Der Hosenscheißer

[Arno]

Der Hosenscheißer

Hilf mir mit dem rechten Schuh,
bitte, Mutti, jammert Peter.
Leicht entnervt durch das Gezeter
bindet Ma ihm diesen zu.

Peters Kopfhaar ist gestutzt,
dennoch wirkt er nicht sehr reinlich.
Mama schimpft: Herrje, wie peinlich,
dass du dir die Nas’ nie putzt!

Ja, mein lieber Sohnemann,
trägst du denn auch frische Socken?
Wünschte mir, du bliebst heut trocken -
hast du deine Windel an?

Prüfend greift sie ihm ans Kinn -
Peter nickt verstohlen schauend,
schließlich eilt er lässig kauend
zu den Kameraden hin.

Bald schon heißt es: Marsch, zugleich!
Peter - der ist gute dreißig -
gröhlt mit NPDlern fleißig:
„Ruhm und Ehr dem deutschen Reich!“

[morefun]

Ja, nicht so schlecht, aber ein wenig zu sehr "Du bist doof". Das mit den Windeln ist zuviel. Am besten gefallen mir die zwei letzten Verse.

[Arno]

Original von morefun
Ja, nicht so schlecht, aber ein wenig zu sehr "Du bist doof".

"Du bist doof" stimmt doch in diesem Fall.

Das mit den Windeln ist zuviel. Am besten gefallen mir die zwei letzten Verse.

Das mit den Windeln muss rein wegen "Hosenscheißer". 8)

[morefun]

Natürlich stimmt "doof". Aber ich mag es lieber, wenn man Dinge ein wenig ironischer betrachtet und nicht so mit dem Holzhammer arbeitet.

Das mit den Windeln muß raus Hosenscheißer hin oder her.

Mamis Liebling wär ganz passend.

[Stundenglas]

Cool. Ich find's super.

[Arno]

Original von morefun
Natürlich stimmt "doof". Aber ich mag es lieber, wenn man Dinge ein wenig ironischer betrachtet und nicht so mit dem Holzhammer arbeitet.

Das mit den Windeln muß raus Hosenscheißer hin oder her.

Mamis Liebling wär ganz passend.

In einer früheren Fassung hatte ich drin, dass die Mutter dem Sohn einen Klaps auf den Popo gibt. Ich habs aber wieder rausgenommen, da ich den Eindruck hatte, der Sohn erhielte dadurch zu sympathische Züge und das verniedliche ihn.
Genauso bei "Mamas Liebling".
Dieser Sohn ist einfach nur ein doofer Stinker.
Basta! 8)

@Stundenglas: Danke für den Kommentar!

[Werther]

Ich mag den Holzhammer, zumindest bei dieser Thematik. Am besten immer drauf, präzise auf den kahlgeschorenen Schädel.

Mich stört einzig dieser kleine Vers: "Peter - der ist gute dreißig -"

Es ist überflüssig zu erwähnen. Geschickter wäre es, den Leser diesen Aspekt selbst erkennen zu lassen. Und glaub mir, das tut er spätestens in den letzten beiden Versen.

Gruß, Werther

[Arno]

Original von Werther
Ich mag den Holzhammer, zumindest bei dieser Thematik. Am besten immer drauf, präzise auf den kahlgeschorenen Schädel.

Yeah! Genau so!

Mich stört einzig dieser kleine Vers: "Peter - der ist gute dreißig -"

Es ist überflüssig zu erwähnen. Geschickter wäre es, den Leser diesen Aspekt selbst erkennen zu lassen. Und glaub mir, das tut er spätestens in den letzten beiden Versen.

Gruß, Werther

Da hab ich halt auch überlegt.

Ich habe aufgrund von Erfahrungen, die ich gemacht habe, die Befürchtung, dass man als Autor zu viel beim Leser voraussetzt, und tendiere im Moment eher dazu, dem Leser eher zu viele als zu wenige Hinweise zu geben.
Ich bin mir da meistens recht unsicher.

Übringens spiele ich mit dem Gedanken, mich mal in einem rechten Forum einzuloggen und das Gedicht dort mal reinzustellen.
Was die Brüder... eh--- Kameraden davon wohl halten? Wäre mal auf die Reaktionen gespannt... 8o
Was haltet ihr davon?

@Werther:

Nachtrag: Warum ich mich auch dagegen entschieden habe, das Alter von "Peter" nicht zu nennen, war die Überlegung, dass im rechten Lager ja tatsächlich auch Kinder rekrutiert werden. So veranstaltet die NPD z.B. Zeltlager für (deutsche, versteht sich) Kinder und denen wird da schon die Ideologie eingeimpft. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Kleinen da schon so einen Müll daherreden wie der "Peter" des Gedichts.
Also, in Kenntnisnahme der Realität, die in dem Fall mindestens genauso satirisch ist wie die Literatur, meine ich klarmachen zu müssen, dass es ein Erwachsener ist, der sich da in die nationalen Hosen macht.