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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 03.11.2012, 10:21   #1
männlich Ex-DrKarg
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Standard Enkelfrage

Enkelfrage

©Hans Hartmut Karg
2012

Überraschend kam die Frage,
Die spontan ihm eingefallen:
„Knutschst mit Oma Du am Tage?“
Erhöhen Frage nicht die Qualen?

So musst´ ich denn die Antwort geben,
Augen hingen an den Lippen.
Das Kind wollt´ wissend schon erleben,
Wie Opa hier umschifft die Klippen.

„An Ostern, Weihnacht´ und Geburtstag
Knutsche mit Oma ich ja schon.“
Das war die Antwort auf die Frag´,
Erstaunt schaute des Sohnes Sohn.

„Das ist ja wirklich nicht sehr oft.
Mag Dich die Oma denn da noch?“
Jaja, die Jugend immer hofft,
Dass überall ein Liebeshoch.

„Ach, frag´ sie doch, dass sie Dir sage,
Ob sie mich noch ein wenig liebe.
Wir sind zusammen viele Tage,
Schön wär´s, wenn weiter das so bliebe.“

*
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Alt 03.11.2012, 11:04   #2
Ex-zonkeye
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Mein lieber Dr. Karg,

offensichtlich bin ich der einzige Getreue, den Du und Deine oft sonderbar gereimete Prosa haben; es kommen, will mir scheinen, immer nur dann weitere hinzu, wenn es gilt, mir eine zu verpassen. Letzteres nehme ich zwar vergnügt zu Kenntnis, bin mir aber gleichzeitig bewusst, dass dies für den Autoren nicht immer lustig ist, lenkt es doch von ihm und seinen Bemühungen ab.

So viel vausschickend.

Und nun zum Text! Bevor ich mich darüber aufhalte, dass Opi hier nicht cool genug ist, die Wahrheit zu sagen (entweder, dass der Ofen längst aus ist oder dass ihn die Omi, so oft es irgend geht, immer noch rannimmt): Was, bitte, meinst du mit
Zitat:
Überraschend kam die Frage,
Die spontan ihm eingefallen:
„Knutschst mit Oma Du am Tage?“
Erhöhen Frage nicht die Qualen?
Abgesehen davon, dass mir der singuläre Satzgegenstand Probleme bereitet, sind da noch die "Qualen". Welche Qualen sind da gemeint? Ist Opa imnpotent? Ist Omi frigide? Wollen sie zwar, können aber nicht? Könnten sie zwar, dürfen aber nicht? Könnten und dürften sie, wollen aber nicht? Und wieso "am Tage?" Ist's wegen des Reims oder hat es damit eine Bewandnis?

Ich bin gespannt!

lg z
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Alt 04.11.2012, 09:52   #3
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Enkelfrage

Naja, liebe zonkeye,

man wird ja nicht immer von allen geliebt - selbst wenn man dichtet....
Der Dichter hat manchmal auch im Alter wenige oder seltsame Freunde....

Was das Gedicht anbelangt:
Natürlich muss es "Fragen" heißen - und nicht "Frage".

Mit dem Gedicht wollte ich nur meine Überraschung zum Ausdruck bringen - und vielleicht die unbeholfene, etwas linkische (und möglicherweise sich drückende) Antwort. Im Grunde genommen wollte ich nur das Überraschungsmoment darstellen, mit dem ich auf dem falschen Fuß erwischt worden bin.

Unser eheliches Verhältnis ist übrigens seit 40 Jahren ein sehr gutes und hat nichts mit dem Gedicht zu tun!

Herzliche Grüße R. R. Karg
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Alt 04.11.2012, 14:18   #4
Ex-zonkeye
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Mein lieber Dr. Karg,

warum bedichtest Du nicht den von Dir so genannten "falschen Fuß", auf dem stehend das Enkelchen den Opa da erwischt haben soll? Das wäre interessanter anstelle der ausgeleierten Schamhaft-Nummer, glaub mir.

Mit keiner Silbe gab ich übrigens zu erkennen, ich verwechselte Dich mit Deinem Lyrischen Ich. Ich sprach deutlich erkennbar von dritten Personen, nicht von Dir, lieber Doktor.

lg z
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Alt 05.11.2012, 10:55   #5
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Enkelfrage

Lieber zonkeye,

wüsste man immer gleich beim Dichten, wie man ein Gedicht noch besser schreiben könnte, würde man dies sicher so auch "unternehmen".

Mir ging es bei dem Gedicht mehr um den schamhaften Augenblick, um die Darstellung meiner eigenen, momentanen Hilflosigkeit. Und die hast Du ja erkannt...

Ich bin noch jung, habe viel Zeit und kann manches noch besser...

Herzliche Grüße
R. R. Karg
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Alt 05.11.2012, 16:53   #6
Ex-zonkeye
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Mein lieber Dr. Karg,

aus pädagogischer Sicht hat Dein Opa-Ich kläglich versagt. Nicht nur, dass der Kleine ab jetzt für immer ein verklemmtes Großeltern-Bild mit sich herumschleppen muss - mit
Zitat:
So musst´ ich denn die Antwort geben,
Augen hingen an den Lippen.
Das Kind wollt´ wissend schon erleben,
Wie Opa hier umschifft die Klippen.
wird uns doch zu verstehen gegeben, das Kind frage hier vorsätzlich. Ein cooler Opa hätte den Spieß umgedreht und den Kleinen auflaufen lassen mit:

Ich mach's der Omi alle Tage
Und manchmal auch des Nachts.
Was soll denn diese dumme Frage?
Zieh Leine, Enkelchen, sonst kracht's!

Und schon wäre der Respekt vor dem Alter erhalten geblieben!

lg z
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Alt 06.11.2012, 10:05   #7
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Enkelfrage

Lieber zonkeye,

noch einmal: Mir kam es bei MEINEM Gedicht darauf an, den Überraschungsmoment und das Überrumpeltwerden zum Ausdruck zu bringen - und nicht irgendwelche coolen Verhaltensstrategien (oder gar pädagogische Allerweltsweisheiten)!

Das zu verstehen ist offenbar nicht jedem gegeben.....

Herzliche Grüße und einen schönen Tag!

R. R. Karg
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Alt 06.11.2012, 11:25   #8
Ex-zonkeye
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Mein lieber Dr. Karg,

in deinem Gedicht wird ein Opa dargestellt, dem der sexuelle Verkehr mit seiner Gattin so peinlich ist, dass er einem lisitg fragenden Eleven mit Ausreden kommen muss.

Aufmerksame, Deinem Text zugewandte Leser erbauen sich daher weniger am lahmen Spruch des Senioren als vielmehr an dessen Klemmreflexen.

Wahrscheinlich hast Du Dein Gedicht unter diesem Aspekt noch gar nicht betrachtet. Ich rate Lesern bei Kosum von Gereimtem immer zu ganzheitlichem Blick - das dient dem Verständnis und hilft bei der Interpretation.

lg z
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Alt 07.11.2012, 09:58   #9
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Enkelfrage

Lieber zonkeye,
unter diesem Aspekt habe ich mein Gedicht noch gar nicht betrachtet.
Um Himmels Willen: Diese Reflexe sollte es nicht auslösen - und sie entsprächen auch nicht der Wirklichkeit!
Könnte es sein, dass - um es psychologisch auszudrücken - bei Dir eine Projektion auf das Alter mit der Vorstellung von Triebverlust und Verklemmtsein verbunden ist?
Ich frage nur, eine Antwort muss ich nicht haben....
Herzliche Grüße R. R. Karg
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Alt 07.11.2012, 10:44   #10
Ex-zonkeye
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Mein lieber Dr. Karg,

da wir uns ja von Anfang an darin einig waren, in dem Opi Deines Textes nicht Dich, sondern ein lyrisches Ich zu erblicken, darf nun auch ich den Anspruch erheben, als Kritiker ein persönliches Neutrum zu bleiben.

Dass das Altwerden, insbesondere das eheliche, von gewissen Einschränkungen körperlicher Grundfunktionen begleitet zu sein pflegt, ist leider keine singuläre Projektion eines für minderjährig Gehaltenen, sondern eine schlichte Tatsache, der sich Millionen von Ratgebern, Ärzten, Schriftstellern und Pharmazeutikern widmen und viel Geld dabei umsetzen.

Was ich, wie ich Dir mitgeteilt habe, an Deinem Werk anrührend finde, ist die verklemmte Hilflosigkeit, mit der Opi im Jahr 2012 immer noch der dreisten Frage seines Enkels gegenübersteht. Statt dem Kleinen, der garantiert längst weiß, wass ein Kondom ist und wozu man es braucht, richtig herauszugeben, werden der Osterhase und das Christkind bemüht.

Sorry, lieber Dr. Karg, wenn da das Gemüt des Kritikers zu ächzen beginnt und er Dir launig antwortet.

Mal ehrlich: Kennst du wirklich ü60-Typen, die noch so uncool drauf sind wie Dein lyrischer? Die sind doch alle bei Ostwalt Kolle in die Schule gegangen und müssten es also ein bisschen besser wissen. Ist's möglich, dass die immer wieder beschworene "Sexuelle Revolution" der späten 60er Jahre gar nicht stattgefunden hat?

Bei manchen, was mir hier begenet, komme ich diesbezüglich inzwischen echt ins Grübeln ...

lg z
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Alt 08.11.2012, 10:40   #11
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Enkelfrage

Lieber zonkeye,

manches ist vielleicht sehr viel einfacher, als man es sich ausdenkt. Gerade als Dichter geht mit einem mitunter im Interpretationsrahmen manchmal die Fantasie durch.

Oftmals ist es doch so: Wenn man einen holistischen Verständnisansatz wählt, muss man aufpassen, dass man in einem Gedicht nicht mehr erblickt (oder dort gar hineingeheimst), als das, was es zum Ausdruck bringen will.

Den Dichter selbst sollte man dann tunlichst außen vor lassen, selbst wenn man recht viel von ihm bzw. von seinen Gedichten weiß.

Beim Lesen eines fremden Gedichts schlage ich mich nicht selten mit dem Problem der Überinterpretation herum und muss mir dann die Fragen stellen:

WAS STEHT DENN DA WIRKLICH?

WAS IST DENN TATSÄCHLICH VOM DICHTER GEWOLLT - UND WAS VOM DICHTER GEMEINT BZW. HERÜBERGEBRACHT WORDEN?

Herzliche Grüße und vielen Dank für die wertvollen Bemühungen um mein Gedicht und die Anregungen!

R. R. Karg
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Alt 08.11.2012, 11:08   #12
Ex-zonkeye
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Geschätzter Dr. Karg,

wenn Du den mit Deinem lustigen Text eröffneten Thread noch einmal sorgfältig bis hierher verfolgst, wirst du feststellen, dass der einzige, der sich immer wieder selbst ins Spiel bringt und auch den Kritiker dazu veranlassen möchte, die Hosen herunterzulassen, Du selbst bist. Deine laute Frage

WAS STEHT DENN WIRKLICH DA?

darf ich Dir insoweit höflich dankend zurückgeben.

In Deinen Reimen steht unzweideutig, dass ein frecher, aufgeklärter Enkel den Opi bewusst in die Sexfalle treiben möchte. Im Weiteren gibt der Senior die für ihn offenbar gegebene Peinlichkeit der Frage zu und weicht auf christliche Nebengeleise aus. Die eigentliche Frage des Enkels bleibt unbeantwort.

Zu interpretieren gibt's also eigentlich gar nichts. Bestenfalls könnte man sich Gedanbken darüber machen, ob

a) Opi lügt und entweder so einer ist wie der von Risiko so dreist gezeichnete

b) Opi lügt und Omi gar nicht mehr anfasst

c) Opi tatsächlich die Ehe nur noch an heiligen Feiertagen vollzieht

d) das Enkerl ihm das wirklich abnimmt.

Angesichts der Penetranz der heutigen Jugend wage ich die interpretatorische Behauptung, dass der Ofen des Opis längst aus ist und der Kleine das weiß. Er wollte Opi vorführen, und es ist ihm erfolgreich gelungen. Ich stelle mir vor, wie er in der Schule herumerzählt, was an Weihnachten alles los sei, daheim ...

lg z
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Alt 08.11.2012, 14:45   #13
weiblich Ex-kokoschanell
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hi karg,

ich lese es als augenzwinkerndes Gedicht, in dem man durchaus wortwitzige Momente findet.
die Fragen erhöhen die Qualen, die Opa hat, eine Situation vor dem Enkel zuzugeben, die eigenltich wohl alltäglich ist.
Es geht nicht um Sex, es geht um die Zärtlichkeiten, die im Alltag abgschliffen werden. Selbstverständlich ist es doch, dass der andere da ist.
Mir gefällt es gut, auch wenn man es im humorigen Stil noch etwas verstärken könnte.
Ein nettes Alltagsgedicht, finde ich.
LG von KOKO
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Alt 08.11.2012, 22:09   #14
Ex-zonkeye
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Ein Gedichterl darüber, dass Opa auf die höfliche Frage seines Enkels, wann er denn Omi Bussi gebe, errötend behauptet, dies geschehe nur dreimal im Jahr, und zwar an kirchlichen Feiertagen? Und der Enkel dann folgerichtig zu dem Schlusse kommt, Opa möge Oma nicht mehr?

Wo bei dieser Lesart der Witz bliebe, bedürfte näherer Erklärung, kokoschanell. Ich halte allerdings deine Art der Interpretation für lustig, legt sie doch den Schluss nahe, sie rühre von einer Sicht, wie sie im Konfirmandenunterricht des vorvorigen Jahrhunderts noch gegeben war: Wer onaniert, dem läuft das Hirn aus, und vom Küssen kriegt man Kinder - Todsünden beides. Also tut man's heimlich, und wenn man gefragt wird, greift man zur "Notlüge".

Solange uns Dr. Karg nicht gleichzeitig reimt, bei den Aktören seines Dramas handele es sich um Zeitgenossen Johann Wolfgang von Goethes, müssen wir annehmen, es spiele in der Jetztzeit: Opi und Omi sind demnach angejahrte 68er. Schwer zu glauben, dass die sich wegen ein paar Bussis genieren. Ich halte den Lyropa zwar für entsetzlich verklemmt, aber doch für ein wenig mehr up-to-date wie Dich, koko. Opi weiß genau, was Sache ist. Du offenbar nicht mehr mehr oder noch nicht.

lg z

p. s.: Und sei bitte höflich. Der Autor heißt nicht "karg", sondern Dr. Karg. Soviel Zeit muss sein.
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Alt 09.11.2012, 01:14   #15
weiblich Ex-kokoschanell
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du hast dich scheint es sehr festgebissen, zonkey, in diesem Werk.
nicht meine Sache.
Die Meinung allerdings, die ich zum Werk niedergeschrieben habe, ist meine Sache- und du solltest sie respektieren. Nichts davon braucht näherer Erklärung, denn es ist nicht DEIN Gedicht, sondern das von karg.

Von differenzierten Meinungen lebt die Welt.

Grüße koko
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Alt 09.11.2012, 01:47   #16
Ex-zonkeye
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Von Beissen, koko, kann gar keine Rede. Ich amüsiere mich vielmehr über den Staub und die vielen Klemmschrauben, die im 21. Jahrhundert p. C. n. immer noch an der "Poesie" zu haften scheinen, wenn es um so gewichtige und gar schwierige Themen geht wie den (Alters)sex. Da versteht so mancher "Dichter" keinen Spaß, gell!

Deine Zuschrift fand ich, wie ich Dir schon sagte, noch lustiger als des lieben Dr. Kargs Versuche, sich (sich!) zu erklären. Was es an ihr zu "respektieren" gäbe, müsstest du mir erklären. Es steht mir doch ebenso frei wie dir, hier Eingestelltes zu kommentieren. Solange es on topic bliebe, diente es dem Forum im besten Sinne.

Sei doch deshalb so gut und erklär mir und allen anderen, die noch mitlesen: Was ist komisch daran, dass ein Opa einem Enkel verschämt sagt, er "knutsche" sein Weib nur noch dreimal im Jahr? Und was sagt uns das über den Charakter dieses Senioren?

Ich finde, es sagt alles. Das eigentlich Lustige an der "Sache" ist nicht die Ausrede, sondern der Umstand, dass eine gebraucht wird: Realsatire vom Feinsten. Deine Zuschrift hat sie, finde ich, noch getoppt.

Köstlich!

lg z
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Alt 09.11.2012, 08:24   #17
weiblich MuschelIch
 
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zum Thema Alterssex:

Ich habe mal in einem Forum eine Filmrezension gelesen.
. Ich kann mich an den Titel nicht erinnern - es ging um einen Mann der mit einer Frau / beide an die Siebzig oder darüber hinaus / ein Verhältnis eingegangen war. Es wurden wohl auch zärtliche / sexuelle Szenen gezeigt.
Der Rezension nach zu schließen, war dies ein zauberhafter Film mit Tiefe.

Die Kommentare der User in diesem Forum waren fast ausnahmslos abwertend, so a la "alte welke Körper" ist ja ekelhaft .

Und dies entspricht doch genau dem, was in den meisten Köpfen rumgeistert: Sex und Zärtlichkeit geht nur mit jungen, straffen Körpern, wo die Neigungswinkel der sexuellen Attribute den Normen entsprechen
- alles andere ist ähbäh!

Wo, so frage ich mich, ist bei derart Denkenden die Erotik angesiedelt ? Wann fängt sie an zu sinken?
Wo ist die magische Grenze, ab der nicht mehr genossen werden darf ? Umgarnt werden darf ? Geküsst ?

Ist das bei den Frauen die Zeit der Wechseljahre ? Bei den Männern die Penopause ?

Es ist doch völlig absurd, daß ein sinnliches, liebesfähiges, und hauthungriges Wesen wie der Mensch irgendwann nicht mehr geliebt werden möchte - in jeder Hinsicht. Und nicht mehr lieben möchte - in jeder Hinsicht.

lG Muschel in jeder Hinsicht Ich

Geändert von MuschelIch (09.11.2012 um 09:36 Uhr)
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Alt 09.11.2012, 09:10   #18
weiblich Ilka-Maria
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Der Film heißt "Wolke 9".
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Alt 09.11.2012, 10:58   #19
männlich Brutha
 
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Grüße euch,

ich greif mal das Thema "Alt werden und Zuneigung" auf. Es ist doch meist so, wenn man länger verheiratet ist/zusammen lebt, es einfach abebt. Man ist halt da, schläft nebeneinander, macht seinen Tagesablauf und alles ist gut.

Beobachten konnte ich das bei meinen Eltern, dass sie sich zwar weniger "öffentlich" küssen, aber dennoch eine Leidenschaft für den Partner da ist. Bei denen wird immer noch überrascht mit Geschenken, kleine Ausflüge zu zweit und andere Sachen. Alles auch noch nach 34 Jahren Ehe und 40 Jahren zusammen sein.

Dann kam ein anderes Ereigniss, welches ich sogar als wirklich schön und süß empfand. Nachdem meine Großmutter wegen mehreren kleinen Hirnschlägen nicht mehr wirklich lange auf Erden weilen würde, realisierte mein Großvater, das alles auch ein Ende hat. Vorher war es ein normaler Trott. Nun hat sich meine Großmutter aber wieder erholt, was einem Wunder gleicht und ich bin mehr als entzückt, das mein Großvater sich richtig ins Zeug legt. Da wird sich öffentlich geküsst, spaziergänge gemacht, gezeigt wie dankbar man für die Zeit ist, die ihnen jetzt noch bleibt.

So etwas "ecklig" zu finden, nur weil Menschen nicht mehr "jung" sind, ist doch Hirnrissig. Ich finde es einfach schön, wenn man sieht, das man sich nach all den Jahren noch Liebt und dieses auch zeigt. Leider sieht man es einfach zu wenig, da man sich an etwas gewöhnt hat und nicht daran denkt, dass es eben nicht ewig hält. Wenn sich jeder der Sterblichkeit von sich selbst und seines Partners wirklich bewusst ist, dann würden wir sicher öfters Händchen haltende und küssende Rentner sehen. (Rentner ist ein komisches Wort, aber ihr wisst was ich meine )

My two cents only

mfg.

Brutha
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Alt 09.11.2012, 12:03   #20
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schön, dass ihr alle so Spaß daran habt. Wem was fehlt, bliebe überlegenswert.
ich bin weg. tschö mit ö
koko
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Alt 09.11.2012, 20:06   #21
Ex-zonkeye
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Schade, dass Du schon wieder weg bist, koko. Na, vielleicht liest du heimlich ja doch noch mit und lässt Dich dazu inspirieren, folgende Filme zum Thema zu gucken (falls noch nicht geschehen):

"Harold and Maude", 1971 (Ruth Gordon, Bud Cort)

"The Horse Whisperer", 1998 (Robert Redford, Kristin Scott Thomas)

"Calendar Girls", 2003 (Helen Mirren, Julie Waters)

"Something's Gotta Give", 2003 (Jack Nicholson, Diane Keaton).


Ich wünsch Dir viel Spaß und gute Unterhaltung!

lg z
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Alt 09.11.2012, 20:38   #22
weiblich MuschelIch
 
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Danke Ilka-Maria für den Hinweis auf den richtigen Didel !

Schöne Filmographie oder wie das heißt, zonkeye!

Harold and Maude - achja - ein wundervoller Film.
Die anderen Filme kenne ich nicht.

Und auch dieser hier mit Brigitte Mira und von Rainer Werner Fassbinder,
hat das Thema "Sex im Alter" - noch dazu mit einem Ausländer, noch dazu mit einem der viel jünger ist und dunkelhäutig außerdem .... also gleich triple-Tabu ! Vorsicht also - kann triggern !!!

http://www.moviepilot.de/movies/angs.../trailer/28092

lG MI

Geändert von MuschelIch (09.11.2012 um 23:39 Uhr)
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Alt 10.11.2012, 11:16   #23
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Enkelfrage

Liebe Dichterfreunde,
dass mein Gedicht eine solche Diskussion ausgelöst hat, das überrascht mich immer noch. Gleichwohl: Ich finde die vielfältigen, positiven Anregungen gut!
Herzliche Grüße R. R. Karg
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Alt 10.11.2012, 11:24   #24
Ex-zonkeye
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Bravo, mein Lieber!
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Alt 11.11.2012, 10:27   #25
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Enkelfrage

zonkeye,
diese liebenswürdige Antwort hat mich nun doch überrascht. Danke!
Einen schönen Sonntag wünscht R. R. Karg
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