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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 05.10.2013, 08:52   #1
weiblich solly-sunshine
 
Dabei seit: 06/2013
Alter: 27
Beiträge: 3

Standard Du meidest dich

Ohne Hoffnung blick ich in dein Gesicht,
denn alles ist gleich, nur du bist es nicht.
Deine Augen von schwerer Last behangen,
doch ich kann nicht weg sehn, bin wie gefangen.
Denn bin ich erst drin, dann lässt du nicht los.
Deine Augen zerfallen und sie stellen dich bloß,
denn du bist kein Mensch mehr, du bist ein Zugsystem.
Dein Leben besteht aus Arbeiten und Pillen nehmen.
Du ziehst und du zerrst an deinem Glück,
doch immer passiert ein Missgeschick
und dann schaust du nicht zurück über deine Schulter,
denn Arbeit am Morgen macht müde Männer munter.
Du rennst gegen Wände und zerschellst deine Seele
und weinst nicht und klagst nicht über deine Befehle.
Du tust, was man sagt und fragst nicht erst nach.
Du bist ne Maschine, bist ne Figur beim Schach.
Wir alle sind das, doch du lässt es zu.
Du funktionierst und du lenkst und du hast keine Ruh.

In deinen Augen sieht man Arbeiterketten,
und Rädchen, die drehen sich in müden Facetten.
Wo bist du geblieben?
Bist du noch da drin?
Hat das Warten auf dich überhaupt einen Sinn?

Doch ich bin mir sicher, abends im Bett,
dann bist du nicht mehr so gehorsam und nett.
Dann träumst du von Gräbern und Pech und Verderben,
denn du glaubst, du hast es verdient zu sterben.
Du willst nicht auf Zeit ne Maschine sein,
denn ganz tief im Innern fühlst du dich allein.
Weil du doch nicht gefangen sein willst.
Deine Fassade bröckelt, sie kocht und sie schmilzt
Und dann, nur abends für eine Stunde,
öffnet sich deine gefühlvolle Wunde.

Was soll das? Willst du dein Leben nicht retten?
Die Rädchen, sie drehen sich in müden Facetten.
Die Zeit tickt und tackt gegen jeglichen Sinn…
Bringt Warten auf dich überhaupt nen Gewinn?

Kann man dich doch noch vor dir selber schützen?
Bist du noch der mit den Brüllerwitzen?
Bist du auch am Tag noch, wer du abends bist?
Oder haben sich deine Gefühle bis dahin verpisst?
Ich steh vor deinem Boot, doch du wirfst keine Leiter,
du denkst nicht, machst nur deine Arbeiten weiter.
Mit deinem verklärten und kalten Blick,
gibt´s bald auch für dich so schnell kein Zurück.

Du hast keine Zeit um dein Selbst zu „resetten“
Die Rädchen, sie drehen sich in müden Facetten,
die Zeit tickt und tackt und sie lässt dich erkalten.
Du wirst wie ein Hund an der Leine gehalten.

Verstehst du denn nicht, was du hier verpasst?
Weißt du, was für ein Leben du eigentlich hast?
Kapier, dass deine Arbeit dich verdirbt.
Kapier, dass deine Liebe mit dir stirbt.
Lauf nicht mit ihnen wie eine Horde Rinder…
Denk am besten einfach mal an deine Kinder.
Du bist für sie nur eine Randfigur,
der verstaubte Regenschirmständer im Flur.
Schon zu was nützlich, doch nicht gerade für viel,
denn für sie ist die Arbeit noch wie ein Kinderspiel.

Die Rädchen, sie drehn sich in müden Facetten,
sie quietschen, man muss sie dringend ölen und fetten.
Doch die Zeit tickt und tackt und sie lässt es nicht zu,
sie steht hinter dir und schreit andauernd: „Buh!“

Kannst du nicht begreifen, was unwichtig ist?
Ist für dich das Leben so grau und trist?
Erhoffst du dir nie ein froheres Leben
und musst du dich mit dem hier zufrieden geben?
Kannst du nicht sehen was in dir steckt?
Hast du dich noch nie selbst entdeckt?
Die Hoffnung stirbt zuletzt, ich weiß,
doch du gibst einfach zu wenig von dir preis.

Die Rädchen, sie drehn sich in müden Facetten,
sie legen dein Herz immer weiter in Ketten.
Es wird immer ruhiger und steht langsam still.
Vielleicht weißt du jetzt, was ich dir sagen will.
Und mit jedem verstummten Herz stirbt die Welt,
was solls. Sie dreht sich sowieso nur um Geld.
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