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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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07.08.2014, 09:13 | #1 |
Gast
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Vom Totenreich
Vom Totenreich ©Hans Hartmut Karg 2014 Das Totenreich ist immer offen Und heute hat es ihn verschlungen, Der lange zwischen Angst und Hoffen Sich immer wähnte bei den Jungen. Lebst Du, liebst Du in Liebesjahren, Bleiben Dir Frauen-, Herrentage, Zu denen Gnadenseelen fahren, Weil sie erfüllt Antwort, nicht Frage? Das Totenreich lebt schlundgebunden Und fragt nicht, wer da kommen wird. Egal, ob unversehrt, mit Wunden, Nichts bleibt im letzten Holzgeviert. Das Tote selbst zu überwinden, Mit dem wir makelhaft bespannt, Indem wir immer bei den Kinden Bezaubern, was in fremdem Land? * |
07.08.2014, 10:49 | #2 |
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Gedanken nach dem Lesen:
Was bleibt von uns in der Welt der Lebenden, wenn wir "abgetreten" sind? Ist es vielleicht das, was wir - auch als kreative Dichter, doch nicht nur - in dieser hinterlassen haben und in anderen weiterlebt? Im besten Falle dürfte es wohl das sein, was die Lebenden ermutigt, wirklich leben zu wollen - und dankbar für dieses einmalige "Geschenk" zu sein, es zu lieben ...
LG. Pedro |
08.08.2014, 08:41 | #3 |
Gast
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Re: Vom Totenreich
Lieber Pedroburla,
es ist auch die bange Frage von uns Menschen, ob wir so ohne jede Spur verschwinden müssen - oder ob ein ganz klein wenig bleiben darf. Wer entscheidet das? Herzliche Grüße H. H. Karg |
08.08.2014, 09:25 | #4 | |
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Zitat:
* Mir selber ist die buddhistische Vorstellung eines "Karma" sehr sympathisch; sie betont stärker die Verantwortlichkeit für das eigene Tun bzw. Lassen, und das fast ohne dass anderem, etwa einem "Teufel" oder "Feindbild" die Schuld "in die Schuhe geschoben" wird - ein Verhaltensmuster, aus dem leider nur Böses, sogar Hass entsteht. Wie es der Ist-Zustand des Menschtums auf dieser einen Erde immer wieder zeigt ... LG. Hans |
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09.08.2014, 09:04 | #5 |
Gast
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Re: Vom Totenreich
Lieber Pedroburla,
ich weiß immer noch nicht, ob Gott eine Erfindung des Menschen ist - oder ob es ihn wirklich gibt. Herzliche Grüße H. H. Karg |
09.08.2014, 11:31 | #6 | |
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Zitat:
Bis dahin erst mal'n gottgefälliges Wochenende! Pedro PS: Ich sach dir, Himmel is' auch nicht mehr so wie früher, keine Disziplin! Schon ewig warte ich auf meinen geheiligten Leibfriseur Petrus, damit er mir die Haare schneide, und ebenso mein Bart wird immer länger! |
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10.08.2014, 08:54 | #7 |
Gast
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Re: Vom Totenreich
Ach, lieber Pedroburla,
meine Mutter sagte mir, bevor sie wenige Tage später an ihrer Krebserkrankung verstarb: "Der Tod müsste nicht sein. Er ist so überflüssig, so unnötig, so sinnlos!" Daran habe ich mich auch bei meinem Gedicht erinnert. Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag! H. H. Karg |
10.08.2014, 11:27 | #8 |
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Ja, ich weiß, Hans: Es gibt nur wenige Menschen, die beim Sterben lächeln - und den Hinterbliebenen damit die Trauer erträglicher machen. Hier ein Auszug aus meinem Roman, dem Kapitel "In der Wüste des vergangenen Jahres". In diesem erzähle ich - ziemlich "spanisch, surreal" - über den alten Basari und Juden Abraham. Der in den letzten Jahren seines Lebens als Eremit in einer verlassenen Wüsten-Karawanserei lebt, zusammen mit zwei Hühnern und einem suspekten Ölfass, dessen Inhalt ebenso alt war wie er:
(...) Die mageren Hühnchen, dem Sohn des Scheichs und damit dem Tode entronnen, wuchsen unter seinem Schutz zu gesunden und zähen Hühnern heran. Die nur die seltenen Schlangen, Wüstenfüchse oder Falken zu fürchten hatten – nicht aber den Hunger eines Menschen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich nämlich zwischen dem Alten und den beiden Hennen ein tiefes Verständnis füreinander; sie wussten so vollkommen um die Gewohnheiten, um Rhythmus und Seele des anderen, dass sich für sie – nicht nur unter Haschisch – sogar manchmal das Tor zum Paradies, zu allem erfüllten Versprechen zu öffnen schien. Und zwar jenes Tor, das unermessliche Freuden, jeden Tag genug Würmer, Körner und Käfer, allumfassende Liebe und Erbarmen - das hinter sich ewiges Glück versprach. Trotz des noch nicht verkauften Fasses, war der Weise dann einverstanden mit jeglicher Endlichkeit. In einer ihm sehr bewussten, in der nicht als feige Unterwerfung zu gewichtenden Erkenntnis, dass es ihm eben wie jedem Lebendigen ginge, das irgendwann stirbt – und so dem Neuen erlaubt zu wachsen, seinen Platz in der Welt zu finden, das begonnene Werk der menschlichen und sämtlicher Evolution zu vollenden. Auch der von Hühnern. (Ende Auszug) Wünsche Dir - und allen Mitleser/innen - einen angenehmen Sonntag! Pedro PS: Den Roman schrieb ich übrigens mit und nach dem Sterben meiner Mutter ... |
13.08.2014, 08:19 | #9 |
Gast
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Re: Vom Totenreich
Lieber Pedroburla,
ist der Tod denn eine Notwendigkeit der Evolution? Herzliche Grüße H. H. Karg |
13.08.2014, 10:38 | #10 |
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16.08.2014, 09:59 | #11 |
Gast
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Re: Vom Totenreich
Ja, lieber Pedroburla,
solche Fragen sind sicher berechtigt angesichts der Tatsache, dass es möglicherweise der Forschung gelingen könnte, Menschen dreihundert und mehr Jahre alt werden zu lassen.... Was macht die Erde, was macht die Menschheit mit so vielen Methusalems? Herzliche Grüße! H. H. Karg |
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totenreich |
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