Es gibt Tage bei Poetry.de

Fridolin · 09.10.2011, 16:02

Es gibt Tage, die dürft es eigentlich nicht geben,
da wach ich morgens wie zerschlagen auf.
Am liebsten würde ich mich gar nicht erst erheben,
ins Reich der Träume lieber sanft entschweben....
Dann bin ich nämlich gar nicht so gut drauf.

Da geht mir sozusagen alles auf den Wecker,
mich stört die kleinste Mücke an der Wand.
Es schmeckt der feinste Frühstückstoast vom Bäcker,
mit Kräuterbutter sonst ja äußerst lecker,
als käme er direkt vom Pommerland.

Natürlich regnet's dann auch keine Rosen,
wenn etwas schief geht, geht es gründlich schief.
Es gibt kein Glück, nicht mal in kleinen Dosen.
Ich fühl mich wie mit abgesägten Hosen
in einem abgrundtiefen Seelenstimmungstief.

Ich weiß, ich bin dann schwer nur zu ertragen,
selbst gute Freunde gehen auf Distanz,
als hätte ich die schlimmste aller Plagen.
Dann platzt mir, mea culpa, schnell der Kragen,
denn leider fehlt mir jede Toleranz.

An solchen Tagen fühl ich mich verloren,
da liegen meine Nerven ziemlich blank.
Ich geh ins Bett, die Decke auf den Ohren..
Am andern Morgen wach ich auf wie neugeboren,
und die Familie seufzt erleichtert: Gott sei Dank!

Thing · 10.10.2011, 21:05

Fridolin!

Mönsch, ist das doll!
Hast Du das extra für mich geschrieben?
Der nach Sand schmeckende Toast kam auch mir oft in die Zähne.
Und das sich-ins-Bett-verkriechen ist auch für mich das beste Mittel.

Kompliment!

LG
Thing

Fridolin · 11.10.2011, 07:56

Zitat:

Zitat von Thing

Fridolin!

Mönsch, ist das doll!
Hast Du das extra für mich geschrieben?
Der nach Sand schmeckende Toast kam auch mir oft in die Zähne.
Und das sich-ins-Bett-verkriechen ist auch für mich das beste Mittel.

Kompliment!

LG
Thing

Nein, lieber Thing, als ich das hier eingestellt habe, warst du ja schon nicht mehr da. Meine Reimerei ist mehr ein Gegenstück zu Erich Kykals gleichnamiges Werk mit einer ganz anderen Thematik.

Ich freue mich, dass es dich so anspricht.

LG Fridolin

Erich Kykal · 11.10.2011, 08:48

HI, Fridolin!

Als ich den Titel las, dachte ich schon in diese Richtung und war erfreut, hier lesen zu dürfen, dass ich dich tatsächlich inspirieren konnte!

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, vielleicht inhaltlich an wenigen Stellen ein klitzeklein wenig um des Reimes willen erzwungen wirkend, aber alles noch in gediegenem Rahmen.

Außerdem hast du hier, abgesehen von der Conclusio, die ich recht selten so erlebe, mein Leben beschrieben: So fühle ich mich eigentlich jeden verdammten Tag! Bin ein alter Burnouter, der trotzdem immer weiterfunktioniert, keine Ahnung, wie. Vielleicht greif ich doch noch irgendwann zur Axt und hacke mich durch die Schule, bis mich eine gnädige Kugel erlöst...

Danke für dieses Weiterspinnen meines Gedankens in Strophe 2 meines "Tage"!
Ich empfinde dies als Ehrung der besonderen Art, und viel authentischer als alle reinen Lippenbekenntnisse zu meiner Lyrik. Danke!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

Günter Mehlhorn · 11.10.2011, 09:35

Ach Fridolin, wie stöhnst Du schön.
Lass dich in Pommern nicht mehr sehn.
Du wirst des Lebens nicht mehr froh.
Das sagt mir son Conclusio!

Fridolin · 12.10.2011, 05:56

Hallo eKy,

es freut mich, dass dir meine Zueignung gefällt.

Günter,

die Zeile mit dem Pommerland sollte eigentlich heißen:

als käm er mit der Katzenpost vom Pommerland. Betont sollte werden, dass es so lange dauert, bis die Brötchen da sind. Die Zeile passte wegen Überlänge nicht in das Reimschema. Pommerland deshalb, weil ich mir diese Passage in Erinnerung an einen dort wohnenden Katzenfreund eingefallen ist.

LG Fridolin

Günter Mehlhorn · 12.10.2011, 15:00

Vielleicht biste bei die nächste Amnestie in Pommern dabei!?

Thing · 12.10.2011, 16:42

Bei Pommern dachte ich an "Sandbüchse"....

Fridolin · 13.10.2011, 10:11

Günter,

ich möchte nie ein Pommer sein,
da schüf mir jeder Sommer Pein.

Fridolin

Günter Mehlhorn · 13.10.2011, 15:10

Danke für den Lacher! Günter.

09.10.2011, 16:02	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Es gibt Tage Es gibt Tage, die dürft es eigentlich nicht geben, da wach ich morgens wie zerschlagen auf. Am liebsten würde ich mich gar nicht erst erheben, ins Reich der Träume lieber sanft entschweben.... Dann bin ich nämlich gar nicht so gut drauf. Da geht mir sozusagen alles auf den Wecker, mich stört die kleinste Mücke an der Wand. Es schmeckt der feinste Frühstückstoast vom Bäcker, mit Kräuterbutter sonst ja äußerst lecker, als käme er direkt vom Pommerland. Natürlich regnet's dann auch keine Rosen, wenn etwas schief geht, geht es gründlich schief. Es gibt kein Glück, nicht mal in kleinen Dosen. Ich fühl mich wie mit abgesägten Hosen in einem abgrundtiefen Seelenstimmungstief. Ich weiß, ich bin dann schwer nur zu ertragen, selbst gute Freunde gehen auf Distanz, als hätte ich die schlimmste aller Plagen. Dann platzt mir, mea culpa, schnell der Kragen, denn leider fehlt mir jede Toleranz. An solchen Tagen fühl ich mich verloren, da liegen meine Nerven ziemlich blank. Ich geh ins Bett, die Decke auf den Ohren.. Am andern Morgen wach ich auf wie neugeboren, und die Familie seufzt erleichtert: Gott sei Dank!

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12.10.2011, 05:56	#6
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Hallo eKy, es freut mich, dass dir meine Zueignung gefällt. Günter, die Zeile mit dem Pommerland sollte eigentlich heißen: als käm er mit der Katzenpost vom Pommerland. Betont sollte werden, dass es so lange dauert, bis die Brötchen da sind. Die Zeile passte wegen Überlänge nicht in das Reimschema. Pommerland deshalb, weil ich mir diese Passage in Erinnerung an einen dort wohnenden Katzenfreund eingefallen ist. LG Fridolin

12.10.2011, 15:00	#7
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12.10.2011, 16:42	#8
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Bei Pommern dachte ich an "Sandbüchse"....

13.10.2011, 10:11	#9
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Günter, ich möchte nie ein Pommer sein, da schüf mir jeder Sommer Pein. Fridolin

13.10.2011, 15:10	#10
Günter Mehlhorn R.I.P. Dabei seit: 12/2009 Ort: Berlin Beiträge: 792 Meine Gedichte	Danke für den Lacher! Günter.