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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 30.09.2021, 08:56   #1
Ex-Fourwaystreet
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard bis auf die Knochen

bis auf die Knochen

um Deine strahlenden Verse
wohlgesetzt wie Monolithen
pfeift nun ein zahnloser Wind

auch Du bellst öfter nur Brocken -
drückst Dich wie ein heimatloser Hund
durch Deine alternden Tage
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Alt 30.09.2021, 11:03   #2
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Was für ein trauriges Bild! Nicht sympathisch, diese Verse, aber wirksam. Was kann man mehr erwarten von einem Text, als dass er eine Wirkung auslöst.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2021, 21:39   #3
Ex-Fourwaystreet
Gast
 
Beiträge: n/a

Hallo alte Lyrikerin

das LI kann sehr ins Dunkle gehen und empfinden -
und durchaus drastisch formulieren.

Unsympathisch, mag sein - aber sehr intensiv.

Hmmm - kann man mehr von einem Text erwarten,
als dass er eine Wirkung auslöst?

Ich muss über diese Frage nachdenken.

Danke für Deinen Kommentar und die Denkaufgabe

4WS
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Alt 30.09.2021, 21:52   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Komisch und traurig zugleich, dass mir bei diesen Versen - die ich als schmerzlich stark empfinde - Sigmund Freud vor mein inneres Auge steigt.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2021, 22:06   #5
Ex-Fourwaystreet
Gast
 
Beiträge: n/a

Ilka Maria grüß Dich,

Du meinst, Du siehst S.F. als Protagonisten dieses Gedichtes?

Oder gehst Du an mein Gedicht psychoanalytisch heran.

Ja, schmerzlich stark trifft es gut. Danke.

VG

4WS
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Alt 30.09.2021, 22:08   #6
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.584

... klingt für mich wie ein persönliches Feindbild; wer motzt Dich denn so an?

wünsche schöne Träume
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2021, 22:25   #7
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Zitat:
Zitat von Fourwaystreet Beitrag anzeigen
Du meinst, Du siehst S.F. als Protagonisten dieses Gedichtes?
Nein, das nicht.

Ich stelle nur Assoziationen her.

Freud war ein "Monolith", der mit seiner Lehre ein neues Licht auf den Menschen warf, aber später an Kraft verlor: Seine Psychoanalyse wurde "zahnlos". Psychatherapeuten graben nicht mehr in der Kindheit und im Unbewussen. Sie rechnen nicht mehr mit der Vergangenheit ab, sondern fragen: Was ist heute Ihr Problem und wie wollen Sie es loswerden?

Was den Hund angeht: Freud hatte eine Hündin, die sein Ein und Alles war. Als er sterbenskrank wurde, so dass er bei lebendigem Leib verweste, stank er derart, dass selbst die Hündin nicht mir zu ihm wollte.

Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Es gab halt so ein paar Stellen in dem Gedicht, die diese Assoziationen in mir hervorriefen. Das muss nicht für alle Leser gelten. Jeder Mensch ist anders sozialisiert und geprägt.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.10.2021, 08:35   #8
Ex-Fourwaystreet
Gast
 
Beiträge: n/a

dunkler Traum servus,

mich motzt keiner an.
Dies Gedicht entstand im Nachsinnen über die sehr düsteren Tage, wenn einer älter bis alt wird. Es gibt helle, sehr reife Tage voll der Ernte
und es gibt Tage, wo einer sich selber Rechenschaft ablegt und die Abrechnung sehr hart ausfällt. Über solche Tage, die ich selber habe und die ich in den Menschen um mich herum, die alt werden, wahrnehme, ging das Gedicht.

Hallo Ilka-Maria,

ja, die Lehre des Freud leuchtete (wie ein Phallus ) lange Jahre in der Landschaft der Psychologie. Gottseidank wird inzwischen anerkannt, dass es wesentlich bessere Therapien gibt und dass es für ein Weitergehen im Leben nicht unbedingt notwendend ist, ständig in den alten Gruften rumzusuchen.

Das mit Freuds Hündin wusste ich nicht.
Danke für die Erzählung.

VG

4WS
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