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Alt 17.09.2011, 02:09   #1
männlich UnendingVoid
 
Dabei seit: 09/2011
Alter: 33
Beiträge: 1

Standard Grauer Matsch

So ziemlich das erste "Werk", dass ich getippt habe und nicht nur im Kopf behalten habe.
Über Kritik wäre ich natürlich erfreut.

„Es ist sechs Uhr dreißig, die Nachrich-“.
Ich schlage den Wecker förmlich aus, doch ich bin wach.
Zwar nicht so wach wie an einem Morgen nach einer gut durchgeschlafenen Nacht, aber der allmorgendliche Kaffee wird das sicher wieder richten.
Heute ist ein besonderer Tag, also richte ich mich auf, schlurfe in die Küche und stelle die Kaffeemaschine ein.
Sie braucht ohnehin einen Moment zum wach werden, genauso wie ich, und der Kaffee braucht auch seine Zeit, sodass ich in der Zwischenzeit duschen gehe.
Ich schaue aus dem Badefenster und stelle fest, dass der heutige Tag eigentlich nur ungefähr so besonders ist wie eine trockene Scheibe Brot, also gar nicht.
Das Wetter ist winterlich trüb und kalt, der letzte Schneefall ist nur noch als grauer Matsch auf den Straßen zu sehen und meine Nachbarn gehen offensichtlich ihrer ganz normalen Tätigkeit nach.
Sie streiten. Ja, auch früh morgens gegen 7 Uhr. Sie tun das seit einer gefühlten Ewigkeit, aber ich sehe sie immer wieder zusammen nach Hause kommen und auch wieder gehen.
Ich weiß nicht warum sie sich streiten und im Grunde genommen ist es mir auch egal, aber wenn sie ja doch immer wieder dahin zurückkehren wo sie sind, wozu dann der Streit?

Ich dusche fertig, rasiere mich, richte mir die Frisur und gehe anschließend wieder in mein Schlafzimmer um mich anzuziehen.
Auf dem Weg vom Bad in das Schlafzimmer fällt mir der Geruch meines frisch aufgebrühten Kaffees, der in der Küche auf mich wartet, in die Nase und ich freue mich umso mehr auf dieses heiße und wach machende Getränk.
Ich wähle den dunklen Anzug mit etwas hellerem, aber immer noch dunklem, Hemd, ziehe mir meine dazu passenden Schuhe an und begebe mich in die Küche.
Ich setze mich, gieße mir eine Tasse Kaffee ein und nehme einen vorsichtigen Schluck.
Nebenbei schaue ich im Internet nach einer passenden Route zu ihm und drucke sie mir aus, dann trinke ich meinen Kaffee aus und begebe mich aus dem Haus zu meinem Auto.
Wie ich feststellen muss, ist es tatsächlich sehr kalt und auch die Sonne ist unter der dichten hellgrauen Wolke nicht zu sehen.
Meiner Meinung nach liegt die Wahrscheinlichkeit für Schneefall relativ hoch und ehrlich gesagt ist mir so ziemlich alles lieber als dieser graue Matsch der überall liegt.

Ich steige in mein Auto und fahre los, ich folge der Route die ich mir ausgedruckt habe und langweile mich.
Autofahrten die man allein unternimmt sind furchtbar langwierig und öde, es ist niemand da mit dem man reden kann und alles was man hat ist die Gesellschaft der eigenen Gedanken.
Ich schalte das Radio ein, denn Gedanken sind momentan nicht willkommen.
Es ertönt die Stimme des lokalen Radiomoderators der darüber informiert, dass man vorsichtig fahren soll aufgrund vereister Fahrbahnen und vereinzeltem Schneefall.
Er informiert weiterhin, welche Lieder in der nächsten halben Stunde folgen und verabschiedet sich dann erst einmal.
Was folgt ist das typische Gedudel, das von Radiosendern gesendet wird.
Sie halten stets die Balance zwischen zu schnell und aggressiv und zu langsam und weich. Herrlich.

Meiner Route zufolge biege ich in die nächste Straße ein, folge ihr, dann noch einmal nach links und dann bin ich da.
Endlich besuche ich ihn nach all den Jahren einmal wieder.
Ich halte vor dem Haus, das mir genannt wurde, steige aus und begebe mich zur Haustür.
Ich sehe zwar seinen Namen nicht an den Klingeln, doch ich versuche einfach mein Glück und warte.
Es dauert, ich höre und sehe keinerlei Reaktion im Haus und die eisige Kälte macht es auch nicht unbedingt besser.
Doch das warten lohnt, die Tür öffnet sich.
Allerdings öffnet nicht er die Tür, sondern eine ältere, mir unbekannte Frau.
Sie schaut mich ein wenig verblüfft an, fragt wer ich sei, doch bevor ich antworten kann winkt sie ab und sagt, dass es ja offensichtlich sei wer ich bin, denn ich sei wie ein junges Ebenbild.
Ich lächle und frage, ob er denn zu Hause sei und mich schon erwartete.
Erneut ein verblüfftes Gesicht, allerdings ist diesmal noch eine Spur von Mitleid oder Mitgefühl in ihrem Gesicht, als sie mich fragt, ob ich denn nicht über ihn Bescheid wüsste.
Ich lächle erneut, etwas kürzer, antworte ihr, dass ich natürlich Bescheid wüsste und mir nur das Haus noch einmal ansehen wollte, in dem er anzutreffen war.
Sie bittet mich herein, doch ich lehne nun dankend ab, denn trotz der scheinbar noch kälter gewordenen Temperaturen wünsche ich mir nichts sehnlicher als einfach zu gehen.
Ich entschuldige mich für die Störung, wünsche ihr einen schönen Tag und setze mich wieder in mein Auto.

Ich lege meine Hände um das Lenkrad und platziere meine Stirn an der Oberkante des selbigen.
Und dann...dann heule ich los, ich heule wie ein kleines verhätscheltes Kind, das den Lutscher nicht bekommt den es unbedingt haben will oder dem eben jener weggenommen wurde.
Es vergeht eine Zeit bis ich mich wieder unter Kontrolle habe und bemerke, dass es begonnen hat zu schneien.
Dicke, weiße Flocken Schnee, die zu tausenden den grauen Matsch auf den Straßen, Wegen, Wiesen und Dächern bedecken, um alles erneut in gleißendem Weiß strahlen zu lassen, wenn die Wolken aus denen sie fielen sich wieder verzogen haben und die Sonne wieder zum Vorschein kommen lassen.
Ich muss nun wieder lächeln, doch ich weiß weshalb ich hier bin, lasse den Motor wieder an und fahre weiter.
UnendingVoid ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.09.2011, 11:39   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


guten morgen UV - setze zeilenumbrüche ein und schaffe absätze und vermeide zuviele wortwiederholung, auch wenn sie in wortkombis sind. ich markiere mal nur die kleinen probleme die ich in den ersten paar zeilen als solche empfinde:


Zitat:
„Es ist sechs Uhr dreißig, die Nachrich-“.

Ich schlage den Wecker förmlich aus, doch ich bin wach. Zwar nicht so wach wie an einem Morgen nach einer gut durchgeschlafenen Nacht, aber der allmorgendliche Kaffee wird das sicher wieder richten.

Heute ist ein besonderer Tag, also richte ich mich auf, schlurfe in die Küche und stelle die Kaffeemaschine ein. Sie braucht ohnehin einen Moment zum wach werden, genauso wie ich, und der Kaffee braucht auch seine Zeit, sodass ich in der Zwischenzeit duschen gehe.

„Es ist sechs Uhr dreißig, die Nachrich...“.

Blindlings schlage ich auf den Austaster am Radiowecker. Und bin wach. Zwar nicht wie nach einer gut durchschlafenen Nacht, aber das kriege ich wie immer, schnell mit meinem ersten Espresso hin.

Heute ist ein besonderer Tag. Raus aus dem Bett; in die wabenhaften Kombüse, die Ikea Küche nennt. Der Eintaster an meiner goldenen Nespresso glänzt mir entgegen. Ich drücke. Die Aufwärmzeit Nessis gibt mir eine knappe Abkühlzeit in der Dusche. Was wäre ich ohne meine morgendlichen Rituale?



ich mach hier nur einen kleinen vorschlag um den text ein wenig dicht-bunter zu machen. ist keine ausbesserung nur meine lese-schreibe-art und übersetzung dieser ersten morgenphasen:
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.09.2011, 23:12   #3
männlich El Machiko
 
Benutzerbild von El Machiko
 
Dabei seit: 11/2008
Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949


Ich abrauch jetzt auch erstmal Kaffee den ich kann die augenringe schon fühlen. Atmosphäre ist da aber das wars doch wohl noch nicht oder?
El Machiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.09.2011, 23:55   #4
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


na ja EM - ich will seine geschichte doch nicht ver"schwafeln". sollte nur so eine kleine verdichtender ansatz sein.

gute n8
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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