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Alt 13.08.2007, 15:46   #1
FreeAislin80
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 5


Standard Liebesnahrung

Liebe, ein verknäulter Knoten in meinem Herzen. Dicke Fäden kratzen mir in den Blutadern, als ob sie bestückt sind mit scharfen Rasierklingen.
Halte meine Hand flach auf meine Brustmitte. Verzaubert sehe ich ihr hinterher, ein Schatten eingefügt in einem Regenbild. Der Weg vor mir ist unsichtbar, versteckt hinter einer Wasserwand. Und sie ist weg. Wo will sie hin? Bleib bei mir! Doch der Wind verschluckt die leeren Wörter in einem Regentrommeln. Amadea, dieser Name widerhallt wie ein Symphonieorchester in meiner Seele , smaragd-grüne Augen, gold poliertes Haar und ein Gesicht, so sonnenstrahlend wunderschön. Vor paar Sekunden dachte ich, aus mir bricht ein Regenbogen aus und verband sich mit ihrem Herzen.

Ein Kuss, der mich weit in die Grenzenlosigkeit des Universums fliegen lässt. Als ein Drache mit dünner Haut flatterte ich in der Luft herum, während sie das Ende des Fadens zu meiner Schatzkammer einfach so festhielt. Ja, halt mich fest und lass mich nie wieder los, bat ich sie. Der Absturz auf den nasskalten Steinboden war umso heftiger. Sie rannte einfach weg mit dem bunten Faden in der Hand. Au, was sind das für stechende Schmerzen in meiner Brust? Mehr kann ich nicht geben, weil dann fliege ich ja zu weit weg. Segelte ohne Kraft in meinen Muskeln zu Boden und blieb mit einem Loch liegen. Spüre die Kälte des rauhen Steins auf meiner Wange. Fühlt sich so der Tod an?

Liebe gleicht einem Tanz auf dem Regenbogen. Hand in Hand mit ihr gehen wir ein Weg der Liebe ohne Grenzen. Jeden Tag füttern wir uns mit Liebe zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendessen, natürlich auch als ein Leckerbissen zwischendurch. Stattdessen wandere ich am Rand des Abgrunds mit der Gefahr ins dunkle Nichts abzustürzen. Die Farben verblassen und mein Magen knurrt. Dicke Regentropfen zerspringen in tausend kleine Glasscheiben auf meinem Kopf. Sie, auf der Flucht vor der Wärme des Regens, der jetzt auf mich in dieser einsamen Horrorkulisse niederprasselt. "Geh, sei frei!", schreie ich dem Geist hinterher, "Nimm mit, den Teil von mir."Greife in meine Tasche, ziehe eine Schere heraus. Setze den Faden zwischen den Klingen und die Spannung zerreisst. Gehe mit vorsichtigen Schritten weiter. Das Trommeln des Regens verstummt. Vereinzelte Tropfen laufen mir über das Gesicht. Lächelnd starre ich zum Himmel. Die Sonne verschmolzen mit dem Regen, entdecke ich ein Geschenk. Eine Träne flüchtet aus meinem Auge. Ein bunter Halbkreis lädt mich ein, den Knäuel der Liebe weiter zu entwirren.

Liebe Grüsse FreeAislin80
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