Wir nennen es "Leben" bei Poetry.de

Schmuddelkind · 04.07.2011, 01:11

Siehst du die alte Hütte auf der Weide?
Wir nennen es „zu Hause“.
Dort richten wir uns häuslich ein, wir beide.
Wir nennen es „Familie“.
Nebenan im Wald, da geh' ich jagen.
Wir nennen es „Arbeit“.
Wir wollen dann der engen Welt entsagen.
Wir nennen es „Leben“.

Thing · 04.07.2011, 08:30

Halli Hallo,

das ist ein guter Einfall, nur die Langverse zu reimen!
Aber das "entsagen" läßt mich grübeln.
Ist das positiv oder traurig-endgültig gemeint?

Thing

Schmuddelkind · 04.07.2011, 17:26

Hallo Thing,

um ehrlich zu sein, die Methode, nur jeden zweiten Vers zu reimen, benutze ich hier nicht zum ersten Mal. Fand es aber mal wieder passend, den alten "Trick" wieder herauszugraben.

Ob die letzten beiden Verse "positiv" oder "traurig-endgültig" sind, ist nicht zu klären. Ich habe bewusst Spielraum für beide Lesarten gelassen. Meine Idee war, Liebe als einen Versuch auszuweisen, das (gemeinsame) Leben neu zu definieren, jenseits der Kategorien, die die "enge Welt" einem bereitstellen. Sozusagen Liebe als Moment der innovativen Erneuerung tradierter Institutionen und Moralvorstellungen. Diese Erneuerung kann natürlich im Einzelfall zu einem "besseren" oder "schlechteren" (was auch immer das heißt) sozialen Mikrokosmos führen. Beide Möglichkeiten möchte ich hier beibehalten. Aber im Kern geht es um die grundsätzlich positiv zu bewertende Sozialdynamik, die in der Liebe steckt.

LG

04.07.2011, 01:11	#1
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Wir nennen es "Leben" Siehst du die alte Hütte auf der Weide? Wir nennen es „zu Hause“. Dort richten wir uns häuslich ein, wir beide. Wir nennen es „Familie“. Nebenan im Wald, da geh' ich jagen. Wir nennen es „Arbeit“. Wir wollen dann der engen Welt entsagen. Wir nennen es „Leben“.

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04.07.2011, 08:30	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, das ist ein guter Einfall, nur die Langverse zu reimen! Aber das "entsagen" läßt mich grübeln. Ist das positiv oder traurig-endgültig gemeint? Thing

04.07.2011, 17:26	#3
Schmuddelkind Dabei seit: 12/2010 Ort: Berlin Alter: 38 Beiträge: 4.798 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Thing, um ehrlich zu sein, die Methode, nur jeden zweiten Vers zu reimen, benutze ich hier nicht zum ersten Mal. Fand es aber mal wieder passend, den alten "Trick" wieder herauszugraben. Ob die letzten beiden Verse "positiv" oder "traurig-endgültig" sind, ist nicht zu klären. Ich habe bewusst Spielraum für beide Lesarten gelassen. Meine Idee war, Liebe als einen Versuch auszuweisen, das (gemeinsame) Leben neu zu definieren, jenseits der Kategorien, die die "enge Welt" einem bereitstellen. Sozusagen Liebe als Moment der innovativen Erneuerung tradierter Institutionen und Moralvorstellungen. Diese Erneuerung kann natürlich im Einzelfall zu einem "besseren" oder "schlechteren" (was auch immer das heißt) sozialen Mikrokosmos führen. Beide Möglichkeiten möchte ich hier beibehalten. Aber im Kern geht es um die grundsätzlich positiv zu bewertende Sozialdynamik, die in der Liebe steckt. LG