Die Geburt der Tragödie bei Poetry.de

Ex Albatros · 03.06.2006, 21:51

Sie schrien: Kreuziget ihn!
Und nagelten ihn ans Kreuz,
denn seine Lehre fand Gehör
und stellte ihre Welt in Frage.

Er schrie: Gott ist tot!
Und seine Worte klangen ihnen
wie morgendliches Glockengeläut
und wie eine Offenbarung
ihres seitherigen Tuns.

Nun, da Hürden niedergerissen
und die Bewohner in alle Winde zerstreut,
werden ihre Kinder in fremdem Land geboren
und kennen die Heimat der Eltern
nur noch aus Büchern.

Wird er nun Glauben finden,
wenn er wiederkommt?

SalkinII · 04.06.2006, 00:56

Das beeindruckendste deiner Glaubensgedichte (so nenne ich sie mal einfach)

Besonders der Nietzsche-Anklang gefällt mir.

Dieses ist mir von der Form auch angenehmer als die anderen, die mir doch manchmal etwas den Weg mit Hürden verstellten... vielleicht auch mit absicht. Diese sind ja hier "niedergerissen"

Bin entzückt

LG S.

Ex Albatros · 05.06.2006, 13:11

freut mich, dass es Dich beeindrucken konnte.

Die Überschrift des Nietzsche-Werkes hat natürlich ironischerweise gut
für die Aussage meines Gedichtes und die verheerende Wirkung seiner Werke auf den Glauben der Menschen an Gott gepasst.

Was Du mit den Hürden in meinen anderen Gedichten gemeint hast,
weiss ich natürlich nicht. Verständnisprobleme? Ich gebe zu, dass man-
chesmal Bibelkenntnisse vonnöten sind, um Zugang zu ihnen zui finden.

Gruß Albatros

SalkinII · 05.06.2006, 16:14

Nein nein... verständniss ist mir immer beschert gewesen, da du dich sehr klar ausdrückst.

Nur die Bildkomposition und auch der Textfluss war mir manchmal nicht sooo einsichtig... kann aber auch tatsächlich an mangelnder Bibelkenntniss liegen, wobei ich doch recht interessiert war, scon als kind... naja

auf jeden fall gelungen.

LG S.

03.06.2006, 21:51	#1
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Die Geburt der Tragödie Sie schrien: Kreuziget ihn! Und nagelten ihn ans Kreuz, denn seine Lehre fand Gehör und stellte ihre Welt in Frage. Er schrie: Gott ist tot! Und seine Worte klangen ihnen wie morgendliches Glockengeläut und wie eine Offenbarung ihres seitherigen Tuns. Nun, da Hürden niedergerissen und die Bewohner in alle Winde zerstreut, werden ihre Kinder in fremdem Land geboren und kennen die Heimat der Eltern nur noch aus Büchern. Wird er nun Glauben finden, wenn er wiederkommt?

05.06.2006, 13:11	#3
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Hallo SalkinII, freut mich, dass es Dich beeindrucken konnte. Die Überschrift des Nietzsche-Werkes hat natürlich ironischerweise gut für die Aussage meines Gedichtes und die verheerende Wirkung seiner Werke auf den Glauben der Menschen an Gott gepasst. Was Du mit den Hürden in meinen anderen Gedichten gemeint hast, weiss ich natürlich nicht. Verständnisprobleme? Ich gebe zu, dass man- chesmal Bibelkenntnisse vonnöten sind, um Zugang zu ihnen zui finden. Gruß Albatros

04.06.2006, 00:56	#2
SalkinII Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 214 Meine Gedichte	Das beeindruckendste deiner Glaubensgedichte (so nenne ich sie mal einfach) Besonders der Nietzsche-Anklang gefällt mir. Dieses ist mir von der Form auch angenehmer als die anderen, die mir doch manchmal etwas den Weg mit Hürden verstellten... vielleicht auch mit absicht. Diese sind ja hier "niedergerissen" Bin entzückt LG S.

05.06.2006, 16:14	#4
SalkinII Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 214 Meine Gedichte	Nein nein... verständniss ist mir immer beschert gewesen, da du dich sehr klar ausdrückst. Nur die Bildkomposition und auch der Textfluss war mir manchmal nicht sooo einsichtig... kann aber auch tatsächlich an mangelnder Bibelkenntniss liegen, wobei ich doch recht interessiert war, scon als kind... naja auf jeden fall gelungen. LG S.