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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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30.09.2021, 08:56 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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bis auf die Knochen
bis auf die Knochen
um Deine strahlenden Verse wohlgesetzt wie Monolithen pfeift nun ein zahnloser Wind auch Du bellst öfter nur Brocken - drückst Dich wie ein heimatloser Hund durch Deine alternden Tage |
30.09.2021, 11:03 | #2 |
Was für ein trauriges Bild! Nicht sympathisch, diese Verse, aber wirksam. Was kann man mehr erwarten von einem Text, als dass er eine Wirkung auslöst.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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30.09.2021, 21:39 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo alte Lyrikerin
das LI kann sehr ins Dunkle gehen und empfinden - und durchaus drastisch formulieren. Unsympathisch, mag sein - aber sehr intensiv. Hmmm - kann man mehr von einem Text erwarten, als dass er eine Wirkung auslöst? Ich muss über diese Frage nachdenken. Danke für Deinen Kommentar und die Denkaufgabe 4WS |
30.09.2021, 21:52 | #4 |
Forumsleitung
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Komisch und traurig zugleich, dass mir bei diesen Versen - die ich als schmerzlich stark empfinde - Sigmund Freud vor mein inneres Auge steigt.
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30.09.2021, 22:06 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ilka Maria grüß Dich,
Du meinst, Du siehst S.F. als Protagonisten dieses Gedichtes? Oder gehst Du an mein Gedicht psychoanalytisch heran. Ja, schmerzlich stark trifft es gut. Danke. VG 4WS |
30.09.2021, 22:08 | #6 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.584
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... klingt für mich wie ein persönliches Feindbild; wer motzt Dich denn so an?
wünsche schöne Träume |
30.09.2021, 22:25 | #7 |
Forumsleitung
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Nein, das nicht.
Ich stelle nur Assoziationen her. Freud war ein "Monolith", der mit seiner Lehre ein neues Licht auf den Menschen warf, aber später an Kraft verlor: Seine Psychoanalyse wurde "zahnlos". Psychatherapeuten graben nicht mehr in der Kindheit und im Unbewussen. Sie rechnen nicht mehr mit der Vergangenheit ab, sondern fragen: Was ist heute Ihr Problem und wie wollen Sie es loswerden? Was den Hund angeht: Freud hatte eine Hündin, die sein Ein und Alles war. Als er sterbenskrank wurde, so dass er bei lebendigem Leib verweste, stank er derart, dass selbst die Hündin nicht mir zu ihm wollte. Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen. Es gab halt so ein paar Stellen in dem Gedicht, die diese Assoziationen in mir hervorriefen. Das muss nicht für alle Leser gelten. Jeder Mensch ist anders sozialisiert und geprägt. |
01.10.2021, 08:35 | #8 |
Gast
Beiträge: n/a
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dunkler Traum servus,
mich motzt keiner an. Dies Gedicht entstand im Nachsinnen über die sehr düsteren Tage, wenn einer älter bis alt wird. Es gibt helle, sehr reife Tage voll der Ernte und es gibt Tage, wo einer sich selber Rechenschaft ablegt und die Abrechnung sehr hart ausfällt. Über solche Tage, die ich selber habe und die ich in den Menschen um mich herum, die alt werden, wahrnehme, ging das Gedicht. Hallo Ilka-Maria, ja, die Lehre des Freud leuchtete (wie ein Phallus ) lange Jahre in der Landschaft der Psychologie. Gottseidank wird inzwischen anerkannt, dass es wesentlich bessere Therapien gibt und dass es für ein Weitergehen im Leben nicht unbedingt notwendend ist, ständig in den alten Gruften rumzusuchen. Das mit Freuds Hündin wusste ich nicht. Danke für die Erzählung. VG 4WS |
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