Von Menschen bei Poetry.de

Wolfmozart · 14.06.2014, 14:37

Der Mensch will Glück
Und muss doch so viel leiden

Der Mensch ist Egoist
Und tritt seinen Zwilling, den nächsten Nachbarn, unter den Tisch

Der Mensch strebt nach Heiligkeit
Und entpuppt sich als entsetzlich abgründig

Im Menschen tobt der Wille
Sein ewiger Dämon

Die Menschen sind
Verrückt geworden!

-Will ich ein Mensch noch sein?

Ilka-Maria · 14.06.2014, 15:13

Das stimmt, Wolfmozart, und stimmt nicht. Weil es einzeln zutrifft, aber nicht allgemein. Wäre es allgemein, gäbe es die Menschheit nicht mehr.

Der Mensch will nicht Glück, weil er gar nicht weiß, was das ist. Er will sich wohlfühlen. "Glück" ist ein diffuser Begriff. Gemeint ist wohl eher, dass ein Mensch ohne Not und in Zufriedenheit leben will.

Natürlich ist der Mensch ein Egoist, das erhält ihn am Leben. Ob er so weit geht, seinen Egoismus auf Kosten des Nachbarn durchzusetzen, steht auf einem anderen Blatt. Auch der Egoismus kennt seine Grenzen. Es gibt so etwas wie eine natürliche Hemmschwelle. Und es gibt einen Überlebenswillen, der sich auf andere Menschen überträgt und uns dazu treibt, Mitmenschen in der Not zu helfen. Allgemein nennt man das "Arterhaltung".

"Heiligkeit" und "Dämon" - na ja. Davon fühlt sich heute niemand mehr besessen. "Verrückt"? Ja, warum denn nicht? Käme schon schräg, würde ich mogens im Bananenrock ins Büro kommen und dabei Lambada tanzen. Aber im Fußballstadion finden die Leute das klasse. Alles eben zu seiner Zeit und am rechten Ort.

Du merkst schon: Ganz einverstanden bin ich nicht mit Deinem Gedicht.

Es kommt mir allerdings so vor, als sei es aus einem akuten emotionalen Zustand geschrieben worden (wozu ich keine Erklärungen erwarte).

LG
Ilka

Wolfmozart · 19.06.2014, 15:19

Hallo Ilka,

Dank für deinen Kommentar. Hat soweit alles Hand und Fuß, was du schreibst.

Ja, das Gedicht ist aus einem spontanen emotionalem Erlebnis geschrieben, das mit Egoismus zu tun hat.

Schönen Feiertag

Wolfgang

Thing · 19.06.2014, 15:40

ich schließe mich Ilka an,
obwohl ich andre Beispiele fürs Verrücktsein angeführt hätte.

Das ist wirklich zu pauschal - ich hab meinen Zwilling noch nie getreten!

Lieben Gruß
von
Thing

14.06.2014, 14:37	#1
Wolfmozart Dabei seit: 04/2012 Alter: 59 Beiträge: 1.300 Meine Gedichte Meine Favoriten	Von Menschen Der Mensch will Glück Und muss doch so viel leiden Der Mensch ist Egoist Und tritt seinen Zwilling, den nächsten Nachbarn, unter den Tisch Der Mensch strebt nach Heiligkeit Und entpuppt sich als entsetzlich abgründig Im Menschen tobt der Wille Sein ewiger Dämon Die Menschen sind Verrückt geworden! -Will ich ein Mensch noch sein?

19.06.2014, 15:40	#4
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber wolfmozart - ich schließe mich Ilka an, obwohl ich andre Beispiele fürs Verrücktsein angeführt hätte. Das ist wirklich zu pauschal - ich hab meinen Zwilling noch nie getreten! Lieben Gruß von Thing

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14.06.2014, 15:13	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das stimmt, Wolfmozart, und stimmt nicht. Weil es einzeln zutrifft, aber nicht allgemein. Wäre es allgemein, gäbe es die Menschheit nicht mehr. Der Mensch will nicht Glück, weil er gar nicht weiß, was das ist. Er will sich wohlfühlen. "Glück" ist ein diffuser Begriff. Gemeint ist wohl eher, dass ein Mensch ohne Not und in Zufriedenheit leben will. Natürlich ist der Mensch ein Egoist, das erhält ihn am Leben. Ob er so weit geht, seinen Egoismus auf Kosten des Nachbarn durchzusetzen, steht auf einem anderen Blatt. Auch der Egoismus kennt seine Grenzen. Es gibt so etwas wie eine natürliche Hemmschwelle. Und es gibt einen Überlebenswillen, der sich auf andere Menschen überträgt und uns dazu treibt, Mitmenschen in der Not zu helfen. Allgemein nennt man das "Arterhaltung". "Heiligkeit" und "Dämon" - na ja. Davon fühlt sich heute niemand mehr besessen. "Verrückt"? Ja, warum denn nicht? Käme schon schräg, würde ich mogens im Bananenrock ins Büro kommen und dabei Lambada tanzen. Aber im Fußballstadion finden die Leute das klasse. Alles eben zu seiner Zeit und am rechten Ort. Du merkst schon: Ganz einverstanden bin ich nicht mit Deinem Gedicht. Es kommt mir allerdings so vor, als sei es aus einem akuten emotionalen Zustand geschrieben worden (wozu ich keine Erklärungen erwarte). LG Ilka

19.06.2014, 15:19	#3
Wolfmozart Dabei seit: 04/2012 Alter: 59 Beiträge: 1.300 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Ilka, Dank für deinen Kommentar. Hat soweit alles Hand und Fuß, was du schreibst. Ja, das Gedicht ist aus einem spontanen emotionalem Erlebnis geschrieben, das mit Egoismus zu tun hat. Schönen Feiertag Wolfgang