Tanz der Mahre

[Perry]

Wenn es still wird, nur noch
dein Gaumensegel flattert,
kriechen sie aus Ecken, Schränken,
zerren dich aus deinem Körper,
veranstalten ein Kesseltreiben.

Geblendet von grünem Licht,
fällst du zurück ins Bodenlose.
Der Radiowecker zeigt drei Uhr.
Du glaubst schon lange nicht mehr
an die Wirkung von Eisenkraut.

[IsabelG]

Hallo Perry,

es ist wirklich sehr spannend mal so einen undurchsichtigen Text von dir zu Lesen.
Wenn ich es auf meine Art Interpretiere dann sehe ich hier einschlaf-halluzinationen , so wie ich sie nenne jedoch könnten es ebenso Alpträume sein, das ganze verschwimmt wohl meiner Meinung nach sowieso.
Mich veriwirrt ein wenig das Eisenkraut, da frage ich mich ob es wohl der Geisterbeschwörung dient oder eher beim Einschlafen helfen sollte, doch es gibt deinem Text etwas besonderes. Hellt es ein wenig auf, auch wenn ich mir der Kategorie bewusst bin unter welches du diesen Text gesetzt hast.
Die erste Strophe trübe, doch nicht so trübe als könnte man nicht doch etwas erkennen.
Die zweite Strophe eher nüchtern, so wie der Wecker ein nüchterner Gegenstand ist und auch das Aufwachen manchmal schockierend und nicht so sanft wie erwünscht. Und das Eisenkraut ist wohl das beste Ende für diesen Text, passend in diese Strophe.

Mir gefällt es.

Gruß,
Isabel

[Perry]

danke für dein Interesse. Das Eisenkraut gilt als Abwehrmittel gegen Nachtmahre/Nachtalben. Der Text setzt sich mit dem Zwiespalt des Menschen zwischen dem mehr mystisch geprägten Unterbewusstsein und der eher nüchternen Realsicht auseinander. Im Wechsel zwischen Schlaf und Wachsein wird das am deutlichsten.
LG
Perry