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Alt 17.08.2021, 00:11   #1
Ex-Pennywise
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Standard Bochum 1988 (Leseprobe Prolog)

(Hallo zusammen. Dies ist der Prolog meines angefangenen Buches, das schon so lange ruht. Ich finde nicht die Zeit mich damit zu befassen. Vielleicht fehlt mir auch nur die Motivation. Ich sage nicht worum es geht. Es ist nur eine lockere Einleitung. Was mich interessieren würde ist, wie es sich liest. Vielleicht kann ich hier neue Motivation finden. Danke!)

Bochum 1988

Wieder sprang die Kette ab. Mit einem lauten Rasseln verabschiedete sich jeglicher Widerstand in der Pedale und Christian trat ins Leere. Abermals... Dieses blaugelbe Hollandrad meinte es nicht gut mit ihm. Es war widerspenstig. Aber Widerspenstigkeit war Christian gewohnt. Früher hatte er sogar regelrechte Widerstände erlebt. Da konnte ihn dieses launische Gefährt nicht wirklich überraschen.
Christian hielt an der Castroper Straße notgedrungen an, schwang sich wie drei Kilometer zuvor vom Fahrrad und lehnte es an einen schiefen Laternenpfahl, der scheinbar die Bekanntschaft mit irgendeinem größeren Fahrzeug gemacht hat. Möglicherweise ein SUV. Die Menschen brauchten diese großen Dinger heute scheinbar, um ihre eigene Komfortzone größtmöglich auszuweiten und auf Abstand zu bleiben. Aber wirklich damit umgehen konnten die wenigsten.
Wackelig stand das Fahrrad dort. Kein Ständer, ein rostiger Gepäckträger und die abenteuerlichste Farbkombination in ganz Bochum Hamme. Es fehlte ihm das Geld, um irgendwas an diesem Fahrrad machen zu lassen. Lediglich für ein neues Vorderlicht hat er seine spärlichen Besitztümer dezent reduziert. Christian wollte nicht, dass er für andere eine Gefahr wurde. Das war ihm wichtig. Vor Allem Andere waren ihm wichtig. Das ist ihm so mitgegeben worden.
Da stand er am Straßenrand an diesem ersten warmen Tag des beginnenden Sommers. Gemächlich zog der Mittagsverkehr seinen monotonen Geräuschteppich hinter sich her.
Christian kratzte sich gedankenverloren am Hinterkopf und widmete sich der Kette, die dringend mal wieder ein bißchen Öl benötigte. Lediglich ein klebriger und leicht klumpender Rest Schmiermittel befand sich noch da drauf. Erster Flugrost breitete sich wie auf dem Rest des Fahrrads aus. Wie ein beginnender Infekt des schleichenden Verfalls.
Er hatte noch die Worte von Pablo im Kopf.
"Junge, kauf dir doch wenigstens ein Rad, das dir nicht irgendwann unter dem Hintern zusammenbricht. Oder hol dir eine von den Fahrradleichen am Bahnhof, die niemand mehr abholen kommt. Alles ist besser als das!"
Christian musste schmunzeln.
Pablo, dieser gutmütige alte Spanier mit seinem Leierkasten. Seit Christian hier war, kannte er auch Pablo. Und Pepita.
Pepita war Pablos Sidekick. Seine Umsatzgarantie, wenn er mit dem klapprigen Leierkasten loszog. Pepita war ein absoluter Menschenmagnet. Eine Löwenkopfäffchen-Dame, die Pablo aus dem Zirkus mitgenommen hatte, der ihn hochkantig rausgeschmissen hat, aus Gründen die Christian nur erahnen konnte. Pablo sagte, es hätte geschäftliche Differenzen gegeben. Was immer das hieß.
Pepita war sein dreistes und hochgradig störrisches Andenken aus dieser Zeit.
Der ganze Weg bis hier hin war schon etwas Besonderes. Die Begegnung mit Pablo war allerdings ein kleiner Meilenstein.
Während Christian am Fahrrad herumwerkelte, erinnerte er sich mit einem Lächeln im Gesicht zurück.
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Alt 17.08.2021, 07:42   #2
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Guten Morgen, Pennywise,

dein Text hat mich gereizt, mich ein bisschen damit zu befassen.

Bevor ich dir einige Tipps gebe, ein paar Anmerkungen:

Zitat:
Wieder sprang die Kette ab. Mit einem lauten Rasseln verabschiedete sich jeglicher Widerstand in der Pedale und Christian trat ins Leere. Abermals... Dieses blaugelbe Hollandrad meinte es nicht gut mit ihm. Es war widerspenstig. Aber Widerspenstigkeit war Christian gewohnt. Früher hatte er sogar regelrechte Widerstände erlebt. Da konnte ihn dieses launische Gefährt nicht wirklich überraschen.
Das Adjektiv "laut" ist überflüssig, jeder weiß, wie sich das Rasseln einer Metallkette anhört. "jeglich" ist ein unnützes Füllwort. Ich meine, es müssten "in den Pedalen" heißen, oder noch besser "der Pedale". Zweimal "widerspenstig/Widerspenstigkeit" und dann noch "Widerstände" in kurzer Folge liest sich unschön und wirkt wie aufgeblähter Text.

Zitat:
Christian hielt an der Castroper Straße notgedrungen an, schwang sich wie drei Kilometer zuvor vom Fahrrad und lehnte es an einen schiefen Laternenpfahl, der scheinbar die Bekanntschaft mit irgendeinem größeren Fahrzeug gemacht hat. Möglicherweise ein SUV. Die Menschen brauchten diese großen Dinger heute scheinbar, um ihre eigene Komfortzone größtmöglich auszuweiten und auf Abstand zu bleiben. Aber wirklich damit umgehen konnten die wenigsten.
Ist es für die Handlung der Geschichte wichtig, den Zustand des Laternenpfahls zu beschreiben und auf Kritik gegen die SUV-Fahrer abzuschweifen? Weist dies auf etwas hin, was der Leser künftig zu erwarten hat?

[QUOTE]Wackelig stand das Fahrrad dort. Kein Ständer, ein rostiger Gepäckträger und die abenteuerlichste Farbkombination in ganz Bochum Hamme. Es fehlte ihm das Geld, um irgendwas an diesem Fahrrad machen zu lassen. Lediglich für ein neues Vorderlicht hat er seine spärlichen Besitztümer dezent reduziert. Christian wollte nicht, dass er für andere eine Gefahr wurde. Das war ihm wichtig. Vor Allem Andere waren ihm wichtig. Das ist ihm so mitgegeben worden. /QUOTE]

An diesem Absatz habe ich eine Menge zu bemängeln:

Was steht, wackelt nicht mehr - überflüssiges Adjektiv. "irgendetwas an dem Fahrrad machen zu lassen" ist oberflächlich ausgedrückt. Was denn genau? Was wäre notwendig gewesen, um es fahrtüchtig sein zu lassen? Der nächste Satz ist umständlich ausgedrückt, ein Beispiel für Aufblähung, denn der Leser weiß nichts über die Realtion zu Christians "Besitztümern". Genügt hätte z.B.: Nur für ein neues Vorderlicht hatte sein Geld gereicht/er hatte sich von seinem Taschengeld lediglich ein neues Vorderlicht leisten können."

Die letzten Sätze entsprechen ebenfalls einer Aufblähung. "wollte nicht" + "das war ihm wichtig" + "das war ihm so mitgegeben worden". Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, sich im Verkehr sicher bewegen zu wollen. Außerdem geht es zuerst um die eigene Sicherheit, wenn man sich trotz knappen Geldes ein neues Fahrradlicht kauft, nicht um die Sicherheit aller anderen. Was man übrigens klein schreibt, denn es handelt sich um Pronomen.

Bei diesen Absätzen belasse ich es, sonst wird der Beitrag zu lang.

Tipp:

Sich auf die wesentlichen Bilder beschränken, diese aber genau beschreiben. Sich nicht in Allgemeinplätze verlieren oder zu Beschreibungen abweichen, die für die Handlung unwichtig sind, also sie nicht vorantreiben und falsche Erwartungen beim Leser wecken, der glaubt, in diesem Zusammenhang müsse später noch etwas kommen.

Ich hätte die ersten Absätze ungefähr so geschrieben (nur als Anregung, auch diesen Text könnte man gewiss besser schreiben):
Schon wieder! Christian hatte in einen höheren Gang gewechselt, und prompt war die Kette vom Ritzel gesprungen. Mit ihrem Rasseln verabschiedete sich der Widerstand der Pedale unter seinen Füßen, und er trat ins Leere. Obwohl Christian nicht überrascht war, dass ihm sein blaugelbes Hollandrad abermals den Dienst versagte, denn Ritzel und Kette waren längst verschlissen, und außerdem hatte er den Kettenspanner irgendwann einmal verloren, fluchte er und schwang sich vom Sattel.

Er hatte es bis in die Castroper Straße geschafft. Missmutig lehnte er das Hollandrad an einen Laternenpfahl und sicherte es mit einer Stahlkette. Lächerlich, dachte er, wer sollte denn diesen alten Drahlesel stehlen? Ein einziger Schrotthaufen: verbeulte Schutzblechte, rostiger Lenker, ausgeleierter Gepäckträger und die abenteuerlichste Farbe in ganz Bochum-Hamme. Aber was sollte er machen? Sein Geld hatte gerade für ein neues Vorderlicht gereicht, um die Anforderungen der Verkehrssicherheit zu erfüllen und auch bei Dunkelheit fahren zu können.
Bitte nicht als Besserwisserei nehmen, sondern nur als Motivation, sich mit einem Text tiefer auseinanderzusetzen. Übrigens ist Recherche nicht schlecht, um Anregungen für bildhafte Beschreibungen zu bekommen. Das Internet bietet eine Fülle an Videos zu allen möglichen Themen. Das kostet Zeit, aber die muss ein Autor haben.

Beste Grüße und viel Spaß beim Weiterschreiben.

Ilka
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Alt 17.08.2021, 11:37   #3
Ex-Pennywise
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Moin Ilka,

danke fürs ausführliche Befassen mit dem Prolog.
Keine Sorge, ich fasse das nicht als Besserwisserei auf. Ich habe es ja für Anregungen reingestellt. Ich finde Deine Version gut, wenngleich ich sagen muss, dass Christian nicht wirklich flucht, was Du aber nicht wissen kannst.
Du hast einige Korrekturen bei bestimmten Beschreibungen (SUV, schräger Laternenpfahl etc) angebracht.
Da ist meine Frage, ob sowas nicht gerade in eine Szenerie eintauchen lässt. Vielleicht nicht die Aussage über SUV Fahrer, aber der Zustand des Laternenpfahls, das LAUTE Rasseln einer Kette usw... Wobei man hier natürlich diskutieren kann, ob Rasseln nicht immer laut ist.
Ich habe selber noch nicht viel geschrieben, aber ich lese sehr viel. Und ich lese zum Beispiel gerne den ein oder anderen Meilenstein von Stephen King. Da scheiden sich zwar die Geister, aber vom Schreibstil kann man ihm nichts vorwerfen. Und er beschreibt im Grunde immer ganze Bilder, teils auch Dinge, die zunächst nicht von Belang zu sein scheinen. Aber er baut damit ein Gesamtbild auf, um eine Wirkung zu erzielen. Eine Tiefe. Gibt es bei Beschreibungen in einem Roman wirklich eine Reduzierung? Ich verstehe es bei Lyrik, Gedichten (Verdichtung). Ich hätte gedacht, bei Büchern muss es etwas blumiger sein.
Recherche habe ich hier schon eingebracht. Ich komme zum Beispiel überhaupt nicht aus Bochum und war erst einmal dort. Habe mich mit der Stadt im weiteren Verlauf sehr auseinander gesetzt. Da muss ich allerdings gestehen, kommt das große Problem. Neben der Recherche habe ich auch Charakterbeschreibungen als Notiz gemacht, um die Personen entsprechend handeln zu lassen und sie sich voneinander abgrenzen zu lassen.
Da ich in einem ziemlich stressigen Job bin, habe ich den Bezug zwischenzeitlich verloren. Da ist eben das Zeitproblem. Und ich denke, um einen Roman wirklich ernst zu schreiben, braucht es eben diese Zeit. Daher habe ich mich fürs Erste für Lyrik entschieden. Und die frisst schon Zeit genug. Aber das Gute daran ist, dass man nicht an der EINEN Geschichte immer wieder anknüpfen muss.
Ich werde mir den Prolog nochmal ansehen. Aber ich denke, es wird schwierig, das Teil weiterzuschreiben. Obwohl die Geschichte ja bis auf Feinheiten im Kopf ist.
Ich lasse es wissen, wenn es doch einen Energieschub gibt.
Jedenfalls war dies hier schon mal interessant und ich bin gespannt auf Deine Antwort.

Gruß

Pennywise
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Alt 17.08.2021, 12:56   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Pennywise Beitrag anzeigen
Du hast einige Korrekturen bei bestimmten Beschreibungen (SUV, schräger Laternenpfahl etc) angebracht.
Da ist meine Frage, ob sowas nicht gerade in eine Szenerie eintauchen lässt. Vielleicht nicht die Aussage über SUV Fahrer, aber der Zustand des Laternenpfahls, das LAUTE Rasseln einer Kette usw... Wobei man hier natürlich diskutieren kann, ob Rasseln nicht immer laut ist.
Anders gefragt:

Ist es wichtig für die Handlung, ein Fahrrad an einen Laternenmast zu stellen, ob dieser schief ist? Ist für die Handlung und für die Szenerie von Belang, Mutmaßungen anzustellen, woher die Schieflage stammt und dabei eine Aversion gegen SUV-Fahrer einzufügen? Lenkt das nicht vielmehr vom Zustand des Fahrrads und dem Ärger des Protagonisten, dass er damit nicht weiterfahren kann, ab, ohne dass der Leser über ein abschweifendes Detail eher erstaunt als informiert ist? Was bringt ihm diese nebensächliche Information, zudem sie nur eine Mutmaßung, kein Wissen des Protagonisten ist? Steht diese Information mit etwas in Zusammenhang, der sich später noch erschließt? Wenn nicht, was soll sie dann?

Ein Rasseln ist ein Rasseln, und wie es sich anhört, ergibt sich aus dem Gegenstand des Rasselns. Es muss dem Leser nicht erklärt werden, ob es von einer Fahrradkette, einem Schlüsselbund oder den Ketten eines Kampfpanzers kommt. Wenn er den Gegenstand kennt, weiß er es von selbst.

Stephen King ist ein erfahrener Schreiber und weiß genau, wann er Überflüssiges wegzulassen hat, aber auch, wann und wie er Details schildern muss, um eine Atmosphäre herzustellen oder auf künftige Ereignisse zu verweisen. Er weiß auch, dass Details, die für die Handlung unwesentlich sind, sie ausbremsen, falsche Erwartungen wecken und dem Leser das Weiterlesen verleiden. Genau darin, damit richtig umzugehen, liegt die Kunst des Erzählens.

Nimm als Beispiel den Film. Das ist zwar ein anderes Medium, aber auch da gilt: Zeige das, was für die Handlung wesentlich ist. Wenn der Protagonist eine Aktentasche trägt, in der sich eine Waffe oder eine Bombe mit Zeitzünder befindet, wird der Kameramann sie in Großaufnahme zeigen, um im Zuschauer eine Erwartungshaltung zu wecken. Dieser weiß noch nicht, was in der Aktentasche ist, aber er ahnt, dass es etwas sein muss, das auf die weitere Handlung verweist, und deshalb ist er alarmiert.

Es wäre völlig unsinnig, bei dem Träger dieser Aktentasche nur zu zeigen, wie er damit eine Straße entlang geht, vor einer Reklamesäule stehenbleibt und sich die Plakate anschaut. Oder gezeigt wird, wie sein Blick zu einer Kirchsturmspitze hinaufgeht. Oder dass er einer hübschen Frau hinterherschaut. Was um ihn herum ist, interessiert nicht, und es schafft auch keine Atmosphäre, sondern wäre nur langweilig. Der Zuschauer will wissen: Was ist in der Aktentasche, wohin geht die Figur, und was hat sie vor? Vielleicht richtet sich die Kamera auf sein Gesicht und zeigt, dass der Protagonist eine Sonnenbrille trägt. Ein Klischee, gewiss, aber ein Klischee mit Botschaft.

Schau dir mal die Eingangssequenz von Hitchcocks "Marnie" an: Marnie ist in einem Hotelzimmer, aber Hitch ist völlig egal, wie es darin aussieht. Sein Kameramann fängt in Großaufnahmen diverse Gegenstände ein, die Marnie benutzt, um ihren Typ zu verändern. Wenn sie das Hotel mit zielgerichteten Schritten verlässt, die Kamera auf ihren Rücken gerichtet, weiß der Zuschauer: Diese Frau hat Dreck am Stecken und auch künftig nichts Gutes vor.

Jetzt mal ein anderes Beispiel, nicht gefilmt, sondern geschrieben:
Sie hörte, wie Bruno die Tür öffnete und in die Küche trat. Er sprach kein Wort. Sie hatte den linken Arm auf dem Tisch angewinkelt und verbarg in seiner Beuge ihr Gesicht. Ihre rechte Hand ruhte auf einem dünnen Stapel Geldscheine. "Ich habe es getan," murmelte sie, nicht sicher, ob Bruno sie, die Lippen in die Armbeuge gepresst, verstehen konnte. Als er ihre Hand von den Geldscheinen löste und sie an sich nahm, roch sie seinen Atem, ein Gemisch aus Alkohol und Zigarettenkippen. Ekel ergriff sie. Erleichtert hörte sie ihn zur Tür gehen und sah erst auf, als sie hinter ihm ins Schloss fiel.
Was könntest du als Leser mit dieser Szene assoziieren? Wahrscheinlich diverse Möglichkeiten. Auf jeden Fall kämen Fragen auf: In welchem Verhältnis steht die Frau zu Bruno? Was meinte sie mit "getan"? Hat sie Schuldgefühle? Schämt sie sich für etwas? Oder ist sie einfach nur müde? Warum spricht Bruno nicht? Warum geht er gleich wieder fort? Wozu braucht er das Geld? Usw. usf.

Wenn du es schaffst mit ähnlichen Szenen im Leser Fragen zu erzeugen, hast du einen "Hook". Er will nämlich Antworten haben und deshalb weiterlesen.
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