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Alt 18.03.2007, 23:43   #1
Yoko
 
Dabei seit: 01/2005
Beiträge: 31


Standard Todesengel

Vorwort:
Nun es handelt sich hier um eine kleine Geschichte, die wiedereinmal erwartungsgemäß in eine ganz andere Spalte gerutscht war, als die die ich geplant hatte. Erst sollte es ein kleiner Krimi werden, bis ich begriff...ich bin nicht sonderlich talentiert im Krimi schreiben. Dann wurde es mystisch...aber auch darin hält sich mein Talent in Grenzen, leider 8o...letztendlich wurde es weiter in die Sparte Fantasy gelenkt ...dieses Kapitel beherrsche ich wenigstens etwas...Das Ergebnis ist eine Geschichte die von allen dreien etwas besitzt. Sie besteht nur aus ein paar wenigen Teilen, mehr wie zehn habe ich nicht geplant, das letze drittel oder auch viertel ist bereits in Arbeit. Viel Spaß.


Dröhnende Kopfschmerzen, ein übler Geschmack im Mund und die Zwischenzeitliche Desorientierung die sich in Dave ausbreitete als er die Augen aufschlug. Er setze sich auf, eine Spur zu heftig wie ihm schmerzhaft klar wurde und sank unter einen leisen Seufzer ins Kissen zurück. Langsam ebbte der pochende Schmerz hinter seiner Stirn ab und machte bruchstückhaften Erinnerungen Platz. Dave versuchte sie zu ordnen soweit es ging. Er war gestern noch mit Will unterwegs gewesen. Sie wollten nur eine Kleinigkeit trinken und anschließend wieder nach Hause gehen. Was aber war dann geschehen ? Wo war Will. Und noch wichtiger Wo war er eigentlich gelandet? Seine Augen hatten sich inzwischen an die Lichtverhältnisse gewöhnt.Er war in einem Raum...Ein Zimmer... korrigierte er sich in Gedanken als er auch einen Schrank und ein Regal ausmachen konnte. Er versuchte sich noch einmal auf zu setzen. Deutlich behutsamen als bei erstenmal. Der Schale Geschmack im Mund war noch immer da und in der Luft hing der Geruch eines schweren Parfum´s.
Ein schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht als er aus seinen fehlenden Erinnerungen ein paar Spekulationen über den Verlauf des vergangenen Abends herauf beschwor. Er sah sich nun ein wenig genauer um, seine Kleider aufhebend. Er ging zur Tür die sich ander gegenüberliegenden Wand abzeichnete. Wie erwartet kam er in ein Badezimmer. Dave nahm eine schnelle Dusche und zog sich wieder an. Als er sich umwandte und in den Spiegel über den Waschbecken sah verzog er das Gesicht. So ganz wie er geglaubt hatte war der Abend wohl doch nicht verlaufen. Er besah sich sein lädiertes Gesicht. Irgendwie schien er in einer Schlägerei verwickelt gewesen zu sein. Eine Platzwunde zeichnete sich über seinen Augenbrauen ab und die Lippen waren ein wenig aufgeplatzt. Erst jetzt bemerkte er auch einen leichten Schmerz durch sein Handgelenk zucken. Seine Rechte Hand schien mit irgendetwas sehr harten in Berührung gekommen zu sein, denn sie war blau, schien allerdings nicht gebrochen zu sein. Kopfschüttelnd ging er in das Zimmer zurück in dem er aufgewacht war. Er sah sich genau um und kontrollierte seine Taschen.Ihm schien nichts zu fehlen, zumindest konnte er das im Moment nicht feststellen. Ein Blick auf die Uhr über dem Regal sagte ihm das es schon früher Morgen war. Es war Zeit nach Hause zu gehen, schließlich musste er auf Arbeit.
Unerwarteter Weise war er nicht eingesperrt gewesen. wer auch immer ihn hier her gebracht hatte...wenn es überhaupt einen zweiten gab, dann schien er nicht davon ausgegangen zu sein das er eine größere Gefahr bedeutete.
Die nächste Überraschung erwartete ihn auf der Strasse. Wo war er hier? Die Gegend kam ihn nicht bekannt vor und auch die Gegend um seine unfreiwilliges Gastzimmer (Dave war inzwischen überzeugt das er unmöglich allein hier her gekommen sein konnte) ließ kaum einen Zweifel aufkommen das er hier noch nie gewesen war. Unentschlossen lief er die Strasse entlang die zu beiden Seiten erstreckte. Er entschied sich nach links zu gehen und bereute diese Entscheidung recht bald wieder. Diese Strasse ließ kein Ende sehen. Unwirsch lief er in die andere Richtung zurück. Nach ein paar hundert Metern kam er an einer Tankstelle vorbei und ging hinein um wenigstens einen Anhaltspunkt zu haben wo er war und natürlich um herauszufinden wie er wieder zurück kommen würde.
Nach einen guten viertel Stunde kam er wieder heraus. Vom Tankstellenbesitzer hatte er erfahren wo er wahr. Es handelte sich um ein kleines abgelegenen Nest nahe Kansas. Ein 300 Seelen Dorf das hin und wieder als Zwischenstation, selten aber als bevorzugter Aufenthaltsort angesteuert wurde wenn man z.B. mit dem Bike eine Ausfahrt machte.
Dave wußte das er eine nicht ganz kurze Strecke zurück legen musste um wenigstens eine Busstation zu finden, sollte sich auf die schneller keiner zufällig in seine Richtung verfahren. Also machte er sich auf den Weg und hoffte einfach das das Glück ausnahmsweise einmal auf seiner Seite sein würde.

Dave war ein junger Mann. Vor nicht ganz 5 Jahren hatte er seine Lehre zum Polizei-Kommisar abgeschlossen und wurde nach Kansas versetze. Er war ein Spezialist auf einem Gebiet das sich eher mit Paranormalen Fällen abgab als mit gewöhnlicher Polizeiarbeit. Er war jetzt 26, ein Durchschnitts - Typ. Seine schwarzen strubbeligen Haare sterzten in alle Himmelsrichtungen, aber seine wachen, dunkelblauen Augen erfaßten schnell den Ernst einer Lage, das zeichnete ihn trotz seines recht jungen Erscheinungsbildes als disziplinierten Polizisten aus. An seiner Seite hatte er noch 4-5 weitere Kollegen. Will, mit dem er eigentlich gestern unterwegs war, der aber scheinbar nicht dasselbe erlebt hatte wie er, Maggy, die ewige Quasselstrippe, Rod ein Typ der sich seiner Umgebung anpassen konnte wie ein Chamäleon und Jack, das Genie unter ihnen, ab und an gebot sich auch Gene die Ehre bei ihnen aufzukreuzen. Er gehörte nicht in ihr Gebiet, hatte aber dennoch hin und wieder ein paar interessante Informationen für sie. Eine Art Hobby - Geisterjäger. Ein bisschen durchgeknallt aber ansonsten ein Genie auf Paranormaler Ebene. Seine Geistesblitze hatten schon oft geholfen den richtigen Weg zum lösen eines Falles einzuschlagen. Dave vergass darüber gern das der Junge eigentlich nichts anderes als Konsolen und Computer im Kopf hatte.

Wie lang er tatsächlich die Strasse hinab lief wusste er nicht zu sagen. Auf der Schnurgeraden Strecke kam es ihm ohnehin wie eine Ewigkeit vor bis er endlich die einzige Busstation erkannte die es hier gab. Ein wenig erleichtert ließ er sich auf die Bank sinken. Es dauerte gar nicht mehr so lang bis er von weiten schon den Motor hörte. Gegen Neun schließlich kam er in Kansas an. Er hasste es die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen zu müssen. Es kam nicht selten vor das sie mit Bus oder Bahn gut das dreifache der eigentlichen Fahrzeit benötigten. Dave winkte sich ein Taxi heran und vor in seine Wohnung. Es war höchste Zeit sich vernünftige Klamotten anzuziehen und dann ins Büro zu fahren. Als er seine Tür öffnete blieb er unvermittelt stehen. Seine Wohnung war vollkommen durchwühlt wurden. Vorsichtig stieg er über sein, nun auf den Boden verstreutes, Hab und Gut hinweg zum Telefon. Sein Anrufbeantworter begrüßte ihn mit einen hektischen flackern. Dave nahm sich ein Tuch und drückte auf die Abspieltaste.
>>He Dave hier ist Jack, du musst dringend ins Büro kommen.<< Der Anruf stammte vom vorangegangenen Abend und wiederholte sich noch gut 15 mal. Jack schien was wirklich wichtiges zu haben. Dave seufzte auf. Nahm den Telefonhörer ab und stellte auf Lautsprecher. Er wählte die Nummer des Reviers. >>911 Sagent Hurtis. Was kann ich für sie tun.<< ertönte es.
„Hi Amy hier ist Dave. Kannst du mir zwei drei Jungs von der SpuSi rüberschicken?“
„Dave! Wo zur Hölle warst du! Du hättest schon lang im Revier sein müssen. Der Chef ist stocksauer.“ „Ja tut mir leid...ich muss einen Filmriss oder was gehabt haben...heut morgen jedenfalls war ich in Seattle...das kleine Nest draußen im Norden...ich kam gerade zur Tür rein...es wurde eingebrochen...Soweit ich das beurteilen kann wurden keine Wertsachen gestohlen...schickst du mir nun die Jungs rüber?“ „Eingebrochen? Bei dir also auch.“ „Auch? Was soll das heißen?“ „Komm erst mal auf´s Revier...ich schick die Jungs vorbei.“ Damit war das Gespräch unterbrochen. Dave starrte den Hörer an. Schnell schlüpfte er in ein paar saubere Klamotten und lief der SpuSi beinahe in die Arme als er nach unten ging. „Morgen Dave! Ist es hier?“ „Jap...hier ist der Schlüssel...ich muss los. Bis dann.“
Kaum eine halbe Stunde später war er auf dem Revier. „Dave! Du sollst sofort zum Chef.“ Amy fing ihn ab. „Danke bin schon auf dem Weg.“ „Morgen Chief-Inspektur. Sie wollten mich sprechen?“ „Ah Morgen Dave. Kommen sie rein. Was haben sie denn getrieben?“ Dave tat wie ihm geheißen. „Das wüßte ich selbst auch ganz gern...leider ist meine Erinnerung mit dem ersten Bier verschwunden. Ich hatte gehofft einer der Jungs weiß was ich angestellt habe.“ Der Chief-Inspektur war ein etwas korpulenter Mann, der sicher in jungen Jahren attraktiv gewesen sein mochte. Jetzt aber durch einige Einsätze tiefe Furchen im Gesichte hatte und auch sein Haar war angegraut. Nach seinem letzen, gefährlichen Einsatz hatte er den Posten hier bekommen.
„Ein Bier sagen sie?“ Dave nickte zur Antwort. „Im Anschluss gehen sie zu Doc Spakle und lassen einen Bluttest machen...Nun aber erstmal zum wesentlichen...sie und ihr Team haben eine Menge Arbeit sowie es aussieht.“ Der Chief-Inspektur erläuterte ihm seinen Aufgabe. Dave hörte ihm gespannt zu. Schließlich bekam er die Akten in die Hand gedrückt und durfte gehen. Auf den weg in sein Büro ging der junge Polizist bei Barney vorbei um sich wie vom Chef empfohlen ein bisschen Blut abzunehmen. „Morgen Dave. Siehst ein bisschen angeschlagen aus. was ist passiert?“ „Morgen Barney. Das wüßte ich auch gern...Der Chef meinte ich solle einen Bluttest machen. Nehme an er geht davon aus das ich irgendwas im Trink gehabt haben muss nachdem meine Erinnerungen an den vergangen Abend mit dem ersten Bier verschwunden sein müssen.“ „Achso. Na dann ans Werk.“ Der Doc holte alle nötigen Gerätschaften. „Schön gehört, bei Will haben sie eingebrochen.“ „Bei Will?“ „Ja, ihm scheinen sie aber nichts gestohlen zu haben.“ Dann beendete er seine Prozedur. „Bis heut nachmittag hab ich ein Ergebnis.“ „Danke Barney, bis dann.“
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Alt 19.03.2007, 23:42   #2
Yoko
 
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Der nächste Teil:

Mit hinlänglicher Verspätung kam Dave dann auch im Büro an. „Morgen zusammen.“ begrüßte er die Runde. „Morgen Dave...was ist denn mit dir passiert?“ erwiderte Maggy seinen Gruß. „Tja Maggy ich hatte gehofft, der gute Will hier kann mir das verraten.“ Der angesprochene zuckte zusammen. „Will...bei dir wurde eingebrochen stimmt das?“ Der andere nickte. „Weißt du schon was sie gesucht haben könnten?“ „Nein...es fehlt nichts...“ „Das ist seltsam...die SpuSi ist grad bei mir...da sah es heut auch nicht besser aus.“ „Wie bitte?“ „Einbruch...so weit ich sehen konnte fehlt nichts. Aber sag mal...was haben wir gestern abend alles getrunken?“ Will sah ihn an. „Nur ein Bier.“ war seine knappe Antwort. Stutzig nickte Dave. „Mhm...nagut...Leute wir haben Arbeit.“ Er ließ die Akten auf den Tisch fallen. „Mehrere Mordopfer...ohne äußerliche Einflüsse...keine innerlichen Spuren...nur eines haben sie alle gemeinsam. Sie sind jung.“ „Wie keine Spuren?“ „Naja...sie wurden nicht erschlagen...sie wurden nicht erstochen...nicht erdrosselt oder gewürgt...sie alle kippten um und waren tot.“ beantworte Maggy die Frage von einer der Akten aufblickend. „Wieviele haben wir bisher?“ „3...und wenn wir nicht bald herausfinden warum diese Menschen einfach tot umgefallen sind wird es nicht bei denen bleiben.“ „Gut was wissen wir bis jetzt?“ fragte Dave nun. „Wie wissen, das sich alle Opfer bester Gesundheit erfreuten und nichts daraufhin deutet das sie plötzlich hätten sterben können. Augenzeugen sagten mehrfach aus das es in deren unmittelbare Umgebung plötzlich kühl wurde und dann fielen sie um. „Irgendwelche andere Auffälligkeiten?“ Rod schüttelte den Kopf bevor er antwortete. (Dave schauderte er hatte bisher nicht einmal bemerkt das er bei ihnen war.) „Kaum...viele meinen plötzlich ein leichte Veränderung bemerkt zu haben. Sie blieben wohl alle auf einmal stehen und sahen aus als hätten sie einen Geist gesehen. Daher hat man uns vorerst damit beauftragt. Man findet nichts...absolut gar nichts.“ Dave nickte. „Okay...Maggy ich möchte das du in die Datenbank gehst und überprüfst ob es ähnliche Fälle schon gegeben hat. Jack du wirst dich umhören was alles unter Ausschluss der genannten Möglichkeiten drin ist und falls es historische Überlieferungen gibt ob wir sie brauchen können. Rod, du schaust dir bitte die Berichte nochmal an und überprüfst ob etwas übersehen wurde. Achte auf die Bilder und Fotos. Will und ich werden uns die Zeugen noch mal vornehmen. Vielleicht können sie die kleinen Veränderungen ja noch ein wenig besser beschreiben.“

Chrissy lief nervös die Strasse hinunter. Sie kam gerade von der Frühstückspause in ihrem Stammcafé als sie das ungute Gefühl überkam jemand folgte ihr. Ein wenig ungläubig blickte sie sich um. Was auch immer es war, sie konnte niemanden sehen. (am hellichten Tag?) So unglaublich es auch klang...sie wurde das Gefühl einfach nicht mehr los und beschleunigte, im Gegenteil, noch ihren Schritte. Eigentlich müsste sie schon schwitzen bei diesem Tempo und den Temperaturen die hier herrschten, aber sie hatte mehr und mehr das Gefühl das es immer kühler wurde. Sie blickte wieder und wieder nach hinten. Plötzlich stieß sie gegen etwas. Sie taumelte benommen einen Schritt zurück. Als sie die Augen öffnete sah sie nichts. Da war nichts und keiner. In Chrissy stieg allmählich Panik auf. Was war hier nur los? Gerade als sie weitergehen wollte sah sie doch etwas. Es bewegte sich sehr schnell, fast nicht mehr sichtbar, dann verschwamm ihre Welt in Dunkelheit.

Dave und Will verließen gerade das Haus einer älteren Dame die das erste Opfer zusammenbrechen sah als das Handy klingelte. >>Dave, hier ist Amy. Ihr müsst sofort zurückkommen, wir haben noch eine gefunden.<< Dave schenkte Will einen vielsagenden Blick. „Ein neues Opfer?“ „Ja.“ „Na dann nichts wie los.“ Die beiden Männer liefen schnell zu einem der Taxi´s die ohnehin nur gelangweilt an den Strassenrand herum standen.
„Wie sieht es aus?“ „Tja...weiblich...21 Jahre. Eine Freundin hat noch vor einer Stunde mit ihr gesprochen. Sie ist nebenan. Ihr Name ist Liana Denver.“ Dave nickte Maggy zu und ging ins Nebenzimmer.
„Guten Tag. Miss Denver nehm ich an?“ Die junge Frau nickte. „Mein Name ist Dave McLinger. Ich leite die Untersuchungen zu diesem Fall.“ Er deutete auf die Akte die das Mädchen angesehen hatte. Sie war jung, vielleicht 19 oder auch 20, kaum älter vermutete Dave. Und sie sah geschockt aus. „Miss Denver, mir wurde gesagt das sie das Opfer vor ihrem Tod gesprochen hatten. War sie eine Freundin von ihnen?“ Das Mädchen nickte stumm. „Hatten sie den Eindruck das sie irgendwie krank wirkte oder sonstige Anzeichen dafür gezeigt hat das sie mit ihrem baldigen ableben rechnete?“ Erschrocken und ein wenig empört sah das Mädchen den Jungen Mann vor sich an. Doch dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Nein, Chrissy erfreute sich bester Gesundheit...sie war weder krank noch schien sie mit was schlimmeren als dem Ärger auf Arbeit zu rechnen. Wir wollten heut abend Feiern.“ „Ärger mit der Arbeit?“ Liana nickte leicht. „Wir haben uns jeden Morgen in der Frühstückspause getroffen. Wir arbeiten in der selben Firma nur in unterschiedlichen Bereichen. Heute haben wir die Zeit vergessen. Chris ist dann sofort aufgesprungen und los gegangen. Sie war stellvertretende Abteilungsleiterin und kann sich sowas nur sehr selten erlauben. Tja...als ich wieder im Büro war erhielt ich auch schon den Anruf. Ich kann es immer noch nicht glauben...wie um alles in der Welt kann sowas nur passieren?“ „Miss Denver...hat ihre Freundin etwas erwähnt...“ Die junge Frau sah ihn fragend und mit Tränenverschleierten Augen an. „Fühlte sie sich beobachtet oder äußerte sie einen ähnlichen Verdacht?“ Doch sie schüttelte nur den Kopf. „Nein...oder doch ja...sie meinte sie habe heut morgen das Gefühl gehabt jemand würde ihr folgen...aber da war keiner ich hab sie doch kommen sehen...“ schluchzte sie leise. Dave seufzte innerlich leise auf. „Danke Miss Denver...sie haben uns weiter geholfen. Ich gebe ihnen meine Karte mit. Gehen sie nach Hause und ruhen sie sich aus...sollte ihnen noch etwas einfallen können sie sich jederzeit bei mir melden. Und seien sie vorsichtig.“ Die junge Frau sah ihn an und nahm die Karte entgegen. „Glauben sie das mir sowas auch passieren kann?“ Dave hielt mitten in der Bewegung inne. „Die meisten Opfer waren sehr jung...so wie ihre Freundin...es wäre sicher nicht verkehrt besonders wachsam zu sein. Wenn sie sich bedroht fühlen rufen sie an.“ Liana nickte. Dave begleitete sie zur Tür heraus und verabschiedete sich von ihr.
„Und?“ Maggy wartete schon ungeduldig im Nebenraum. „Nichts...dieselbe Aussage wie sie all die anderen gemacht haben. Wenigstens fast. Das Mädchen meinte ihre Freundin hatte das Gefühl das sie verfolgt würde. Gesehen hat sie allerdings niemanden.“ „Die kleine ist gerade 21 geworden, vielleicht sollten wir ein wenig achtsam sein. Sie passt wunderbar in das Beuteschema unseres Unbekannten oder unseren Unbekannten.“ gab Jack zu bedenken. Dann ging die Tür von neuem auf und Lissy kam herein. Sie war eine mollige, lebensfrohe Frau in den besten Jahren und sie war die Assistentin von Doc Spakle. „Ahja da haben wir ja gleich den richtigen. Barney hat dein Blut analysiert. Er möchte dich sehen.“ „Okay ich komme.“
„Hi Dave.“ „Hi Barney und?“ „Tja der Chef hat Recht. So ganz sauber war dein Bier da gestern abend wohl nicht. Ich hab ne ziemlich hohe Konzentration an KO Tropfen in deinem Blut festgestellt daher vermutlich auch dein Black Out...“ Er sah ihn durchdringend an. „Mit der Menge solltest du eigentlich jetzt nicht vor mir stehen...sondern eher auf der Intensiv liegen. Was ist gestern passiert?“ Dave sah ihn fragend an. „Ich meine vor diesem einen Bier das du angeblich getrunken haben willst.“ „Wieso getrunken haben wollen? Ich habe nur ein Bier getrunken.“ Barney griente. „Du hast sicher was getrunken mein Bester, aber das war ganz sicher kein Bier...ich hab keinen Alkohol gefunden Dave.“ Nun saß er wie versteinert da. „Kannst du Will runter holen? Er war gestern abend noch mit mir unterwegs...vielleicht weiß er ja noch was.“ Barney schüttelte den Kopf. „Das glaube ich kaum, Will kam auf eine ähnlich hohe Konzentration dieser netten Tröpfchen.“ Dave sah den Arzt nun eindeutig geschockt an. „Was habt ihr denn davor gemacht?“ Der junge Polizist schüttelte den Kopf. „Nichts...wir sind in den Blauen Löwen gegangen, haben uns an die Bar gesetzt und das wars...“ „Gesellschaft?“ „Nein...zumindest kann ich mich, wenn, daran nicht erinnern.“ Barney nickte. „Ihr habt doch diesen Fall übernommen richtig?“ „Die seltsamen Todesfälle? Ja warum.“ „Waren es nur Frauen?“ Dave schüttelte den Kopf. „Nein, gab es zwei männliche und zwei weibliche Leichen.“ „Vier? Hattet ihr nicht was von Dreien erzählt?“ Nun sah Dave deutlich bedrückt aus. „Ja...aber vor gut einer Stunde gab es ein neues Opfer. Chrissy Follat...eine Junge Frau Anfang 20.“ „Ist sicher nur wirres Zeug aber passt ein bisschen auf euch auf da oben. Ihr seit auch nicht die ältesten.“ „Was meinst du damit?“ „Ich meine, das ihr aufpassen solltet, gerade auf Gene und Will.“ „Meinst du wir haben es mit was andrem als einen Serienmörder zu tun?“ Dave sah den Arzt durchdringend an. Er wusste das er gute Kontakte zur Gerichtsmedizin hatte und auch selbst dann und wann mit ihnen arbeitete natürlich ohne das das es jemand wusste. „Hör zu Dave...ich war vorhin bei Ferris und hab ihn nach den Befunden gefragt. Einer der Jungs war der Sohn eines Bekannten von mir. Er hat sie mir gezeigt und ich habe mir die Opfer selbst auch noch einmal angesehen. Weißt du an was sie gestorben sind? An nichts...Ferris hat lediglich an den Opfern Geweberisse festgestellt.“ „Geweberissen?“ „Ja...fast alle Adern und Venen sind vollkommen ausgetrocknet.“ „Ist das ungewöhnlich?“ Barney sah ihn verschwörerisch an. „Nein zumindest nicht wenn man schon ein paar Jahre tot ist und mumifiziert wurde.“ „Moment mal...aber alle Opfer waren doch kaum länger als einen Tag tot.“ Barney deutet mit dem Finger auf ihn. „Eben, Ferris erwähnte es aber nicht in den offiziellen Berichten...du kennst das ja...“ „Ja und ich kenne dich. Wie bist du an diese Info´s gekommen du verdammter Fuchs.“ griente Dave Barney an. „Das war nicht so schwer. Als er von den Rissen sprach, hab ich ihm gesagt ich war schon einmal dabei als sie eine Mumie auswickelten und die sah genauso aus wie diese Kids da.“ „Klingt ganz so als wäre es diesmal wirklich ein Fall für uns. Danke dir Barney. Ich werd dich auf den laufenden halten wenn wir Neues erfahren.“ „Das will ich schwer hoffen ansonsten überlege ich es mir ob ich euch weiter Info´s zu spiele die keiner kennen darf.“ Dave winkte ihm zu und ging in sein Büro.
„Ah Dave, das Mädchen hat noch mal angerufen.“ „Und was sagt sie?“ „Sie ist hier.“ Maggy deutete auf die Tür. Dave sah sie fragend an. „Sie klang ziemlich aufgeregt.“ Der Junge Mann ging zur Tür. „Miss Denver.“ begrüßte Dave die junge Frau freundlich. „Was führt sie her?“ Er nahm auf der anderen Seite des Tisches Platz und sah sie an. Täuschte er sich oder irrte ihr Blick fast panisch in allen Ecken des Zimmers umher. „Entschuldigen sie...aber mir ist noch etwas eingefallen...Chris schien heut irgendwie den ganzen Tag zu frieren...und das bei den Temperaturen.“ „Deswegen sind sie extra nocheinmal her gekommen?“ Das Mädchen sah ihn unruhig an. Schüttelte dann jedoch den Kopf. „Zu Hause hatte ich das Gefühl mir fiele jeden Moment die Decke auf den Kopf...ich weiß nicht...das klingt sicher alles ziemlich dämlich...aber...“ „...haben sie das Gefühl beobachtet zu werden?“ Liana sah den jungen Mann an. Schließlich nickte sie zögerlich. „Ich hab aber niemanden gesehen...weder auf der Strasse noch im Haus...ich bilde mir das wahrscheinlich auch alles einfach nur ein...aber ich habe trotzdem seit ich zu Hause war Angst...richtige Angst und ich weiß nicht wovor.“ Plötzlich schrillten in Dave sämtliche Alarmglocken auf einmal los. Er wusste zwar nicht einmal warum aber er ahnte schon fast das dieses Mädchen ganz sicher nicht mehr lang unter den lebenden weilen würde wenn sie nicht schleunigst etwas unternahmen. „Miss Denver...ich möchte sie ungern allein nach Hause gehen lassen...ich würde ihnen gern jemanden zur Seite stellen der sie beobachten kann.“ Liana nickte leicht. „Warten sie einen Augenblick.“ Dave stand auf und ging zur Tür. „Maggy, kommst du bitte mit?“ Die junge Frau sah ihn an und nickte leicht. Plötzlich fühlte Dave einen kühlen Luftzug. Schon fast erschrocken riß er die Tür auf. Es konnte kaum mehr als eine halbe Minute vergangen sein als er den Raum verlassen hatte, ihm jedoch kam es im Moment vor wie eine Ewigkeit. Das Mädchen saß noch immer auf den Stuhl aber nun starrte es deutlich erschrocken in die Leere vor ihr. Leere? Dave sah in dieselbe Richtung. Was auch immer es war dessen Anwesenheit er nun fast überdeutlich selbst spürte, es musste sich von ihm gestört gefühlt haben denn plötzlich war das beklemmende und dunkle Gefühl das den Raum einen Moment eintauchte verschwunden. Erschrocken sackte die junge Frau in ihrem Stuhl zusammen. Sie hatte Mühe ihre Atmung zu kontrollieren und sie zitterte am ganzen Körper, aber sie lebte noch, das war erst einmal das wichtigste. „Miss Denver...geht es ihnen gut?“ Mit zwei drei schnellen Schritten war er bei ihr. Sie sah ihn erschrocken an und nickte nur. „Was war das?“ flüsterte sie als sie sich wieder einigermassen gefangen hatte. „Das weiß ich nicht, aber im Moment ist es verschwunden. Ist ihnen kalt oder fehlt ihnen sonst irgendetwas?“ Das Mädchen starrte ihn noch immer aus Schreckgeweiteten Augen an. „Mir ist nur ein bisschen kalt...ich fühle mich vollkommen kraftlos...“ murmelte sie bevor sich gänzlich vom Stuhl sackte. Dave konnte gerade noch verhindern das sie sich den Kopf aufschlug. „Los, wir brauchen einen Krankenwagen.“ Inzwischen waren auch Rod und Jack zu ihnen gestoßen. „Lebt sie noch?“ „Ja, sie ist nur ohnmächtig. Sicher der Schock.“ vermutete Dave, ganz sicher war er sich dabei jedoch nicht. „Bleibt bei ihr...ich muss kurz mit Barney sprechen, er soll sie sich mal ansehen.“ „Weißt du vielleicht wieder einmal mehr als wir Dave?“ stichelte Maggy ihren Kollegen. „Vielleicht. Ich erkläre es euch später.“ Damit verließ er das Zimmer und ging nach unten. Lissy sah ihn fragend an. „Du willst du Barney nehm ich an?“ Dave nickte. „Der ist drüben bei Ferris, müsste aber in ein paar Minuten wieder da sein.“ „Das könnten unter Umständen ein paar Minuten zu viel sein. Wo finde ich die beiden Lissy?“ „Na drüben, erste Etage.“ „Danke.“
Dave verlor keine Zeit. Eigentlich mied er den Bereich, aber Zeit darüber nachzudenken ob und wie lang es dauern würde bis ihm wieder einmal übel wurde hatte er nicht. Nach ein paar Minuten stand er schon im Untersuchungssaal und sah die beiden Ärzte angeregt vor einem der beiden Tische plaudern. Glücklicherweise waren diese beiden leer wie Dave nun doch deutlich erleichtert feststellte. Die beiden Männer wandten sich überrascht um als die Tür zuschlug. „Dave.“ entfuhr es Barney. „Was gibt es?“ „Doc Ferris.“ begrüßte Dave den anderen Arzt. Dieser nickte ihm zu. „Barney du musst dir da was ansehen.“ „Gab es wieder ein Opfer?“ fragte Ferris bedrückt?“ „Nein...noch nicht...aber vielleicht bald.“ antwortete Dave ihm knapp. Barney´s grinsen war verschwunden und er nickte nur. „Wohin?“ „Ins Büro. Wir warten gerade auf einen Krankenwagen, vielleicht ist er auch schon da dann müssen wir eben ins Krankenhaus.“ „was ist denn passiert?“ „Ich hab dir doch von dem vierten Opfer erzählt. Ihre Freundin war heut morgen bei mir und hat ihre Aussage gemacht, sie kam noch einmal zu mir und erzählte mir das sie sich beobachtet fühlte. Ich hatte den Raum nur kurz verlassen um Maggy zu holen, als ich wieder rein kam sah das Mädchen aus als hätte es einen Geist oder irgendwas andres gesehen. Sie war blass zitterte am ganzen Körper...und es war ungewöhnlich kalt drin. Als ich die Tür aufmachte war es plötzlich wieder weg. Das Mädchen ist zusammen gebrochen. Sie hat sicher einen Schock...aber ich glaube nicht das das der einzige Grund ihrer Ohnmacht ist. Ich möchte das du dir das mal ansiehst. Ich hab so einen leisen Verdacht.“ Barney folgte dem jungen Polizisten so schnell er konnte. Sie hatten Glück das Mädchen war noch im Büro. Maggy hatte sie behutsam auf eine Couch gelegt und die Beine ein bisschen höher gelagert.
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