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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 27.04.2012, 23:01   #1
Thing
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Beiträge: 34.998

Standard Lied

Mich ruft nur noch die karge Kammer.
Ich ruhe allzugern in ihr,
denn eines Tages schmaler Jammer
schließt hinter sich die Tür.

Es sind die schönen alten Stunden
die sich zum Bett mir breiten.
Dort sind die tiefen, tiefen Wunden
nicht gleich dem Graus, den sie bereiten.

Da wird dann endlich Ruh, wird Stille.
Dort winkt ein liebes altes Lied,
das wie in ungeahnter Fülle
durch die fast schon tauben Sinne zieht.

Wie werd ich satt an diesen Klängen!
Wie machen sie das Herz mir schwer.
Sie schaffen mir ein dunkles Drängen.
Komm, Spielmann! Spiel mir mehr!

Doch Du spielst nicht mehr.








27.04.2012
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Alt 28.04.2012, 14:57   #2
männlich Ex-Erman
 
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Beiträge: 1.453

Lieber Thing,

Ich habe seit Langem von dir kein Gedicht mit so tiefen Empfindungen geschrieben gelesen.
Ich entdecke es erst jetzt.
Besonders die letzte Strophe hat mich sehr berührt:

''Wie werd ich satt an diesen Klängen!
Wie machen sie das Herz mir schwer.
Sie schaffen mir ein dunkles Drängen.
Komm, Spielmann! Spiel mir mehr!

Doch Du spielst nicht mehr.''



Mitempfunden gelesen.

Lieben Gruß
Erman
Ex-Erman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2012, 18:50   #3
männlich Schmuddelkind
 
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Das ist Romantik. Die schwärmerische Sehnsucht nach dem Tod vor dem Hintergrund eines als nicht mehr erfüllbar (taube Sinne) wahrgenommenen Lebens wird insbesondere in der letzten Strophe gekonnt in Szene gesetzt, vielleicht auf die Spitze getrieben, aber so soll es sein!

Ergreifend!

LG
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2012, 09:22   #4
Thing
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Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Erman und Schmuddelkind -

habt herzlichen Dank für für Eure Kommentare!
Leider lebt der Spielmann nicht mehr (authentisch).

Liebe Grüße in den Sonntag
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2012, 22:06   #5
männlich Walter
 
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Lieber Thing,
Melancholie pur!
Sie lässt sofort die Dürer´sche "Melencolia" in meinen Gedanken aufsteigen.
Ein sehr ansprechendes Gedicht, das man vielleicht sogar an manchen Stellen nachempfinden kann.

Liebe Grüße
Walter
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Alt 12.05.2012, 14:09   #6
männlich Wolfmozart
 
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Eines der schönsten Gedichte, die ich zum Thema LIED gelesen habe!

Grüße

wolfmozart
Wolfmozart ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2012, 07:44   #7
männlich Ex-Gamma
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Mich ruft kein Jammer in meine Kammer
der Traum ruht allzu gern in mir
des Nachts und auch Tages
bin ich von Mütterchen beseelt

Es sind die alten Stuben
die Ahnen Bett die mir mein Bett breiten
dort sehe ich ihre die tiefen, tiefen Wunden
ihr nicht gelebtes Leben

Ich tröste sie zur Stille ihrer Ruh
dort singe ich ihnen Kinderlieder
ihre Augen leuchten in ungeahnter Fülle
in ihren taubem Sinne zieht nun der Friede ein

Sie werden satt an meiner gebrochenen Stimme
ihre Seelen können nun ruhig schlafen gehen
in alle dem Dunkel
wir brauchen uns kein Wiedersehen
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Alt 13.05.2012, 11:11   #8
Thing
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Lieber Walter Voigt und wolfmozart -

habt herzlichen Dank für die lobenden Zeilen!
Sie machen den Sonntag schön.

Gamma, mein Lieber -

mein Lied hat mit Müttern nicht das Geringste zu tun.
Willst Du Dein Gedicht nicht als eigenständigen Beitrag einstellen?

Liebe Sonntagsgrüße
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2012, 11:25   #9
männlich Ex-Gamma
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Beiträge: 1.194

Lieber Thing

Du darfst es haben, ich brauche es nicht mehr. Auch einstellen kannst Du es.

Heute ist ein wunderschöner Tag.

Herzliche Grüsse
Gamma
Ex-Gamma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2012, 11:31   #10
Thing
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Aber Gamma,

ich kann doch nur eigene Texte einstellen!
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Alt 13.05.2012, 11:37   #11
männlich Ex-Gamma
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Lieber Thing

Dann lass dises Ding bitte löschen.

lgGamma
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Alt 13.05.2012, 12:17   #12
Thing
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Ich denke ja gar nicht daran!
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Alt 08.03.2015, 21:57   #13
Thing
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Standard Überarbeitete Fassung

Mich ruft nur noch die karge Kammer.
Ich ruhe allzugern in ihr,
denn eines Tages dunkler Jammer
schließt hinter sich die Tür.

Es sind die schönen alten Stunden
die sich zum Bett mir breiten.
Dort sind die tiefen, tiefen Wunden
nicht gleich dem Graus, den sie bereiten.

Da wird dann endlich Ruh, wird Stille.
Dort winkt ein liebes altes Lied,
das wie in ungeahnter Fülle
durch die schon tauben Sinne zieht.

Wie werd ich satt an diesen Klängen!
Wie machen sie das Herz mir schwer.
Sie schaffen mir ein dunkles Drängen.
"Komm, Spielmann! Spiel mir mehr!"

Doch Du spielst nicht mehr.
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