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Alt 23.06.2009, 21:18   #1
weiblich BellaBodacious
 
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Standard Ein Mädchen und ein Freitag Abend.

Dieses Gefühl-es war so schön



Drehen. An nichts denken. Fliegen. Dieses Gefühl. So toll. Drehen. Freiheit. An nichts denken. Den Dingen seinen Lauf lassen. Frei sein. Nicht an die Probleme denken. Die sind jetzt nicht so wichtig. Drehen. Im Kreis. Fliegen. Frei. Drehen. So toll. Nicht aufhören. Drehen.

Es war schon fast Mitternacht und sie war noch immer nicht zu Hause. Ihre Eltern wunderte das jedoch nicht. Sie kam öfters spät in der Nacht nach Hause. Sie legten sich schlafen. Mit dem Gefühl, dass, wenn sie morgen aufwachen, ihre Tochter schon im Badezimmer stand und sich hübsch machte. Wie jeden Freitag Abend. Sie waren es gewöhnt. Anfangs versuchten sie es ihr auszureden, doch sie war süchtig. Drogensüchtig.

Drehen. Es lässt nach, dieses Gefühl. Erschöpft fällt sie ins Gras. Es war toll. Neben ihr liegt ihr bester Freund. High ist aber nur sie. Er ist viel zu anständig dafür. Anfangs war er dagegen. Doch jetzt sagt er nichts mehr. Sie ist zu stur. Man kann ihr nichts mehr klar machen. Sie setzt sich den nächsten Druck. Steht auf. Drehen. Fliegen. Toll. Freiheit. Weitermachen. Nicht auf die besorgten Augen ihres besten Freundes achten. Sie ignorieren. Drehen. An nichts denken. Frei sein. Nicht aufhören. Drehen.

Es war drei Uhr morgens. Ihr Vater musste aufs Klo. Er sah noch in ihr Zimmer, ob sie da ist. Normalerweise war sie um diese Uhrzeit schon zu Hause. Doch das Bett war leer. Er dachte sich nichts dabei. Manchmal kam sie eben später nach Hause. Sie haben schon oft mit ihr über ihre Abhängigkeit gesprochen. Doch sie konnten nichts bewirken. Er ging auf das Klo und legte sich dann wieder ins Bett.

Drehen. Fliegen. So schön. Die Probleme einfach vergessen. Frei sein. An nichts denken. Nur das Gefühl genießen. Es ist ihr alles egal. Nur das Gefühl genießen. Die Farben spielen verrückt. Leuchten und blitzen. Es war toll. Mehr. Mehr von diesem Gefühl. Schwindel. Schwindel?! Wieso ist ihr schwindlig?! Das Gefühl; weg. Die Farben; schwarz-weiß. Kopfschmerzen. Es war gerade noch so toll. Schwarz. Sie fällt um. Fällt ins Gras. Ihr bester Freund erschreckte. Will sie wecken. Schafft es nicht.

Es war Morgen. Ihre Mutter öffnete die Badezimmertür. Doch sie war nicht da. Sie ging in das Zimmer ihrer Tochter. Sah in ihr Bett. Doch da war sie nicht. Sie schrie ihren Namen durch das Haus, doch sie bekam keine Antwort. Wo war sie? Plötzlich stand ihr Mann vor ihr. Er hielt die Zeitung in der Hand und schüttelte den Kopf.

Warum?! Warum schaffte er es nicht, sie davon abzuhalten so viel zu fixen?! Jetzt ist es zu spät. Er hält ihre Hand. Schaut in den klaren Nachthimmel. Wartet auf den Rettungswagen. Hoffnungslos. Sie hat keinen Puls mehr. Er kann nichts mehr tun. Außer warten.

Sie nahm die Zeitung. Sah auf die Titelseite und erschrak. In großen Buchstaben stand dort: „Jugendliche gestorben an Überdosis-hätte man ihr helfen können?!“ Darunter stand der Name des toten Kindes. Es war der ihrer Tochter.

***

Ich wurde, durch ein Buch über eine Drogensüchtige und ein Drogenprojekt in der Schule, dazu inspiriert.
Kritik und Meinungen sind erwünscht. ;D
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