Eine Riesenblüte

[Ex-Ralfchen]

Eine Riesenblüte

Eine grüne starke Pflanze,
blüht mir in den Arsch hinein.
Denn ich stach mit einem Spieß,
einen Mann der Hahntrut hieß.

Bambussprossen ess ich gern,
aber nur mit Puten-Brust
und in meinem braunen Stern
raubt sie Appetit und Lust.

Hoch der Stiel in ein paar Tagen,
wuchs durch den Zwölf-Finger-Darm.
Doch schon kriecht das Bambusgras,
frech in meine Pankreas.

All mein Stöhnen Bitten Röhren,
will kein Folterknecht erhören,
Pflanzenwachstum hat das sagen,
wächst zurzeit durch meinen Magen.

Kann man Menschsein denn erhoffen,
von den Knechten die besoffen,
arme Ziegen sodomieren,
und sich dafür nicht genieren?

Während diese Wixer scherzen,
wächst der Stamm zu meinem Herzen.
Ist nun flink empor gezogen,
scharf in den Aortenbogen.

Ich spür wie die Kräfte weichen,
meine Sicht beginnt zu bleichen.
Blut schmeckt süß in meinem Mund,
herzgepumpt aus meinem Schlund.

Unaufhaltsam durch mein Leben,
spür den Tod ich aufwärtsstreben.
Kaum noch Zeit gar zum Ersticken,
denn ich fühl das Ende ticken.

Durch Trachea ungehindert,
ist mein Schmerz nun schon gelindert.
Spüre sie kaum mehr im Rachen,
ihre Strecke endseits machen.

Fühl entschwinden nun mein Denken
und das Ende auf mich senken.
Letzter Satz flieht aus dem Ich:
Freu mich auf das Nichts und Dich!

[Jannis]

Man will wissen, wie es aus geht, nach dem man mitbekommen hat, wie die "Pflanze" anfängt zu wachsen in den Versen 3 und 4. Bis dahin trägt einen locker das knackige Intro. Die Ablenkung mit den Knechten bringt benötigte Komplexität, da der 4 hebige Trochäus sonst das Gedicht zu simple wirken lässt. So aber genießt das Gedicht ein hohes Lesetempo mit dem festen Versregeln und macht Spaß. Die Reime sind mir ein wenig zuviel und/ oder zu direkt aber das ist nur mein persönlicher Geschmack


Meine Interpretation ist sicher anders als von einigen, aber ich denke, dass der Protagonist seine Geliebte verloren hat und nun von einer Salmonellenvergiftung von einem Truthahn dahinscheidet. Dabei ist der Protagonist wütend, dass es ihn getroffen hat und nicht die minderen, doch freut er sich auf das Ende, vielleicht weil die Schmerzen dann zuende sind.

Vielen Dank für das Gedicht!
Es zu lesen bereu ich nicht.

[Ex-Ralfchen]

HHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.....sooo cool JANIS...und genau auf den punkt analysiert. ich habe den wunderbarsten menschen verloren. Sie starb in meinen armen und ich sehne mich danach, dorthin zu reisen wo sie den tanz des vergessen zelebriert.

auch wenn ich weiß, dass ich sie nie mehr finden könnte, denn wir haben wahrscheinlich keinen zugang zu den ANDEREN DIMENSIONEN.

aber das laß ich eben mal dahin gestellt. ich habe keine problem mein wunderbares und reich ausgestattest sein zu verlassen.

danke für deine geduld meinen wirrsinn zu lesen.

vlg
Rchen