Dreiwortmantra bei Poetry.de

Heldenzeit · 02.03.2008, 17:04

Wir saßen auf Plastikstühlen und rauchten. Eine unausgesprochene Frage stand im Raum,
die ich nicht beantworten konnte. Diese drei Worte lähmen alles, sogar heute noch.
Auch wenn du mich nie danach fragtest, auf der Zunge lag es dir doch.
Heute sitze ich allein hier. Jahre scheint es her, dass wir zum letzten Mal zusammen waren,
nicht einmal die im Wind schwingenden Eichenäste oder die drohenden Gewitterwolken erinnern sich.
Der Sommer war schön, doch heute kommt er mir blass und trostlos vor.
Ich denke mir deine Lippen noch einmal auf meinen. Schön war das.
Verbittert drücke ich meine Zigarette aus und stehe auf. Fast wie von selbst bewegen sich meine Füße Richtung Wasser,
und ich blicke in mein Ebenbild. Was ist bloß mit mir passiert? Ich erkenne mich nicht wieder.
Jahre scheint es her, dass wir hier zum letzten Mal Schwimmen gingen, deine Zier brachte mich zum Lachen
Schließlich hatte ich dich schon dutzende Male nackt gesehen. Doch heute liegt das Wasser ruhig da.
ich reisse mir die Kleider vom Leib und springe ins Wasser. Kälte durchströmt mich, doch das ist jetzt unwichtig.
Mit starken Zügen bahne ich mir einen Weg zur Mitte des Sees, zur tiefsten Stelle, und lasse mich sacht auf den schlammigen
Lehmboden sinken. Will ich? Will ich, dass dies alles ein Ende hat? ich weiß es nicht genau.
Die luft wird langsam knapp, Zeit sich zu entscheiden.
Langsam und leise tauche ich wieder auf. Zu viel muss noch erledigt werden.
Ich versprach dir viel zu viel. Was damals so einfach klang, macht mich heute mutlos.
Ein Mann bin ich nicht, und erwachsen schon gar nicht. Warum bist du einfach gegangen?
Sind diese drei Worte so wichtig? Was bedeuten sie schon, eine Million Leute sagen sie jeden Tag.
Mittlerweile bin ich wieder beim Ufer angelangt und kleide mich an, drehe mich um, und stecke mir noch eine Zigarette an,
bereit, dir entgegenzutreten. Eine Tafel Schokolade wird übernehmen, was ich nicht zu sagen vermag.
Mir fällt deine Lactoseintoleranz ein, doch das ist jetzt unwichtig. Schließlich zählt die Botschaft!

02.03.2008, 17:04	#1
Heldenzeit Dabei seit: 02/2008 Beiträge: 73 Meine Geschichten	Dreiwortmantra Wir saßen auf Plastikstühlen und rauchten. Eine unausgesprochene Frage stand im Raum, die ich nicht beantworten konnte. Diese drei Worte lähmen alles, sogar heute noch. Auch wenn du mich nie danach fragtest, auf der Zunge lag es dir doch. Heute sitze ich allein hier. Jahre scheint es her, dass wir zum letzten Mal zusammen waren, nicht einmal die im Wind schwingenden Eichenäste oder die drohenden Gewitterwolken erinnern sich. Der Sommer war schön, doch heute kommt er mir blass und trostlos vor. Ich denke mir deine Lippen noch einmal auf meinen. Schön war das. Verbittert drücke ich meine Zigarette aus und stehe auf. Fast wie von selbst bewegen sich meine Füße Richtung Wasser, und ich blicke in mein Ebenbild. Was ist bloß mit mir passiert? Ich erkenne mich nicht wieder. Jahre scheint es her, dass wir hier zum letzten Mal Schwimmen gingen, deine Zier brachte mich zum Lachen Schließlich hatte ich dich schon dutzende Male nackt gesehen. Doch heute liegt das Wasser ruhig da. ich reisse mir die Kleider vom Leib und springe ins Wasser. Kälte durchströmt mich, doch das ist jetzt unwichtig. Mit starken Zügen bahne ich mir einen Weg zur Mitte des Sees, zur tiefsten Stelle, und lasse mich sacht auf den schlammigen Lehmboden sinken. Will ich? Will ich, dass dies alles ein Ende hat? ich weiß es nicht genau. Die luft wird langsam knapp, Zeit sich zu entscheiden. Langsam und leise tauche ich wieder auf. Zu viel muss noch erledigt werden. Ich versprach dir viel zu viel. Was damals so einfach klang, macht mich heute mutlos. Ein Mann bin ich nicht, und erwachsen schon gar nicht. Warum bist du einfach gegangen? Sind diese drei Worte so wichtig? Was bedeuten sie schon, eine Million Leute sagen sie jeden Tag. Mittlerweile bin ich wieder beim Ufer angelangt und kleide mich an, drehe mich um, und stecke mir noch eine Zigarette an, bereit, dir entgegenzutreten. Eine Tafel Schokolade wird übernehmen, was ich nicht zu sagen vermag. Mir fällt deine Lactoseintoleranz ein, doch das ist jetzt unwichtig. Schließlich zählt die Botschaft!