eine Schüssel Romantik (etwa einen halben Liter), würze sie mit einer gut gehäuften Messerspitze Sturm und einem Esslöffel Drang, drücke ein paar Salztränen für den Geschmack hinein und gebe für die Farbe einen Fingerhut Herzblut dazu. Alles gut durchmischen und in einem hitzebeständigen Gefäß auf dem Ofen zum Schmelzen bringen. Mit tiefen Seufzern gelöffelt öffnen sich dem Genießer alle Grenzen der Poesie.

Gerne gelesen ...

... Dein Gedicht natürlich .

Verzeih die Albernheit, aber nach nach fünf Jahren Poetry wird es immer enger, bei den Kommentaren zu variieren und sich weitgehend zu merken, was schon alles geschrieben wurde. Ich wiederhole mich einfach nicht gerne.

Lieben Gruß
Ilka

[Thing]

Lieber Lewin -

hab Dank für das große Lob!
"traumbefangen" hat etwa die ähnliche Bedeutung wie "schlafbefangen" -
ich bin von meinen Träumen noch nicht ganz in die Wirklichkeit zurückgekehrt.
Wie ein Schläfer sofort nach dem Aufwachen noch nicht ganz hellwach ist.
Aber traumbefangen kann auch zum Dauerzustand werden.

Hallo, Ralfelchen, mein Herzallerliebstes -

Du hast, Du hast!

Liebe Litteralia,

Dein Lob freut mich ungemein! Laß Dir dafür danken, vielmals.

Hallo, Ilka-Maria -

feine und gut ausgetüftelte Rezeptur!
Das mit der Wiederholung stimmt (leider) - irgendwann scheint mir alles sehr abgedroschen, was ich in meinen Kommentaren schreibe. Ich hoffe nur, daß es den Dichtern nicht so sehr ins Auge fällt.
Auch bei Kommentaren hat sich irgendwann der Brunnen geleert.


Euch allen Dank und liebe Grüße
vom
Thing