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Alt 18.03.2007, 23:29   #1
Yoko
 
Dabei seit: 01/2005
Beiträge: 31


Standard Begreifen eines Kindes

Vor ein paar Jahren war es gegeben das sich nach einen schönen Hochzeit bald Nachwuchs ankündigte. Es wurde ein Mädchen geboren, das einzige in dieser Familie in der hiesigen Generation .
Zusammen mit ihren Cousins wuchs es auf. Die Großmutter verwöhnte es gern, denn sie freute sich über die weibliche Verstärkung. Doch das Schicksal entschied anders. Sie erkrankte. Doch das störte sie vorerst wenig. Das Mädchen wuchs heran und verbrachte viel Zeit mit ihrer Großmutter. Am liebsten hörte sie zu wenn ihr Geschichten erzählt wurden, sie Pudding kochten oder etwas backten.
Ein paar Schöne Erinnerungen sollten dies werden. Der Gesundheitszustand der Großmutter verschlechterte sich allerdings schon bald und sie war oft im Krankenhaus. Ihre Enkelin besuchte sie täglich und musste sich das ein oder andere im Hospital angeschaut haben. Als sie wieder zu Hausen waren nämlich, begann sie ihre Großmutter zu unterstützen. Ihr beim Tragen und anziehen zu helfen, sie auch beim spazieren mit zu stützen obgleich sie sicher nicht die Kraft hatte.
Die beiden waren eben ein Herz und eine Seele. Doch alles nutzte nichts, ihre Großmutter erkrankte weiter und schlimmer und konnte bald kaum mehr viel allein tun. Auch hier unterstütze sie das Mädchen tatkräftig und erleichterte ihr vieles, ging einkaufen wusch Geschirr schmierte Brot. Sie störte es nicht es machte ihr Spaß. Was sollte die Großmutter tun? Aufgeben? Konnte sie nicht, nach all den Jahren endlich ein Mädchen in der Familie, ihr Wunsch und nach so einer kurzen Zeit sollte sie dieses Glück wieder verlieren? Nein, sie kämpfte, sie bot ihrer Krankheit die Stirn. Es war ein langer Kampf, ein schwerer Kampf, doch leider auch ein beinahe aussichtsloser Kampf.
Das Mädchen verbrachte die meiste Zeit mit ihr zusammen und half wo es konnte. Selbst als ihre Großmutter immer häufiger ins Krankenhaus musste besuchte sie sie weiterhin und fragte sogar in ihrem kindlichen Leichtsinn was sie da täten. Das Mädchen hörte gespannt zu und nickte.
Dann gingen sie zurück und die Großmutter hörte dem Mädchen gespannt zu was ihr die Ärzte erzählten. Sie war überrascht und sogleich gerührt das sie sich schon jetzt dafür zu interessieren schien. Sie war ein kluges Mädchen, sogar schon jetzt schaffte sie es ein paar kleine Geschichten zu lesen. Aber das alles nütze nicht viel mehr. Die Großmutter wurde schwächer und schwächer. Ihre Enkelin inzwischen beinahe ununterbrochen bei ihr um ihr zu helfen. Sie spürte das sie den Kampf verlieren wurde. Eine ihrer Geschichten handelten davon was mit Leuten geschah wenn sie einschliefen und nicht mehr erwachten. Es war eine traurige Geschichte und das Mädchen schien den Sinn in ihr nicht ganz zu verstehen dennoch ließ sie nicht ab und half auch weiterhin. Ein paar Tage später schließlich wachte das Mädchen auf. Ihre Mutter stand am Bett und hatte sie geweckt, sie hatte geschrien. Sie sah sie an und murmelte nur einen Satz. „Meine Oma soll nicht sterben.“ erschrocken von der Überzeugung ihrer Worte nahm die Mutter sie in den Arm. „Die Oma wird nicht sterben.“ Doch wieder nur bekam sie einen Satz zu hören. „Meine Oma soll nicht sterben.“ Nach einiger Zeit schließlich schlief das Mädchen wieder ein.
Am nächsten Tag tat sie das was sie immer tat, ihrer Großmutter helfen soweit sie konnte. In den letzen Wochen war ihr aufgefallen das sie nun öfters schlief und heute sollte sie sie gegen drei Uhr wecken.Außerdem erwähnte ihre Oma ab und an immer wieder wie schön es wäre wenn ihr jüngster Sohn, der Vater des Mädchens, noch einmal zu ihr kommen würde. Kurz vor der vereinbarten Zeit ging das Mädchen nach oben. Ihre Großmutter schlief, doch sie sprach auch. Der Hund solle raus und ihr Sohn ihn runterbringen. Verwirrt betrachtete Das Kind diese Szene, dann tat sie wir ihr gesagt wurde und weckte ihre Großmutter. Diese lächelte, ließ sich beim aufstehen stützen und beim anziehen helfen und ging ein bisschen in den Hof. Es war kalt, Winter, Februar. Sie gingen nach einiger Zeit wieder nach oben. Das Mädchen meinte es wäre zu kalt für die Oma. Mit einen Lachen tat sie ihr den Gefallen und gemeinsam kochten sie Pudding. Als ihre Mutter nach Hause gekommen war erzählte sie ihr was die Oma vorhin erzählt hatte und wieso sie denn den Hund rief, dieser war doch schon vor fast einem Jahr zu den Engeln gegangen. Stutzig über ihre Worte ging sie nach oben. Es war wahr, die Großmutter schien zu fiebern und phantasierte. Die Junge Frau beruhigte sie und schließlich schlief sie auch wieder. Anschließend setze sie alle Hebel in Bewegung um ihren Mann nach Hause zu holen.
So verging auch dieser Tag. Tages drauf das selbe Schema. Heute aber wußte das Mädchen das ihre Oma erneut ins Krankenhaus musste. Jeden zweiten Tag seit einigen Wochen. Sie entschied sich nach ihr zu sehen sobald sie aus dem Kindergarten kommen würde. Ihr Vater kam auch in der Nacht an. Sie tat es und ging hinauf. Ihre Großmutter lag auf dem Sofa und schlief. Vorsichtige schlich das Mädchen zu ihr. Sie fühlte sich ein wenig kühl an, so zog sie ihr die Decke ein wenig höher, diese war nach unten gerutscht und ging leise wieder nach unten. Sie wusste das die Oma nach dem Krankenhaus oft sehr müde war und viel schlief. Gegen den späteren Nachmittag, als auch ihre Mutter zu Hause war ging sie erneut nach oben um nach ihr zu sehen. Ihre Großmutter lag noch immer da und schlief. Ein wenig verwirrt ging das Mädchen in die Küche und spülte ein bisschen Geschirr, danach ging es zurück. Ihre Großmutter schlief noch immer, als sie sie nun doch wecken wollte fühlte sie das sie noch immer sehr kalt war. Das Mädchen lief nach unten zu ihrer Mutter. Die sah sie an und fragte was sie habe. „Die Oma ist jetzt bei den Engeln und bei Axel.“ Erschrocken und mit einem mal sehr blaß sah die Mutter ihre Tochter an. „Was sagst du denn da?“ Das Mädchen sah sie an. „Doch, die Oma ist jetzt bei Axel und bei den Engeln, sie wacht nicht mehr auf. Sie ist doch bei den Engeln?“ Erschrocken über die Nüchternheit ihrer Worte gingen sie nun beide nach oben. Die Mutter ging zum Sofa auf dem sie schlief. Mit einem traurigen Ausdruck sah sie das Mädchen an. „Ja mein Kind, die Oma ist jetzt bei den Engeln und bei Axel, jetzt passen sie beide auf dich auf.“ „Dann lassen wir sie jetzt erst einmal schlafen oder?“ Wieder nickte die Mutter nur. Sie nahm ihre Tochter und ging mit ihr spazieren um auch allen anderen Bescheid zu sagen und einen Arzt zu holen. Nach kurzer Zeit hatten sich alle im Hause versammelt. Der Vater des Mädchens eigens von der Armee freigestellt, seine beiden Brüder und auch ihre anderen Großeltern. Sie alle gingen nach oben, doch plötzlich schlug einer die Tür vor den Augen des Mädchens zu. Dieses sah sie verwirrt an. Sie hob die Hand und öffnete sie von neuem. Einer ihren Onkel sah sie an, anschließend ihre Mutter und sagte nur einen Satz. „Schaff das Kind hier raus.“ Wieder sah das Mädchen verwirrt drein. Warum sollte sie plötzlich nicht mehr hier sein dürfen? Ihre Mutter entgegnete nur eines. „Nein, das Kind bleibt hier.“ Es entfachte eine kleine Diskussion. Das Mädchen begriff sie nicht. Wie stritten sie sich plötzlich? „Schaff das Kind hier raus. Es hat hier nichts verloren.“ Waren die Widerworte ihres Onkels. Nun mischten sich auch die anderen ein. „Nein, sie kann hier bleiben.“ Das war ihr anderer Onkel. „Schafft sie raus sie hat hier nichts verloren.“ Verwirrt sah das Mädchen zwischen ihren Onkel und ihrer Mutter hin und her. Plötzlich sah sie auch wie ihre Mutter böse wurde. Sie deutete auf ihre Tochter. „Das Mädchen bleibt hier, es hat mehr in den letzen Jahren und Wochen für ihre Großmutter getan und mehr gesehen als du!“ Jetzt wurde es dem Mädchen zu laut es begriff nicht wieso sie sich stritten und sah sie nur an. Ihre Tante schließlich nahm sie an die Hand und ging mit ihr nach draußen. „Warum streiten sie sich? Ich habe doch nichts angestellt oder? Die Oma ist jetzt bei den Engeln ich glaube nicht das sie es schön findet wenn sie sich so streiten.“ erwiderte sie als ihre Tante sie ansah. „Du musst nicht traurig sein. Du hast natürlich nichts angestellt, sie streiten ja auch nicht wegen dir, aber weißt du manchmal..manchmal reagiert man in solchen Sachen heftiger als man es normal tun würde. Und wenn die Oma nun plötzlich zurück...“ Das Mädchen sah ihre Tante an. „Die Oma passt jetzt bei den Engeln auf uns auf, sie kommt nicht zurück.“ antwortete das Mädchen. Dann klingelte es erneut. Ein Krankenwagen war vorgefahren und Ärzte gingen nun ebenfalls nach oben. Tante und Nichte folgten ihnen und ihr Onkel maß sie noch immer mit bösem Blick. „Wieso hast du sich nicht draußen gelassen?“ Sie sah ihn an. „Weil sie die Situation begriffen hat und ich keinen Grund sehe weshalb sie sich nich wie alle anderen von ihrer Großmutter verabschieden sollte.“ Kein Widerwort. Interessiert sah das Mädchen den Ärzten bei der Arbeit zu. Sie nahmen ihre Großmutter und legten sie auf eine kleine Bare die sie mit nach oben gebracht hatten. Nun begriff das Mädchen nicht wieso sie denn die Oma komplett zudeckten. „Der Oma ist nicht kalt, sie muss nicht so weit zugedeckt werden.“ sagte sie. Einer der Ärzte sah sie verwundert an als sie zur Bare ging und das Tuch wieder zurück schlug. Gerade als er das Tuch wieder vor schlagen wollte gewahr er von der Seite ein kleines Kopfschütteln. „Lassen sie es nur. Das Kind kann es nicht verstehen. Für sie schläft die Oma jetzt für eine lange Zeit.“ Der Arzt nickte. „Bringen sie die Oma jetzt wieder ins Krankenhaus?“ „Ja das tun sie, damit sie sie noch einmal untersuchen.“ erklärte ihr die Tante. „Besuchen wir sie dann wieder?“ „Nein mein Kind, die Oma kommt ja nicht mehr hier her zurück.“ Das Mädchen nickte. Dann verließen die Ärzte das Haus und fuhren davon. Betretene Stimmung, dann langsam löste sich die kleine Gruppe auf. Sie hatten viel zu tun. Das Mädchen sah sich um. Die Oma war nun weg...wieso stritten sich ihre Eltern noch immer mit ihren Onkel und warum waren sie nicht mehr nett zueinander. Warum hatten die Ärzte die Oma soweit zugedeckt, sie fror doch gar nicht mehr bei den Engeln...
Das Begreifen eines Kindes ist weiter als man es ihm zutrauen wollte...mit ihrem ungestümen Wissensdrang und der Naivität fragen sie Dinge die niemand der Erwachsen in einer solchen Stunde stellen würde. Was begreift ein Kind?
Yoko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.03.2007, 19:44   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo Yoko,

mir gefällt das Thema sehr, dass hier verarbeitet wird. Ich habe mich selbst eine Weile damit auseinandergesetzt und das, was Du den Lesern hier vermitteln willst ist sehr wichtig und auch richtig. Kinder dürfen nicht ausgeschlossen werden, wenn es in der Familie zu einem Todesfall kommt. Der Umstand, dass besonders früher vielen Kindern der Abschied vom Leichnahm und damit ein wichtiger Schritt der Trauerbewältigung genommen wurde, hatte oft sehr schlimme Folgen. Meist wurde der Tod dieses Menschen Jahrzehnte nicht verarbeitet.
Ich habe aber so einiges an Deiner Geschichte gefunden, das verbesserungswürdig ist. Am meisten stören die Wiederholungen - sowohl inhaltlich als auch sprachlich kommen sie sehr häufig vor.

Beispiele:

Zusammen mit ihren Cousins wuchs es auf
Das Mädchen wuchs heran

und half wo es konnte.
Ihr beim Tragen und anziehen zu helfen,
beinahe ununterbrochen bei ihr um ihr zu helfen.
ihrer Großmutter helfen soweit sie konnte.
beim aufstehen stützen und beim anziehen helfen

schlief das Mädchen wieder ein.
aufgefallen das sie nun öfters schlief
Ihre Großmutter schlief, doch sie sprach auch.
schließlich schlief sie auch wieder.
Ihre Großmutter lag auf dem Sofa und schlief.
sehr müde war und viel schlief.
Ihre Großmutter lag noch immer da und schlief.
Ihre Großmutter schlief noch immer, als sie sie nun doch wecken wollte
Die Mutter ging zum Sofa auf dem sie schlief.

Das alles macht die Geschichte sehr zäh zu lesen, mitunter sogar langweilig und sollte darum vermieden werden. Wenigstens andere Worte sollten verwendet werden, wenn man schon unbedingt wiederholen muss, dass die Großmutter schläft oder ähnliches.

Zitat:
Ihre Mutter stand am Bett und hatte sie geweckt, sie hatte geschrien.
Das klingt, als hätte die Mutter geschrien.

Was mir noch fehlt, ist die genauerer Beschreibung der Gebrechen, die die Großmutter hat und wie das Kind sie unterstützt. Das wird zwar allgemein aufgezählt, (anziehen usw), aber welche Schwierigkeiten das im Detail macht, kommt gar nicht raus, auch nicht, wie das überhaupt funktionieren soll. Wie kann ein Kindergartenkind eine alte Frau stützen? Das halte ich für unmöglich.
Was hat sie für eine Krankheit? Sind es nicht eher mehrere Altersgebrechen? Aber die Rede ist nur von einer Krankheit.

Ganz am Ende schlägst Du den Leser mit Deiner Intention auf die Nase. So deutlich muss sie wirklich nicht sein.

Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
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