im stillen bei Poetry.de

Perry · 12.05.2011, 21:09

seit ewigkeiten wachsen bäume
in den himmel. es stand nie zur wahl,
unter welchen sie liegen wollte,
nur das flirren der birken verleiht flügel.

hin und wieder bricht einer
zusammen unter der schwere der last,
dann fällt licht auf frische hügel,
bis andere die lücke schließen.

wind geht ein und aus,
trägt gedanken übers land. wie weit,
weiß auch die eidechse nicht,
die sich hier an stillen tagen sonnt.

Ilka-Maria · 12.05.2011, 21:16

Perry,

ich fand mich in letzer Zeit nicht mehr ganz zurecht mit Deinen Gedichten, aber das hier kreuzt - endlich wieder - in meinen Gewässern. Besonders die letzte Strophe kommt bei mir an. Ich finde sie - vor allem das gelungene Bild mit der Eidechse - durchatmend und sonnenbadend schön.

LG
Ilka-M.

Ex-Schamanski · 12.05.2011, 21:25

Ich verstehe es nicht ganz, aber schön ist es allemal.

Ilka-Maria · 12.05.2011, 21:37

Zitat:

Zitat von Schamansky

Ich verstehe es nicht ganz, aber schön ist es allemal.

Der Wechsel in der Natur, Maki. Und darin und damit zu leben ...

Eigentlich gibt es da nichts zu verstehen, nur zu empfinden. Sei einfach mal die Eidechse. Mit dem Verstehen kommste in dieser Welt eh nicht weiter.

Perry · 12.05.2011, 21:49

Hallo Ilka-Maria, hallo Schamansky
ja es geht ums Wohlfühlen in der Natur, hier speziell um den Platz für die letzte Ruhestätte in einem Waldfriedhof.
Danke für euer Interesse und LG
Perry

Ex-Schamanski · 12.05.2011, 23:25

Das Grab war mir entgangen, obwohl es ja deutlich genug da steht. Danke.
Ein wunderbares Gedicht.

Thing · 13.05.2011, 08:57

Halli Hallo, perry -

ich schließe mich an.
Meine Vorbehalte kann ich hier leicht hintanstellen.
Aber

unter welchen

kommt mir seltsam vor. Wäre unter welchem nicht passender?
Oder kann man unter vielen Bäumen endgültig ruhen?
Die letzte Strophe ist einfach s c h ö n !

Thing
(vor meinem Fenster die Birken liebend)

Thing · 13.05.2011, 09:56

Ich kann mir gut vorstellen, daß der Wind in einem Wald ein- und ausgeht, daß er Bäume und Gestrüpp durchfährt - vor allem, wenn ein Wald naturbelassen bleibt und auf Unterholz sich Neues auftürmt - und dennoch Lücken läßt.
Na ja - ich wollte das klarer ausdrücken, aber ich bin in Eile.

Thing

Perry · 13.05.2011, 10:56

danke für euer Hinterfragen der Bilder. Ich finde ein lyrischer Text darf ruhig eine gewisse Unschärfe enthalten, denn darin liegt ja auch die Lesefreiheit des Lesers. Was die Mehrzahl anbelangt bezieht sie sich auf die Bäume und darauf, dass das LD nicht allein dort ruht (Waldfriedhof).
Der Hinweis von Romolus auf das "unter welchen" ist berechtigt, zwar weniger wegen der Mehrzahl, sondern mehr, weil es zu erklärend ist und wenig poetisches Potential in sich trägt.
LG
Perry

Variante:
"seit ewigkeiten wachsen bäume
in den himmel. es stand nie zur wahl,
wo sie liegen wollte, denn nur
das flirren der birken verleiht flügel.

12.05.2011, 21:09	#1
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	im stillen seit ewigkeiten wachsen bäume in den himmel. es stand nie zur wahl, unter welchen sie liegen wollte, nur das flirren der birken verleiht flügel. hin und wieder bricht einer zusammen unter der schwere der last, dann fällt licht auf frische hügel, bis andere die lücke schließen. wind geht ein und aus, trägt gedanken übers land. wie weit, weiß auch die eidechse nicht, die sich hier an stillen tagen sonnt.

13.05.2011, 10:56	#9
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo Zusammen, danke für euer Hinterfragen der Bilder. Ich finde ein lyrischer Text darf ruhig eine gewisse Unschärfe enthalten, denn darin liegt ja auch die Lesefreiheit des Lesers. Was die Mehrzahl anbelangt bezieht sie sich auf die Bäume und darauf, dass das LD nicht allein dort ruht (Waldfriedhof). Der Hinweis von Romolus auf das "unter welchen" ist berechtigt, zwar weniger wegen der Mehrzahl, sondern mehr, weil es zu erklärend ist und wenig poetisches Potential in sich trägt. LG Perry Variante: "seit ewigkeiten wachsen bäume in den himmel. es stand nie zur wahl, wo sie liegen wollte, denn nur das flirren der birken verleiht flügel.

12.05.2011, 21:16	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.089 Meine Gedichte Meine Favoriten	Perry, ich fand mich in letzer Zeit nicht mehr ganz zurecht mit Deinen Gedichten, aber das hier kreuzt - endlich wieder - in meinen Gewässern. Besonders die letzte Strophe kommt bei mir an. Ich finde sie - vor allem das gelungene Bild mit der Eidechse - durchatmend und sonnenbadend schön. LG Ilka-M.

12.05.2011, 21:25	#3
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Ich verstehe es nicht ganz, aber schön ist es allemal.

12.05.2011, 21:49	#5
Perry Dabei seit: 11/2006 Alter: 71 Beiträge: 3.762 Meine Gedichte	Hallo Ilka-Maria, hallo Schamansky ja es geht ums Wohlfühlen in der Natur, hier speziell um den Platz für die letzte Ruhestätte in einem Waldfriedhof. Danke für euer Interesse und LG Perry

12.05.2011, 23:25	#6
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Das Grab war mir entgangen, obwohl es ja deutlich genug da steht. Danke. Ein wunderbares Gedicht.

13.05.2011, 08:57	#7
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, perry - ich schließe mich an. Meine Vorbehalte kann ich hier leicht hintanstellen. Aber unter welchen kommt mir seltsam vor. Wäre unter welchem nicht passender? Oder kann man unter vielen Bäumen endgültig ruhen? Die letzte Strophe ist einfach s c h ö n ! Thing (vor meinem Fenster die Birken liebend)

13.05.2011, 09:56	#8
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich kann mir gut vorstellen, daß der Wind in einem Wald ein- und ausgeht, daß er Bäume und Gestrüpp durchfährt - vor allem, wenn ein Wald naturbelassen bleibt und auf Unterholz sich Neues auftürmt - und dennoch Lücken läßt. Na ja - ich wollte das klarer ausdrücken, aber ich bin in Eile. Thing