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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 12.10.2011, 22:58   #1
männlich raffael
 
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Dabei seit: 08/2009
Alter: 35
Beiträge: 185

Standard Heimweh

Spanne, Nacht, dein schwarzes Kleid
über aller Wälder Wipfel,
himmelhohe Alpengipfel -
spanne es über mein Leid.

Dies schaffst Du nicht ohne Mühe.
Wird es Dir jedoch gelingen
frohe Stunden mir zu bringen,
reisst Dich wieder weg die Frühe.

Und ich stehe wieder nackt
in der Welt, die mich verneint,
deren Sonne mir nicht scheint,
und sich dreht im falschen Takt.
raffael ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.10.2011, 23:52   #2
weiblich C.Alvarez
 
Benutzerbild von C.Alvarez
 
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.892

Zitat:
Zitat von raffael Beitrag anzeigen
Und ich stehe wieder nackt
in der Welt, die mich verneint,
deren Sonne mir nicht scheint,
und sich dreht im falschen Takt.
Na ja, da fehlt die vierte Strophe in der die Möglichkeit erwähnt wird,
dass nicht die Welt "sich dreht im falschen Takt",
sondern möglicherweise das Lyrische Ich. Wer verneint wen,
hier hätte ich mir ein wenig Selbstironie oder gar Selbstkritik gewünscht.
So bleibt das Ganze etwas weinerlich.

Gruss

CDP
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2011, 00:42   #3
männlich Ex-Abendstern
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 581

Zitat:
Spanne, Nacht, dein schwarzes Kleid
über aller Wälder Wipfel,
selbst die höchsten Alpengipfel -
spanne es über mein Leid.
In den ersten drei Versen hast Du hier, wie sagt man doch gleich, viehebige Trochäen, in der vierten Strophe dagegen Daktylen. Das ist ein Bruch im metrisch eingangs vorgegebenen Rahmen. So etwas kann stören, könnte beabsichtigt aber auch Sinn machen. Der romantische Beginn auf jeden Fall kommt auf diese Weise ein wenig ins Straucheln.

Zitat:
Dies schaffst Du nicht ohne Mühe.
Wird es Dir nun doch gelingen
frohe Stunden mir zu bringen,
reisst Dich wieder weg die Frühe.
In der zweiten Strophe spricht das lyrische Ich die Nacht dann auch noch in einer recht umgangssprachlich- en Weise an, da geht die (melancholisch) romantische Stimmung, die eingangs eingeläutet wurde, ganz den Bach herunter, ohne daß angemessen Ausgleich geschaffen würde.

Momentan fallen mir leider keine konkreten Verbesserungsvorschläge ein, man sollte den Text meiner Meinung nach aber noch einmal gründlich überarbeiten.

LG
Abendstern
Ex-Abendstern ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2011, 00:52   #4
männlich AndereDimension
 
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Dabei seit: 06/2009
Beiträge: 3.325

Hallo Raffael

ich finde Du hast wunderbar eine Stimmung eingefangen und diese, zumindest mir, vermittelt. Meiner Meinung nach, braucht es nicht der Worte mehr.

Viele Grüße, A.D.
AndereDimension ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2011, 01:43   #5
männlich raffael
 
Benutzerbild von raffael
 
Dabei seit: 08/2009
Alter: 35
Beiträge: 185

Hallo zusammen,

Noch zu so später Abendstunde fähig und entschlossen Gedichte zu kommentieren? Na, wahre Dichter eben! ;-) Die Nacht ist Chance und Bedrohung zugleich.

Da (fast) einstimmig ein Mangel konstatiert wird, werde ich wohl eine Restrukturierung des Gedichtes in Betracht nehmen müssen.

Dass ihr dieses Gedicht überhaupt erst kommentiert, lässt mich glauben, dass noch Hoffnung bezüglich meiner Dichtkunst besteht! ;-)

Und a propos "Restrukturierung": Besonders interessant finde ich in diesem Gedichteforum die stets in neuem Kleide auftretenden Dichter, die immer versucht sind Neues auszuprobieren und so immer wieder neue (zugewachsene oder wirklich: neue) Pfade begehen. Dies sage ich v.a. mit Blick auf andereDimension ;-)

Liebe Grüsse
raffael
raffael ist offline   Mit Zitat antworten
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