Sado

Nöck · 28.05.2011, 17:08

Er kriecht durchs Zimmer, nackt, stöhnt laut,
derweil sie ihm den Po verhaut.
“Du willst es so“, sagt diese Dame,
sie nennt ihn Bär, sein Kosename.

Vor gar nicht allzu langer Zeit,
da war sie noch zu mehr bereit,
entblößte vor ihm ihre Brüste
und stillte seine Urgelüste.

Er hängt an ihr, mag ihren Duft,
hat’s gerne, wenn sie ihn mal knufft,
doch kann’s noch immer nicht verknusen,
dass jetzt ein andrer spielt am Busen.

Wieso darf der und er darf nicht,
ihm laufen Tränen durchs Gesicht,
er heult und wartet tief erschüttert,
nach ihm wird er mit Brei gefüttert.

Und ist der Knab zum Mann gereift,
er manchmal sich darauf versteift,
dass es wie früher bliebe – immer,
kriecht als Direktor zahm durchs Zimmer,
lässt folgsam sich per Rohrstock schlagen,
daheim würd er sich das nicht wagen.

Thing · 28.05.2011, 18:13

Halli Hallo, Nöck -

Köstlich!
Ein wahrer Leckerbissen.
Auch der Titel ist eine Delikatesse.

Thing

Ilka-Maria · 28.05.2011, 21:32

Das Gedicht ist zweideutig zu lesen, wäre da nicht die letzte Strophe. Ich würde sie streichen und es dem Leser überlassen, wie er das Gedicht einordnet.

Nöck · 30.05.2011, 10:59

Ich meine, der Leser kann nur zu einem Schluss gelangen. Zweideutig ist das Gedicht nur am Anfang.

Die letzte Strophe habe ich bewusst etwas abgesetzt, sie sieht sozusagen den Knaben in der Zukunft.

28.05.2011, 17:08	#1
Nöck Dabei seit: 12/2009 Ort: In den Auen des Niederrheins Beiträge: 2.662 Meine Gedichte Meine Favoriten	Sado - Ma so, ma so Er kriecht durchs Zimmer, nackt, stöhnt laut, derweil sie ihm den Po verhaut. “Du willst es so“, sagt diese Dame, sie nennt ihn Bär, sein Kosename. Vor gar nicht allzu langer Zeit, da war sie noch zu mehr bereit, entblößte vor ihm ihre Brüste und stillte seine Urgelüste. Er hängt an ihr, mag ihren Duft, hat’s gerne, wenn sie ihn mal knufft, doch kann’s noch immer nicht verknusen, dass jetzt ein andrer spielt am Busen. Wieso darf der und er darf nicht, ihm laufen Tränen durchs Gesicht, er heult und wartet tief erschüttert, nach ihm wird er mit Brei gefüttert. Und ist der Knab zum Mann gereift, er manchmal sich darauf versteift, dass es wie früher bliebe – immer, kriecht als Direktor zahm durchs Zimmer, lässt folgsam sich per Rohrstock schlagen, daheim würd er sich das nicht wagen.

28.05.2011, 18:13	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, Nöck - Köstlich! Ein wahrer Leckerbissen. Auch der Titel ist eine Delikatesse. Thing

28.05.2011, 21:32	#3
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.115 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das Gedicht ist zweideutig zu lesen, wäre da nicht die letzte Strophe. Ich würde sie streichen und es dem Leser überlassen, wie er das Gedicht einordnet.

30.05.2011, 10:59	#4
Nöck Dabei seit: 12/2009 Ort: In den Auen des Niederrheins Beiträge: 2.662 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich meine, der Leser kann nur zu einem Schluss gelangen. Zweideutig ist das Gedicht nur am Anfang. Die letzte Strophe habe ich bewusst etwas abgesetzt, sie sieht sozusagen den Knaben in der Zukunft.