Das Zaubermittel bei Poetry.de

Fridolin · 26.05.2011, 07:04

Ein Mann, der einst die Hoffnung hatte,
als Mensch und auch als Ehegatte,
dass sein ihm angetrautes Weibchen
so sanft wär wie ein Turteltäubchen,

erkennt, die Frau, ihm lieb und teuer,
führt fester Hand das Ehesteuer!
Vergeblich er den Aufstand übt,
worüber er zu Recht betrübt.

Der Mann, in seinem Seelenkummer,
wählt eines Tages eine Nummer,
und da verspricht ein weiblich Wesen,
die Zukunft aus der Hand zu lesen.

Er solle sich ihr anvertraun,
und fest auf ihre Hilfe baun.
Die Dame, weise und erfahren,
vertreibt auch zauberhafte Waren

und holt dem Mann aus einem Schrank
den allerbesten Zaubertrank.
Hier, sieben Tropfen täglich bloß
und sein Problemchen wär er los.

Der Mann, so haltend es seit Jahren,
ist damit exzellent gefahren,
Es macht ihm seither nichts mehr aus,
dass seine Frau der Herr im Haus.

Nöck · 26.05.2011, 08:23

Hat Spaß gemacht, dein Gedicht zu lesen.

Auch ich würde nicht zur Ich-Form wechseln, mein Vorschlag:

Der Mann, so haltend es seit Jahren,
ist damit exzellent gefahren,
dank Trunk macht es ihm nichts mehr aus,
dass seine Frau der Herr im Haus.

Grüße vom Nöck

Fridolin · 26.05.2011, 12:29

Hi,

ich wollte mit der Ich-Form anklingen lassen, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um mich handelt. Aber ich habe es geändert.

Nöck,

mit dem Trunk hat es der Mann nicht.

LG Fridolin

Ex-Schamanski · 26.05.2011, 12:50

Diesen Zaubertrank habe ich auch probiert. Danach habe ich rigoros durchgesetzt, daß meine Frau der Boß ist!

---

Die Variante mit "ich" fand ich nicht schlecht. Sie enthält etwas Auflösendes zum Schluß. Aber beides geht.

gummibaum · 26.05.2011, 13:16

Gern gelesen.

Orakel sind immer weit auslegbar.

LG gummibaum

26.05.2011, 07:04	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Das Zaubermittel Ein Mann, der einst die Hoffnung hatte, als Mensch und auch als Ehegatte, dass sein ihm angetrautes Weibchen so sanft wär wie ein Turteltäubchen, erkennt, die Frau, ihm lieb und teuer, führt fester Hand das Ehesteuer! Vergeblich er den Aufstand übt, worüber er zu Recht betrübt. Der Mann, in seinem Seelenkummer, wählt eines Tages eine Nummer, und da verspricht ein weiblich Wesen, die Zukunft aus der Hand zu lesen. Er solle sich ihr anvertraun, und fest auf ihre Hilfe baun. Die Dame, weise und erfahren, vertreibt auch zauberhafte Waren und holt dem Mann aus einem Schrank den allerbesten Zaubertrank. Hier, sieben Tropfen täglich bloß und sein Problemchen wär er los. Der Mann, so haltend es seit Jahren, ist damit exzellent gefahren, Es macht ihm seither nichts mehr aus, dass seine Frau der Herr im Haus. Geändert von Fridolin (26.05.2011 um 12:27 Uhr)

26.05.2011, 08:23	#2
Nöck Dabei seit: 12/2009 Ort: In den Auen des Niederrheins Beiträge: 2.662 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hat Spaß gemacht, dein Gedicht zu lesen. Auch ich würde nicht zur Ich-Form wechseln, mein Vorschlag: Der Mann, so haltend es seit Jahren, ist damit exzellent gefahren, dank Trunk macht es ihm nichts mehr aus, dass seine Frau der Herr im Haus. Grüße vom Nöck

26.05.2011, 12:29	#3
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Hi, ich wollte mit der Ich-Form anklingen lassen, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um mich handelt. Aber ich habe es geändert. Nöck, mit dem Trunk hat es der Mann nicht. LG Fridolin

26.05.2011, 12:50	#4
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Diesen Zaubertrank habe ich auch probiert. Danach habe ich rigoros durchgesetzt, daß meine Frau der Boß ist! --- Die Variante mit "ich" fand ich nicht schlecht. Sie enthält etwas Auflösendes zum Schluß. Aber beides geht.

26.05.2011, 13:16	#5
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Gern gelesen. Orakel sind immer weit auslegbar. LG gummibaum