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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 17.06.2006, 01:48   #1
Mummy
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 127

Standard Vereinigung...

...der anderen Art

Huhu!
Habe hier etwas, was ich als Geschichte bezeichnen würde. Ich weiß aber nicht, wie ich sie nennen soll, deswegen habe ich diesen Namen für den Thread ausgesucht . Habe das ganz neu ausprobiert und würde gerne wissen, was ihr davon haltet.

Ich mag das Meer. Die Wellen schäumen sich darin, sie tanzen ihren eigenen Tanz: Mal ruhig, mal aufbrausend; mal sanft, mal fordernd; mal winzig, mal gewaltig. Dem Meer soll unser Geschlecht entwachsen sein. Die Kiemen der Fische wurden zu Beinen; Eidechsen kletterten an Land, sie wurden zu Mäusen, zu Füchsen, zu Wölfen und zu Pferden; zu Menschen.
Das Meer ist riesig, ich dagegen bin so klein. Müsste ich nicht Angst vor dem Meer haben? Es birgt so viele Geheimnisse, so viele unentdeckte Schätze in seinen dunklen Tiefen, so viele Gefahren für jemanden wie mich. Und doch liebe ich es, mich von den salzigen Fluten mitreißen zu lassen, durch das Wasser zu gleiten und das kühle Nass auf meiner Haut zu spüren. Was für ein Vergnügen bereitet es mir, von dem Lärm des Alltags weg zu schwimmen, wegzutauchen, mich treiben zu lassen; weit weg bin ich dann: Das Meer und ich, wir sind eins.
Im Wasser spiegelt sich der Himmel.
Ich schaue gerne dort herauf und beobachte die Wolken. Sie malen ihre besonderen Bilder: Helle und düstere; abstrakte und realistische; bezaubernde und beängstigende. Auch aus dem Himmel soll der Mensch hervorgegangen sein. Von Gott wurde er am sechsten Tag erschaffen, aus dem Paradies vertrieben und auf die Erde der Sünder verbannt; von Streit, zum Kampf, zum Krieg, zu beinahe vollständiger Apokalypse bis zum Neuanfang ist der Mensch gegangen.
So endlos erstreckt sich der Himmel über mir. Müsste er mich nicht durch seine Gewaltigkeit erdrücken? Nachts glänzen die Sterne über mir, unendlich weit ist das All und ich bin zu winzig, um es zu erfassen. Und doch blicke ich immer wieder herauf, um mich in seinem Anblick zu verlieren, abzuheben und mit den Wolken mit zu fliegen. Mit welcher Wonne schaue ich auf, vergesse alles um mich herum und lasse los; weit weg bin ich dann: Der Himmel und ich, wir sind eins.
Ich wanderte zwischen Himmel und Meer. Einem hingeben konnte ich mich nicht: Wegtreiben würde mein Körper in den Fluten aus denen er stammt; davon gleiten würde mein Geist in die unermesslichen Weiten des Himmels. Auch verzichten konnte ich nicht: Verdursten würde mein Körper; verbittern mein Geist. Also irrte ich ziellos dahin, verängstigt und fasziniert zugleich, bis ich in deinen blauen Augen strandete und den Horizont berührte.


Um mein Gewissen rein zu halten, möchte ich hier erwähnen, dass mir bei dem letzten Satz ein guter Kumpel etwas nachgeholfen hat.
Hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen.

Viele Grüße, Mumie
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