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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 26.07.2007, 19:25   #1
Arno
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 224

Standard sie sagten krieg ist frieden

sie sagten krieg ist frieden

sie sprachen krieg auf erden
und den menschen ein wohlgefallen

die mordenden befreien
die folterer heilen
die meuchelnden retten
die schändenden helfen
die peiniger befrieden
die zerstörer bauen auf

ich aber sah
die mordenden morden
die folterer foltern
die meuchelnden meucheln
die schändenden schänden
die peiniger peinigen
die zerstörer zerstören

sie sagten krieg ist frieden

ich sah krieg ist krieg

-----------------------

Frühere Fassung:

sie sagten krieg ist frieden

sie sagten krieg auf erden
und den menschen wird ein wohlgefallen
die mordenden befreien
die folterer heilen
die meuchelnden retten
die schändenden helfen
die peiniger befrieden
die zerstörer bauen auf

ich sah krieg auf erden
und den menschen wird verdammnis
die mordenden morden
die folterer foltern
die meuchelnden meucheln
die schändenden schänden
die peiniger peinigen
die zerstörer zerstören

sie sagten krieg ist frieden

ich sah krieg ist krieg
Arno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2007, 02:40   #2
U-hEXe
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 353

Hallo Arno,

ich kann dem leider wenig abgewinnen.
Die Aussage ist eindeutig, verliert m.E. aber ihre Wirkung durch die bloße Aufzählung. Dadurch gerät der Leser ins Leiern und spätestens zu Beginn von S2 (wenn nicht schon durch den Titel) ist das Fazit sowieso absehbar.

Abgesehen davon müsste es in S1,V6 doch 'den schändenden helfen' heißen - auch wenn dadurch die Monotonie der Zeilenanfänge gestört würde. Und korrekterweise lautet der Titel und die vorletzte Zeile 'sie sagten krieg sei frieden' - es ist (mir) sonst (zu) umgangssprachlich.

Nichts für ungut.

Liebe Grüße
u.
U-hEXe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2007, 09:30   #3
Arno
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 224

Zitat:
Original von U-hEXe
Hallo Arno,

ich kann dem leider wenig abgewinnen.
Die Aussage ist eindeutig, verliert m.E. aber ihre Wirkung durch die bloße Aufzählung. Dadurch gerät der Leser ins Leiern und spätestens zu Beginn von S2 (wenn nicht schon durch den Titel) ist das Fazit sowieso absehbar.
Dass die Aussage eindeutig ist, halte ich angesichts der Tatsache, dass es sich um politische Lyrik handelt, nicht für einen Negativpunkt.

Die Grundaussage "Krieg ist Krieg" ist ja als solche schon banal - eben eine Tautologie.
Nur leider wird in der Sprache der Politik genau dieses vernebelt - mit der Propagandaleier, die etwa so klingt wie die 1. Strophe des Gedichts.

Das lI ist nun gehalten, im Folgenden Banales aufzulisten, um das in der Propaganda Verkündete richtig zu stellen.

Aussage: Du und ich werden von den Herrschenden für dumm gehalten.

Zitat:
Abgesehen davon müsste es in S1,V6 doch 'den schändenden helfen' heißen - auch wenn dadurch die Monotonie der Zeilenanfänge gestört würde.
Hä? Warum das denn? Die Schändenden sind die, die die Schändung ausführen - also analog zu "Die Meuchelnden".
Am Anfang von Strophe 1 stehen immer als Subjekt die Täter und dann folgt als Verb das, was sie tun. In dem Fall "helfen" die Schändenden - statt zu schänden. Das Objekt ist weggelassen.

Zitat:
Und korrekterweise lautet der Titel und die vorletzte Zeile 'sie sagten krieg sei frieden' - es ist (mir) sonst (zu) umgangssprachlich.
Kann ich nicht ganz gelten lassen, da ja nicht gesagt ist, dass hier ein Komma zu denken ist.
Stünde da: Sie sagten, Krieg ist Frieden - gäbe ich dir Recht, das wäre dann umgangssprachlich.
Genauso gut kann da aber auch stehen:
Sie sagten: Krieg ist Frieden -
dann stimmt es.

Ich habe ja auf Interpunktion verzichtet.
Arno ist offline   Mit Zitat antworten
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