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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 06.12.2018, 01:44   #1
weiblich OnlyMe1904
 
Dabei seit: 12/2018
Alter: 25
Beiträge: 1

Standard Was ist aus dieser Welt geworden

Wo ist die Zeit, was ist nur geschehen,
einst erstrahlt in Farben und Freude,
regiert nun die Angst und keiner will es sehen.
So sieht sie aus, die Welt von heute.

Wo ist der Spaß, wo der Leichtsinn?
Wie Maschinen bestreiten wir unseren Alltag.
Die Augen stets nur gerichtet auf den Gewinn,
weil keiner mehr als „arm“ gelten mag.

Doch worin besteht bei all dem der Sinn?
Was bringt dir ein Leben mit Erfolg und Geld?
Treibt die gier nach mehr dich nicht zum Schluss in den Wahnsinn?
Doch du kannst nichts dafür, denn so sieht sie aus, unsere heutige Welt.

Wir waren einst mit so wenig zufrieden.
Etwas Essen und vor allem Liebe reichte uns aus
Aber warum haben wir uns dann für immer mehr entschieden?
Warum schauen wir nicht mehr nach links oder rechts, sondern immer nur geradeaus?

Kein Politiker, kein Philosoph vermag uns darauf eine Antwort zu geben,
denn die Entscheidung für dieses leben traf kein anderer für dich,
du allein hast entschieden nach diesen „Idealen“ zu streben.
Doch frage dich doch einmal selbst, bist du in dieser Welt noch ehrlich glücklich?

Die Welt verändert sich immer mehr und mehr,
doch ob dies uns wirklich Fortschritt bringt, vermag ich nicht zu sagen.
Jedoch wirkt sie für mich nur noch trist und leer
Und so sollte sich doch ein jeder heutzutage fragen…

Was ist aus dieser Welt geworden?
OnlyMe1904 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.12.2018, 01:01   #2
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.869

Lieber OnlyMe1904,
"Ein garstig' Lied! Pfui! Ein politisch' Lied!", der Vers aus Goethes Faust passt meiner Meinung nach zu der apolitischen Schwarzmalerei.
"Apolitisch", weil die eindimensionale Verteufelung dieser Welt niemanden weiter hilft und nebenbei auch in ihrer Einseitigkeit schlicht falsch ist.
Ob Dein Gedicht nun auch "garstig" zu nennen ist?
Dein Jammerschrei kommt mir zu prosalastig rüber, prangert an, was durchaus realistisch, beklagenswerr und verbesserungsbedürftig ist, lässt aber neben der Schwarzmalerei keinen Platz für Farben. Ich zitiere mal M. Luther: "Aus einem traurigen Arsch fährt nie ein fröhlicher Furz."
Und der riecht verdächtig nach rechtslastiger Propaganda - womit wir wieder beim Faust sind: "Ein garstig' Lied! Pfui! Ein politisch' Lied!"
Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.12.2018, 10:17   #3
männlich ganter
 
Benutzerbild von ganter
 
Dabei seit: 04/2015
Beiträge: 2.476

Standard Alles, alles muss sich wenden

Hi OnlyMe,

wo ist all der Spaß, wo ist all die Zeit nur blieben – ein tiefschürfendes Werk von Dir!

-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2018, 06:40   #4
männlich Hippo1612
 
Dabei seit: 12/2018
Alter: 30
Beiträge: 1

Zitat:
"Ein garstig' Lied! Pfui! Ein politisch' Lied!", der Vers aus Goethes Faust passt meiner Meinung nach zu der apolitischen Schwarzmalerei.
Werter Heinz, grundsätzlich ist zu einer gewissen Polemik, sofern Sie in intellektuellem Kontext erfolgt, nichts einzuwenden. Die stilistische und inhaltliche "Marschrichtung" ist hier ja eindeutig erkennbar.

Zitat:
"Apolitisch", weil die eindimensionale Verteufelung dieser Welt niemanden weiter hilft und nebenbei auch in ihrer Einseitigkeit schlicht falsch ist.
Nun, in stürmischen und leider auch oftmals pessimistischen Zeiten wie diesen ist es doch nur legitim, ein populäres Meinungsbild aufzugreifen und literarisch zu verarbeiten. Ich verkenne dabei nicht, dass sich der Verfasser / die Verfasserin hierbei auf aktuelle gesellschaftliche Problemstellungen bezieht. Dies würde ich keinesfalls als politische Positionierung aufgreifen. Dazu jedoch später mehr.

Zitat:
Ob Dein Gedicht nun auch "garstig" zu nennen ist?
Garstig bedeutet gemäß Duden ja folgendes:
Zitat:
1. sich jemandem gegenüber äußerst unfreundlich, …2. den Widerwillen, den mit Entsetzen …3. als unangenehm, störend, beeinträchtigend empfunden …
Nun, offenbar findet der Verfasser bzw. die Verfasserin die Ellenbogengesellschaft als nicht besonders förderlich. Ich sehe darin - man mag mir meine Parteiergreifung nachsehen - keinen Nachteil. Vielmehr vermag ich diese Position zu unterstützen.


Zitat:
Dein Jammerschrei kommt mir zu prosalastig rüber, prangert an, was durchaus realistisch, beklagenswert und verbesserungsbedürftig ist, lässt aber neben der Schwarzmalerei keinen Platz für Farben. Ich zitiere mal M. Luther: "Aus einem traurigen Arsch fährt nie ein fröhlicher Furz."
Luthers Andekdoten kann ich durchaus zustimmen, so vertreten Sie hier eine für mich nachvollziehbare Postition, denn Eindimensionalität bringt niemanden weiter. Allerdings sehe ich das literarische Werk, welches hier zur Diskussion steht, als Polemik. Insofern verlange ich nicht unbedingt nach einer konstruktiven, bilateralen Abhandlung über heutige Werte oder das Fehlen ebendieser. Der Titel als rhetorische Frage zeigt ja bereits an, dass hier eine eher persönliche Wahrnehmung folgt. Damit fällt eine Prosa für mich heraus.

Zitat:
Und der riecht verdächtig nach rechtslastiger Propaganda - womit wir wieder beim Faust sind: "Ein garstig' Lied! Pfui! Ein politisch' Lied!"
Nun, wir leben in Zeiten, in denen über das politische Spektrum vortrefflich diskutiert werden kann und darf. Ich vernehme hier keinerlei rassistische oder ideologische Tendenzen, die das Werk i. S .d. gesellschaftlichen Etikette disqualifizieren.
Eine Rechte Position muss nicht zwingend mit dem Ungemach des Dritten Reiches verbunden werden. Wären hier extremistische Tendenzen "verpackt", gäbe ich Ihnen Recht. Die geäußerte Einstellung erachte ich aber als vertretbar.
Vielmehr habe ich den Eindruck, Sie leben in "privilegierten" Verhältnissen und verstehen das Werk als Protest der "Abgehängten", "Verlierer" oder anderweitig primitiven gesellschaftlichen Klasse. Das erscheint mir zu kurz gedacht. Versetzen Sie sich in die Lage eines gebildeten - das darf man dem Verfasser / der Verfasserin angesichts der Wortwahl und der Stilmittel an dieser Stelle durchaus nachsagen - Menschen, dem letztendlich der Aufstieg aufgrund der etablierten Strukturen verwehrt wird. Ein gewisses Frustrationspotential kann man dann nicht leugnen. Hier schließt sich der Kreis zur Polemik - ich schätze Ihre Kritik, glaube aber, dass Sie das Werk nicht als das erfasst haben, was es darstellen soll.

Zitat:
Gruß,
Heinz
Gleichfalls beste Grüße!
Hippo1612 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2018, 08:12   #5
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 30.982

Es wär schön gewesen, Hippo, wenn du die viele Mühe darauf verwandt hättest, das Gedicht zu kommentieren, anstatt ausschließlich aus einem Kommentar zu zitieren und ein Riesending daraus zu machen. Gegensätzliche Meinungen sind ja ganz o.k., aber um den Text der Autorin scheint es dir dabei gar nicht gegangen zu sein.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2018, 15:11   #6
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

hallo ihre lieben -

abgesehen davon dass ILKA im zusammenhang mit der unnötigen "wurst" des hippo recht hat frage ich die autorin....

Zitat:
OM1904 meinte u.a.:

Wir waren einst mit so wenig zufrieden.
Etwas Essen und vor allem Liebe reichte uns aus
Aber warum haben wir uns dann für immer mehr entschieden?
Warum schauen wir nicht mehr nach links oder rechts, sondern immer nur geradeaus?
also - das von einer jungen dame zu lesen ist höchst erstaunlich. denn die zeiten wo wir nichts hatten - also etwa nach dem WKII kenne ich sehr genau.

nur seitdem ist es nur mehr steil bergauf gegangen was die qualität des lebens etc. betrifft.

ansonsten finde ich die unlyrische textarbeit eher als eine serie von mehr als bekannten umständen.

vlg
R
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2018, 05:42   #7
männlich Vers-Auen
 
Benutzerbild von Vers-Auen
 
Dabei seit: 12/2017
Ort: Jenseits von Eden
Beiträge: 2.196

Standard Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt:-)

Zitat:
Zitat von OnlyMe1904 Beitrag anzeigen
Wo ist die Zeit,
Im Hier und Jetzt!
Glauben Sie, dass die Zeit nicht existiert?

Die Zeit weilt.
Der Mensch eilt,
oft getrieben von der Zeit,
Alle Dinge vergehen allzeit
und entstehen im neuen Kleid.
Genieße es und sei dazu bereit!

Zitat:
was ist nur geschehen,
Das kann man aus der Geschichte, aus den Medien
in den Nachrichten, in der Realität, usw. ersehen!

Zitat:
einst erstrahlt in Farben und Freude,
Und nun ist alles grau und trist?
Wo? Und Weshalb?

Zitat:
regiert nun die Angst und keiner will es sehen
Wo und warum regiert die Angst?
Warum will es keiner sehen?

Zitat:
So sieht sie aus, die Welt von heute.
Wie soll ich mir das genau vorstellen?
Hätten Sie zu dazu auch Bilder?

Zitat:
Wo ist der Spaß,
Dachte wir leben in einer Spaßgesellschaft?
Auf welche Kosten machen die so ihre Späße?
Haben Wohlhabende mehr Spaß als die Armen?

Zitat:
wo ist der Leichtsinn?
Leichtsinn und Blödheit sind Nachbarskinder!

Zitat:
Wie Maschinen bestreiten wir unseren Alltag
Wer genau ist wir?
Könnte mir auch vorstellen, dass sich so
manche ein schlankes Leben machen!?

Zitat:
Die Augen stets nur gerichtet auf den Gewinn,
weil keiner mehr als „arm“ gelten mag.
Darf man das so pauschalisieren?
Könnte mir auch vorstellen, dass so manche
Zeitgenossen gediegen und bescheiden sind!

Zitat:
Doch worin besteht bei all dem der Sinn?
Was bringt dir ein Leben mit Erfolg und Geld?
Könnte mir vorstellen, dass ein Leben mit
Erfolg und Geld, eine Zufriedenheit bewirkt.
Vielleicht haben manche die sich was leisten
können, dadurch mehr Spaß im Leben?

Zitat:
Treibt die gier nach mehr dich nicht zum Schluss in den Wahnsinn?
Die Gier nach Bereicherung, bzw. Macht, ist ein uralter Wahnsinn!

Zitat:
Doch du kannst nichts dafür, denn so sieht sie aus, unsere heutige Welt.
Gottseidank, da bin ich aber sehr beruhigt:-)
Werden die wo etwas dafür können bestraft?

Zitat:
Etwas Essen und vor allem Liebe reichte uns aus
Aber warum haben wir uns dann für immer mehr entschieden?
Bitte differenzieren und nicht alles so allgemein pauschalisieren!
Auch einstmals gab es Mitmenschen, die mit wenig nicht zufrieden waren!

Zitat:
Warum schauen wir nicht mehr nach links oder rechts, sondern immer nur geradeaus?
Kenne keinen Menschen auf der Welt, der nur stur geradeaus schaut!?

Zitat:
Kein Politiker, kein Philosoph vermag uns darauf eine Antwort zu geben,
Ich philosophiere gerne, daher gebe ich Ihnen auch gerne Antworten.

Zitat:
denn die Entscheidung für dieses leben traf kein anderer für dich,
du allein hast entschieden nach diesen „Idealen“ zu streben.
Haben nicht oft Vater und Mutter entschieden, bzw. einen Kinderwunsch gehabt?
Fast jeder Mensch hat ein Idol, oder eine Idealvorstellung, nach dem er strebt.

Zitat:
Doch frage dich doch einmal selbst, bist du in dieser Welt noch ehrlich glücklich?
Glückliche Zeiten sind in der Tat, sehr rar auf dieser Welt:-(
Daher genieße ich die wenigen glücklichen Momente;-)

Zitat:
Die Welt verändert sich immer mehr und mehr,
doch ob dies uns wirklich Fortschritt bringt, vermag ich nicht zu sagen.
Jedoch wirkt sie für mich nur noch trist und leer
Und so sollte sich doch ein jeder heutzutage fragen…

Was ist aus dieser Welt geworden?
Sie wird genau das, was wir aus ihr machen!
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
gesellschaft kritik, veränderungen, welt mensch

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