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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 18.10.2017, 22:18   #1
männlich number11
 
Benutzerbild von number11
 
Dabei seit: 10/2017
Alter: 22
Beiträge: 184

Standard Welt voller Waffen

Peng,
Schreit das Kind,
Gegen den Wind,
Entgegen dem Schwung,
In des anderen Kindes Gesicht, entstellt,
Sodass es tot zu Boden fällt.

Da merkt es nun,
Mit der AK in der Hand,
Gegenüber der Wand,
Was es soll tun.
Zieht den Abzug,
Und spürt der Waffe Schub.

Doch all dies passiert nicht in Afghanistan,
Sondern in Amerika,
Auch nicht in Panama,
Oder in irgendeinem Clan.
Dieses Kind kriegt eine Waffe ohne Müh und Not,
Und schenkt, mit dieser, anderen den Tod.

Sodass ich mich, voll Missmut, frage:
Wo liegt der Sinn dieser Waffenpolitikslage?

11
number11 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2017, 09:51   #2
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Es geht um den ausgiebigen Waffenbesitz normaler Bürger in den USA?
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2017, 17:54   #3
männlich number11
 
Benutzerbild von number11
 
Dabei seit: 10/2017
Alter: 22
Beiträge: 184

Nein, es geht mehr darum, dass die amerikanische Waffenpolitik sehr locker ist und quasi so gut wie jeder an eine Waffe kommt.
number11 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2017, 22:10   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.038

Zitat:
Zitat von number11 Beitrag anzeigen
Nein, es geht mehr darum, dass die amerikanische Waffenpolitik sehr locker ist und quasi so gut wie jeder an eine Waffe kommt.
Das ist sehr locker ausgedrückt, denn "die amerikanische Waffenpolitik", die jeden leicht an eine Waffe kommen lässt, gibt es nicht. Es gibt eine U.S.-amerikanische Politik, die über dieses Thema gespalten ist. Die Details und vor allem die Rolle der NRA dürften bekannt sein, weil die Debatten über das Pro und Contra seit Jahr und Tag geführt werden. Was aber weniger bekannt sein dürfte: Jeder U.S.-Staat kann das Waffenerwerbs- und -gebrauchsrecht für sich selbst regulieren und tut es auch. Es gibt also kein staatenbundlich einheitliches Waffengesetz.

Was mich immer wieder verwundert, ist die Aufmerksamkeit, mit der wir von Deutschland aus - und meistens mit einem offenen oder nicht ausgesprochenen Moralanspruch - nach anderen Staaten schielen. Dabei sollten wir uns mal das deutsche Fernsehprogramm ansehen: Fast täglich werden uns aus dem Gesamtangebot zu 25 bis 30 Prozent Krimis präsentiert. Da wird natürlich auch ordentlich geballert, aber das scheint zu gefallen, weil das ja nur "make believe" ist. Der durchlöcherte Schauspieler steht nach dem Take wieder auf, geht in die Garderobe und schminkt sich ab.

Der "Spaß", reihenweise Menschen gekillt zu sehen, kostet den Zahler für das deutsche Fernsehen den Löwenanteil seiner Gebühren. Schon gewusst?

Um keinen Irrtum aufkommen zu lassen: Es geht um die Öffentlich-Rechtlichen, wobei das Erste wesentlich mehr an Gebühren schluckt als das im Vergleich extrem bescheidene ZDF.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ohne Geballer, Leichen und Blut könnten dem Ersten und dem ZDF die Argumente für ihre Gebührenforderungen fehlen. Die anspruchsvollen Sendungen laufen auf anderen Kanälen wie z.B. Arte und werden wahrscheinlich mit einem Almosen aus den Gebühren mitfinanziert.

Wir sollten mehr auf uns selbst schauen und unsere Probleme lösen, anstatt auf andere Staaten zu deuten. Die amerikanischen Waffengesetze sind nicht unser Problem, sondern das Problem der Amerikaner. Unsere Probleme sind die Einwanderung, der mangelnde Wohnraum, die Nullverzinsung, die Altenpflege, die Integration junger Menschen in Arbeitsplätze, die wieder eine Zukunftsplanung zulassen, und viele andere Themen aus dem Sozialbereich, nicht zuletzt der Umgang miteinander, denn der Ton, mit dem sich die Menschen in unserem Land begegnen, ist inzwischen ziemlich rauh geworden.

Für junge Leute wie dich muss es um unser Land gehen, nicht um Amerika. Die Amerikaner haben Trump gewählt und müssen zusehen, wie sie mit ihm glücklich werden.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2017, 09:21   #5
männlich Sonnenwind
 
Benutzerbild von Sonnenwind
 
Dabei seit: 06/2012
Alter: 62
Beiträge: 1.514

Zitat:
Um es auf den Punkt zu bringen: Ohne Geballer, Leichen und Blut könnten dem Ersten und dem ZDF die Argumente für ihre Gebührenforderungen fehlen.
Es ist aber schon ein Unterschied, ob sich eine recht große Anzahl der Bevölkerung eines Landes in seiner Freizeit Filme ansieht, in denen es "ordentlich knallt", oder ob sich eine solche zum Zeitvertreib (oder warum auch immer) mit echten Waffen eindeckt...

Zitat:
Wir sollten mehr auf uns selbst schauen und unsere Probleme lösen, anstatt auf andere Staaten zu deuten. Die amerikanischen Waffengesetze sind nicht unser Problem, sondern das Problem der Amerikaner. Unsere Probleme sind die Einwanderung, der mangelnde Wohnraum, die Nullverzinsung, die Altenpflege, die Integration junger Menschen in Arbeitsplätze, die wieder eine Zukunftsplanung zulassen, und viele andere Themen aus dem Sozialbereich, nicht zuletzt der Umgang miteinander, denn der Ton, mit dem sich die Menschen in unserem Land begegnen, ist inzwischen ziemlich rauh geworden.

Für junge Leute wie dich muss es um unser Land gehen, nicht um Amerika.
Das ist, da es um die Gewichtung geht, gerade auch um den erhobenen Zeigefinger, natürlich wahr, da kann ich nur zustimmen.

Man sollte sich aber ganz sicher nicht vorschreiben lassen, was man zu kritisieren hat und was nicht.

Doch zurück zum Gedicht. Was sagt es mir? Zumindest so gar nichts Neues. Eröffnet es eine neue Perspektive? Leider nein. (Oder doch? Immerhin erfahren wir, dass das Kind "Entgegen dem Schwung" "Peng!" schreit...) Ist es wenigstens stilistisch... interessant? Tja...

Was mir gefällt: Der Autor zeigt Herz. Oder? Auf alle Fälle! Ohne jeden Zweifel. Und es geht ihm ganz sicher nicht um Effekthascherei! Steht am Ende doch eine missmutige Frage zur Waffenpolitikslage...


LG
Sonnenwind

Geändert von Sonnenwind (20.10.2017 um 11:11 Uhr)
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amerika, gewalt, waffen

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