Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Sonstiges Gedichte und Experimentelles

Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 09.08.2006, 17:33   #1
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Schicksalsgemeinschaft

Mein Gefährte entstammt jenen Reichen,
die niemals eines Menschen Fuss betrat.

Folgt mir seit Kindheitstagen unentwegt
und wurde Zeuge selbst intimsten Tuns.

Und in dem er flieht, das ihn hervorbringt
und verklärt, das ihn auszulöschen droht,

ist er getreues Abbild meiner Selbst
und stete Mahnung mir vor Augen.

Wird er mir einstmals nicht mehr folgen
werd' Spiegelreichen ich entwachsen sein.
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2006, 17:40   #2
exmaex
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362

hallo albatros,
ich finde, du hast "ein paar strophen zu weit ausgeholt"
ich weiß nicht genau ob ich mit dem thema richtig liege,
aber ich glaube, ich hab bereits in der ersten strophe geahnt, um was es geht...
leider wirst du immer deutlicher, bis man, ab der 5. strophe, gar keine andere wahl mehr hat, als an einen schatten zu denken...
ist diese "manipulation des lesers" gewollt, hast du mich auf die falsche fährte gelockt? das wäre ja positiv.
ansonsten, naja wie gesagt, zuviele zaunpfähle


von der form her in ordnung.
die reime sind passend, der lesefluss stimmt...
aber treffen tuts mich nicht, es sei denn...(naja siehe 4 zeilen weiter oben )

lg max
exmaex ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2006, 17:54   #3
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hallo Maxim,

muss Dir leider recht geben. Habe nun etwas "abgespeckt", doch be-
zieht sich das Gedicht nicht einzig auf den Schatten, sondern dieser ist
nur Metapher für Größeres.

Danke für Deine Kritik. Ich hoffe, es sagt jetzt mehr zu.

Gruß Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2006, 18:11   #4
exmaex
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362

ja, ich hab grad den "Schlemihl" nachgeschlagen...
ich denke, ich weiß jetzt auf was du hinauswillst.

lg max

http://upload.wikimedia.org/wikipedi.../Schlemihl.JPG
exmaex ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2006, 19:06   #5
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hallo maxim,

freut mich!

Gruß Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2006, 15:04   #6
exmaex
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362

hallo, albatros.
ersteinmal vielen dank für dein zutrauen.
freut mich sehr, dass dir meine kritik ein wenig helfen konnte.

aufgrund der kürzungen ist der leser jetzt mehr auf sich gestellt und wird zum denken angeregt.

ich zweifle allerdings daran, dass deine eigentliche intention (die ich vermute) ohne den verweis auf p.s. sich dem leser nur aufgrund der letzten strophe erschließen wird, wenn dieser noch nie etwas von a. von chamissos märchen gehört hat (so wie ich zuvor).
mit vorkenntnis ist es sicher kein problem die brücke zu bauen.

den vers "werd' Spiegelreichen ich entwachsen sein. " habe ich ehrlich gesagt so noch nicht vollends durchschaut.
liege ich richtig in der annahme, dass damit auf den verlust/die trennung von der eigenen seele angespielt wird?

ich sehe, dass du den schwerpunkt deines gedichtes auf den schatten an sich beibehalten hast und erst in der letzten strophe auf die verbindung zu schlemihl eingehst (oder irre ich?), deswegen bin ich mir immer noch nicht richtg sicher inwieweit du auf ihn hinaus willst...
ich persönlich würde es befürworten in den vorrausgegangenen strophen schon auf kleine hinweise oder adaequate symbole zu stoßen.
aber das liegt natürlich an dir inwiefern du meine ansicht teilst oder nicht.

diesbezüglich wäre es für mich sehr interessant auch die meinung anderer leser zu diesem text zu hören, da ich aufgrund der originalversion schon ein wenig mit dem thema "festgefahren" zu sein scheine und deine kürzung nicht mehr richtig objektiv einzuschätzen vermag (wie mir grad bewusst wird).

von der form her bleibst du auf dem sicheren weg, auch der lesefluss ist so gut wie vorher.

ich der hoffnung, dir hilfreich zu sein,
freundlich grüßend max
exmaex ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2006, 15:52   #7
männlich Ex Albatros
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 1.227

Standard Hallo Maxim,

zunächst einmal vielen Dank, dass Du dich nochmal gemeldet hast.

Die Intention mit P.S. war zunächst einmal nur aufzuzueigen, dass es sich im Gedicht nicht nur um den Schatten, sondern auch um sein Ge-
genüber oder das was er spiegelt, handelt. Schlemihl verkaufte ja nur
seinen Schatten, wie Du weißt, nicht aber seine Seele an den Teufel.

Die hauptsächliche Intention des Gedichtes bildet die 3. und 4. Strophe,
die die Verwandtschaft des Schattens mit dem eigenen Ich (Seele) als
dem Sitz der Persönlichkeit oder eben die Assimilität des Verhaltens der
beiden aufzeigt.

"Werd´ Spiegelreichen ich entwachsen sein" heißt einfach, das Dies-
seits mit seinen Spiegelungen, die es ja nur in der Wesenswelt, im Hier
gibt, verlassen zu haben. Es ist auch die Welt gemeint, die nur auf das
Visuelle fixiert ist, auf das "was vor Augen ist" und sich durch Äußerlich- keiten blenden lässt.

So, das war ziemlich komprimiert das Wichtigste über das Werk. Sollte Dir noch etwas nicht klar sein, melde Dich einfach.

Gruß Albatros
Ex Albatros ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Schicksalsgemeinschaft




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.