Nympharkt

[el Fön]

gedrillt durch alte Frömmigkeit
der Nymphen Seele weinend
wird gepfählt durch Sittlichkeit
und Lasterhaft verneinend
die Bestie stetig abgeteilt
der Morgen tödlich dämmert -
im Paradiese nun verweilt
in deinem Haupte hämmert

wenn der Abend schon gewiss
der düstre Teich ein Laster -
als die Sonne Nacht zerriss
musst laufen dieses Pflaster

Einsamkeit zu Einsamkeit -
in Liebe nun vereint
oder
vereinte Einsamkeit

[Ex Albatros]

Hi El,

dieser Text gefällt mir besser, denn er erschließt sich wesentlich leichter.

Wen du mit den Nymphen ansprichst, daran rätsele ich noch, da dieser Begriff verschiedene Bedeutungen einnehmen kann.

Aber es handelt sich wohl um den Kampf gegen eigene ungute Veranlagungen, die vielleicht auch nur infolge von selbstauferlegten, anerzogenen Verhaltenscodexes als solche empfunden werden.

Ich lese das Unterdrücken eigener lasterhafter Neigungen heraus -

die Bestie stetig abgeteilt

Wenn der Abend schon gewiss, vielleicht der herannahende Tod, wurde aus den unterdrückten Neigungen vielleicht eine Leidenschaft (Laster).

Aber irgendwie scheint es auch um eine Liebesbeziehung zu gehen, da du von Vereinigung sprichst, die dann vielleicht doch ein einsames Nebeneinanderhergehen bedeutet.

Schlussendlich noch der Titel Nympharkt im Sinne von Infarkt kann krankhafte Beendigung eines Entwicklungsprozesses darstellen.

Das in etwa las ich aus deinem Text heraus.

Finde ich gut gelungen.

LG Albatros

[el Fön]

Original von Albatros
Wen du mit den Nymphen ansprichst, daran rätsele ich noch, da dieser Begriff verschiedene Bedeutungen einnehmen kann.

nymphen sind vor allem jung und unbeschwert und wie fast alle mythischen gestalten schrecklich eindimensional. sie bilden teilaspekte des menschlichen daseins ab.

mfg

[Perry]

ist zwar schon einige Zeit her, seit du diesen Text geschrieben hast, aber das Thema ist ja zeitlos.
Mir scheint es um ein Reflektieren, das nach dem Tod alles besser ist, zu gehen, denn das Leben schenkte wohl keine Befriedigung.
Formal flacht der Text am Schluss stark ab (Einsamkeit ... Einsamkeit ... Einsamkeit), kann aber durchaus auch für ein Aushauchen des Lebens stehen.
LG
Perry