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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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24.03.2016, 20:34 | #1 |
R.I.P.
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Winnetou in Dresden
Am Lagerfeuer sprach Herr Winnetou:
„Old Shatterhand, mein Bruder, höre zu! Die Bleichgesichter schießen alles tot schier, drum leiden wir, die Indianer, Not hier! Statt Büffellenden Pemmikan tagtäglich! Das schmeckt uns nicht!“, so sprach der Häuptling kläglich. Old Shatterhand aus Dresden rieb sein Kinn und fand in seines Freundes Rede Sinn. „Mein Bruder, du hast recht!“, sprach er zur Rothaut, der Sachse, der mit Fäusten Büffel tot haut. „Am besten, ihr geht alle mit nach Sachsen, wo Büffelherden auf der Straße wachsen. Doch Vorsicht, jene Büffel sind gefährlich, sie halten alles Rote für entbehrlich und auch die Schwarzen mögen sie nicht so. Jedoch ein mancher Deutscher wäre froh, wenn ihr aus USA dorthin migriertet und deren Büffelherden dezimiertet.“ Gesagt, getan, am Ende von drei Wochen hat Winnetou in Dresden vorgesprochen mit einer Schar gefiederter Getreuer und fragte nach der Büffelabschusssteuer. Drauf hat er auf dem Amt recht lang gewartet, inzwischen sind die Krieger schnell entartet, entkleidet jeder Indianerwürde, und nahmen schnell die kulturelle Hürde. Das heißt sie gingen in die Gastwirtschaft und tranken mit den Büffeln Brüderschaft. Als endlich kam der Chef von den Migranten, der Freund von jenem Sachsen, dem bekannten, besaß er keinen Schein für Büffeljagd, „Herr Winnetou“, so hat man ihm gesagt, „wir sind hier sehr zivil als Nation, bei uns darf jeder Demonstration, man schießt hier ohne Jagdschein nicht auf Wilde, da sind Sie wohl als Wilder nicht im Bilde! Das Straßen-Rindvieh könnt ihr glatt vergessen, das würden nicht mal Nekrophagen fressen!" Doch „Schein oder Nicht Schein“ spielte keine Rolle, denn von den Kriegern war die Hälfte volle, die andre Hälfte sichtbar stockbesoffen. Man lag als Roter Blauen in den Armen, es war ein Anblick wirklich zum Erbarmen. Er bat den Freund um Rat, doch jenem fiel nur dieses ein: „Dann frag doch um Asyl!“ Da sprach der Häuptling leicht ernüchtert: „Uff!“ und ging erhobnen Hauptes in den Puff. Und nun Moral von der Geschicht? Die gibt es! Kultur ist wichtig, wer‘s nicht glaubt, versiebt es! Und Fleisch und Bier und sozusagen alles, will fair von uns geteilt sein, andernfalles ist‘s besser, die kriegen nix und wir den Rest, abzüglich Ebola und Beulenpest. Drum, Rothaut, sieh, dass du das Land verlässt! Komm lieber jährlich ans Oktoberfest! |
24.03.2016, 23:34 | #2 |
R.I.P.
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Viel Feind, viel Ehr, Herr Dr. U.
"Die Lenz" ist mir vielmals lieber. Thing |
25.03.2016, 00:23 | #3 |
R.I.P.
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u |
25.03.2016, 04:22 | #4 |
Forumsleitung
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In meiner Jugend habe ich ca. 30 Karl-May-Bände gelesen, dabei stieß ich auch auf die Episode, in der Winnetou in europäischem Zivil in Dresden bei seinem Blutsbruder auftauchte. Das spielte sich aber ganz anders ab als in Deinem Text .
Eigentlich schade, dass diese Geschichte von den Filmemachern der Karl-May-Welle nicht aufgegriffen wurde. Das hätte vielleicht frischen Wind in die Serie gebracht, die mit den Auftritten von Granger und Cameron immer lauer wurde. LG Ilka |
25.03.2016, 09:16 | #5 |
R.I.P.
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Hallo IM
Danke fürs Lesen und deine Ergänzungen. Ausgerechnet die Szene, die du erwähnst, habe ich nie gelesen, leider. Muss ich nachholen. U. |
25.03.2016, 10:13 | #6 |
Forumsleitung
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Ich glaube, aus dem Alter bist Du raus, so etwas zu lesen.
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25.03.2016, 12:05 | #7 |
abgemeldet
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Versuch eines Feuerwassers?
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25.03.2016, 13:09 | #8 |
R.I.P.
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Folgen des Feuerwassers
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Lesezeichen für Winnetou in Dresden |
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