Sternpracht bei Poetry.de

titus · 28.08.2005, 01:28

~ * ~

Sternpracht

In einer sternenklaren Nacht

Hatt' ich mich einst denn aufgemacht

Den Himmel zu erobern

Da saß ich nun, den Blick empor

Als ein Gestirn - so kam's mir vor -

Für mich begann zu lodern

Es drehte sich des Sternes Licht

Voll Anmut um und bot mir Sicht

aus einem neuen Winkel

Kein andrer sah's, nur ich allein

So hell und selbstbewußt, doch rein

Von Hochmut und von Dünkel

Begehren brannte in mir los

So viele schöne Sterne, bloß

Ich wollt' den einen eben

Zum Himmelszelte stieg ich dann

Den Stern zu holen und begann

Im Stern mich aufzugeben

In dieser sternenklaren Nacht

Gab ich mich leidvoll, doch so sacht

Auf und begann zu leben.

Der Frau gewidmet, die für mich der schönste und hellste Stern von allen ist und seit vier jahren treu und liebevoll für mich leuchtet.

~ * ~

dinah · 28.08.2005, 10:27

ich lieb' dich auch, schatz

)

Löwenzahn · 28.08.2005, 17:30

Ich finde es herrlich stimmig, flüssig, von treffender Wortwahl, fabelhafte, doch verständliche Bildhaftigkeit - einfach gut!

Großes, ehrliches Lob

Löwenzahn

titus · 28.08.2005, 19:38

Danke für deine tolle Kritik! Es freut mich immer sehr, wenn jemandem meine Gedichte gefallen. Das geht runter wie Öl

LG

titus

Ex-Terrorwanze · 28.08.2005, 22:03

Da kommen einem ja die Tränen!
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll *heul*!
Was für ein schönes Gedicht!

titus · 28.08.2005, 22:55

Danke fürs Lob! Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat! Für solche Kritiken bin ich sehr dankbar, das baut auf

LG

titus

Dreamcatcher · 28.08.2005, 22:56

Sehr schön! Wenn man dein Gedicht so liest, möchte mann auch gerne jemandes Stern sein und für ihn leuchten ... *schwärm*

titus · 29.08.2005, 18:32

Herzliches Dankeschön! So viel positives, ich bin sprachlos

Vielleicht merkt man auch einfach, dass das Gedicht ehrlich gemeint ist...

LG

titus

Don Carvalho · 30.08.2005, 09:59

Hallo Titus,

das Reimschema gefällt mir, auch, dass Dein Gedicht am Ende den Anfangsfaden nochmals aufnimmt und somit das Ganze abrundet. Die Reime sind gelungen, trotz der konsonantsichen Assonanz erobern/ lodern und dem unreinen Reim Dünkel/ Winkel. Aber wie gesagt: die sind völlig legitim...

Es gibt jedoch eine Sache, die mich an Deinen Zeilen stört (ich hoffe, Deine Angebeten verzeiht mir mein Gemoser):

Du benutzt jambische Versfüße (xX) und eigentlich auch sehr sicher, doch gleich zu Beginn (mit betonungsgleicher Wiederholung am Ende) holpert das Maß:
In einer sternklaren Nacht
xXxXxxX
Das Problem ist, dass es mir schwerfällt, sternklaren auf der letzten Silbe zu betonen. Die Betonung solcher Nebenakzente ist in Gedichten zwar häufig, doch bedeutete das hier, dass ich Nacht unbetont lassen müsste. Sicherlich werden einsilbige Worte grundsätzlich in Abhängigkeit ihrer metrischen Umgebung betont, doch hier verlangt ja zudem das jambische Metrum die Betonung der Nacht... wie man es dreht und wendet, es liest sich etwas holperig!
Wie wäre es, wenn Du stattdessen (auch sprachlich in meinen Ohren besser) schriebest:
In einer sternenklaren Nacht
xXxXxXxX
und schon wäre alles um einiges runder...

In diesem Zusammenhang wäre vielleicht eine Umbenennung des Gedichtes in "Sternenpracht" angebracht. Wobei, hm, das beziht sich vermutlich auf den einzigen sichtbaren Stern dieser sternenklaren Nacht in seiner Pracht. Alles zurück, mit dem Titel ist das schon gut so...

Inhaltlich ist das ein sehr schönes, sehr romantisches Gedicht. Vielleicht ist das verwendete Bild des Sternes nicht das Allerneuste, aber man muss die Dichtung ja nicht stets neu erfinden. Gefällt mir daher (bis auf den metrischen Aussetzer) sehr gut. Vielleicht gibt Dir Deine Angebetete ja noch das Okay für eine kleine Änderung...

Gern gelesen,

titus · 30.08.2005, 10:34

...doch ohne Kritik wäre jedes Gedicht gut

Was das Reimschema betrifft, hast du mich mißverstanden... es sollte trotz offiziell anders lautener Silbentrennung des wörtchens Stern so gelesen werden:

in-ei-ner-ste-rn-kla-ren-nacht

usw.

also habe ich durchgängig das Schema
xXxXxXxX m
xXxXxXxX m
xXxXxXx w

verwendet. Wenn du mal versuchst, es so flüssig zu lesen, wirst du schnell feststellen, dass es ganz natürlich und ungekünstelt klingt, 'stern-kla-ren' dagegen keineswegs. Die Alternative 'sternenklar' kam mir auch schon in den Sinn, war für meine Ohren aber eher ein Kunstwort, bei dem man gleich den Eindruck gewinnen mußte, es nur wegen des Versmaßes verwendet zu haben.

Dass der Stern kein neues Bild ist, ist mir klar. Aber hat der neue 6-er BMW nicht auch vier Räder und ein Lenkrad und ist trotzdem ein feines Gefährt? Die anmutige Bachforelle, die stolz ihre Flossen schwingt oder ähnliches tut's einfach nicht. Man muß eben oft auf altbewährtes zurückgreifen, wenn man merkt, dass es einfach das beste ist. Wie du bereits gesagt hast: man muss Dichtung (und in einigen Fällen soll man sie auch nicht) neu erfinden.

LG

Titus

titus · 31.08.2005, 10:38

Nach langem Hin und Her und zwanzigmaligem lesen, muss ich Don recht geben: die 'sternENklare Nacht' liest sich besser. Ich verändere Gedichte zwar äußerst ungern, einmal wo sie draußen sind, aber in diesem Fall lohnt es sich, denke ich. Es gefällt einfach besser, wenn man die Silben sauber trennen bzw. betonen kann...

Danke für den Hinweis, Don Carvalho!

titus

Don Carvalho · 31.08.2005, 15:31

Bravo

rost: !

Dann brauch ich ja gar nicht mehr gegen Deine seltsame Betonung argumentieren

!

Im Übrigen ist laut Duden sowohl "sternenklar" wie "sternklar" möglich, insofern sehe ich auch wirklich nicht die Gefahr, dass es konstruiert wirken könnte. Ich hätte sogar gedacht, dass "sternenklar" die üblichere Schreibweise ist...

Mir gefällts jedoch nun um einiges besser!

dinah · 03.09.2005, 17:58

und ich find' es nach wie vor prima

titus · 03.09.2005, 19:33

Und ich find dich nach wie vor prima

Ich mein, ich mag dich ganz gern... du bist voll okay... oder so

dinah · 03.09.2005, 19:36

"ganz gern" ?! ... ärger?

titus · 03.09.2005, 19:37

Da himmelt man sie in epischer Lyrik an und was ist der Dank?! Weiber!

dinah · 03.09.2005, 19:38

an deiner stelle würd ich jetzt aufpassen

titus · 03.09.2005, 19:41

...sonst kann ich wieder auf der Couch schlafen? Da isses eh gemütlicher! Ne ganze Couch für mich allein, juhuu!

Kayoko · 14.09.2005, 14:45

*lach* Habe nicht alle Kommentare gelesen, aber ich kann nur soviel dazu sagen:
Würde mir ein Kerl so etwas schreiben...dann dürfte er auf ewig eine ganze Couch für sich haben! XD

Nein, Scherz beiseite: Echt schön geworden...

28.08.2005, 01:28	#1
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Sternpracht ~ * ~ Sternpracht In einer sternenklaren Nacht Hatt' ich mich einst denn aufgemacht Den Himmel zu erobern Da saß ich nun, den Blick empor Als ein Gestirn - so kam's mir vor - Für mich begann zu lodern Es drehte sich des Sternes Licht Voll Anmut um und bot mir Sicht aus einem neuen Winkel Kein andrer sah's, nur ich allein So hell und selbstbewußt, doch rein Von Hochmut und von Dünkel Begehren brannte in mir los So viele schöne Sterne, bloß Ich wollt' den einen eben Zum Himmelszelte stieg ich dann Den Stern zu holen und begann Im Stern mich aufzugeben In dieser sternenklaren Nacht Gab ich mich leidvoll, doch so sacht Auf und begann zu leben. Der Frau gewidmet, die für mich der schönste und hellste Stern von allen ist und seit vier jahren treu und liebevoll für mich leuchtet. ~ * ~

28.08.2005, 19:38	#4
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Vielen Dank! Danke für deine tolle Kritik! Es freut mich immer sehr, wenn jemandem meine Gedichte gefallen. Das geht runter wie Öl LG titus

28.08.2005, 22:55	#6
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Wow! Danke fürs Lob! Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat! Für solche Kritiken bin ich sehr dankbar, das baut auf LG titus

29.08.2005, 18:32	#8
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Herzliches Dankeschön! Herzliches Dankeschön! So viel positives, ich bin sprachlos Vielleicht merkt man auch einfach, dass das Gedicht ehrlich gemeint ist... LG titus

30.08.2005, 10:34	#10
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Ein harter Kritiker... ...doch ohne Kritik wäre jedes Gedicht gut Was das Reimschema betrifft, hast du mich mißverstanden... es sollte trotz offiziell anders lautener Silbentrennung des wörtchens Stern so gelesen werden: in-ei-ner-ste-rn-kla-ren-nacht usw. also habe ich durchgängig das Schema xXxXxXxX m xXxXxXxX m xXxXxXx w verwendet. Wenn du mal versuchst, es so flüssig zu lesen, wirst du schnell feststellen, dass es ganz natürlich und ungekünstelt klingt, 'stern-kla-ren' dagegen keineswegs. Die Alternative 'sternenklar' kam mir auch schon in den Sinn, war für meine Ohren aber eher ein Kunstwort, bei dem man gleich den Eindruck gewinnen mußte, es nur wegen des Versmaßes verwendet zu haben. Dass der Stern kein neues Bild ist, ist mir klar. Aber hat der neue 6-er BMW nicht auch vier Räder und ein Lenkrad und ist trotzdem ein feines Gefährt? Die anmutige Bachforelle, die stolz ihre Flossen schwingt oder ähnliches tut's einfach nicht. Man muß eben oft auf altbewährtes zurückgreifen, wenn man merkt, dass es einfach das beste ist. Wie du bereits gesagt hast: man muss Dichtung (und in einigen Fällen soll man sie auch nicht) neu erfinden. LG Titus

28.08.2005, 10:27	#2
dinah Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 4 Meine Gedichte	ich lieb' dich auch, schatz )

28.08.2005, 17:30	#3
Löwenzahn Dabei seit: 07/2005 Beiträge: 15 Meine Gedichte	Ich finde es herrlich stimmig, flüssig, von treffender Wortwahl, fabelhafte, doch verständliche Bildhaftigkeit - einfach gut! Großes, ehrliches Lob Löwenzahn

28.08.2005, 22:03	#5
Ex-Terrorwanze abgemeldet Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 48 Meine Gedichte	Da kommen einem ja die Tränen! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll heul! Was für ein schönes Gedicht!

28.08.2005, 22:56	#7
Dreamcatcher Dabei seit: 07/2005 Beiträge: 13 Meine Gedichte	Sehr schön! Wenn man dein Gedicht so liest, möchte mann auch gerne jemandes Stern sein und für ihn leuchten ... schwärm

30.08.2005, 09:59	#9
Don Carvalho Dabei seit: 04/2005 Beiträge: 180 Meine Gedichte	Hallo Titus, das Reimschema gefällt mir, auch, dass Dein Gedicht am Ende den Anfangsfaden nochmals aufnimmt und somit das Ganze abrundet. Die Reime sind gelungen, trotz der konsonantsichen Assonanz erobern/ lodern und dem unreinen Reim Dünkel/ Winkel. Aber wie gesagt: die sind völlig legitim... Es gibt jedoch eine Sache, die mich an Deinen Zeilen stört (ich hoffe, Deine Angebeten verzeiht mir mein Gemoser): Du benutzt jambische Versfüße (xX) und eigentlich auch sehr sicher, doch gleich zu Beginn (mit betonungsgleicher Wiederholung am Ende) holpert das Maß: In einer sternklaren Nacht xXxXxxX Das Problem ist, dass es mir schwerfällt, sternklaren auf der letzten Silbe zu betonen. Die Betonung solcher Nebenakzente ist in Gedichten zwar häufig, doch bedeutete das hier, dass ich Nacht unbetont lassen müsste. Sicherlich werden einsilbige Worte grundsätzlich in Abhängigkeit ihrer metrischen Umgebung betont, doch hier verlangt ja zudem das jambische Metrum die Betonung der Nacht... wie man es dreht und wendet, es liest sich etwas holperig! Wie wäre es, wenn Du stattdessen (auch sprachlich in meinen Ohren besser) schriebest: In einer sternenklaren Nacht xXxXxXxX und schon wäre alles um einiges runder... In diesem Zusammenhang wäre vielleicht eine Umbenennung des Gedichtes in "Sternenpracht" angebracht. Wobei, hm, das beziht sich vermutlich auf den einzigen sichtbaren Stern dieser sternenklaren Nacht in seiner Pracht. Alles zurück, mit dem Titel ist das schon gut so... Inhaltlich ist das ein sehr schönes, sehr romantisches Gedicht. Vielleicht ist das verwendete Bild des Sternes nicht das Allerneuste, aber man muss die Dichtung ja nicht stets neu erfinden. Gefällt mir daher (bis auf den metrischen Aussetzer) sehr gut. Vielleicht gibt Dir Deine Angebetete ja noch das Okay für eine kleine Änderung... Gern gelesen,

31.08.2005, 10:38	#11
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Nach langem Hin und Her und zwanzigmaligem lesen, muss ich Don recht geben: die 'sternENklare Nacht' liest sich besser. Ich verändere Gedichte zwar äußerst ungern, einmal wo sie draußen sind, aber in diesem Fall lohnt es sich, denke ich. Es gefällt einfach besser, wenn man die Silben sauber trennen bzw. betonen kann... Danke für den Hinweis, Don Carvalho! titus

31.08.2005, 15:31	#12
Don Carvalho Dabei seit: 04/2005 Beiträge: 180 Meine Gedichte	Bravo rost: ! Dann brauch ich ja gar nicht mehr gegen Deine seltsame Betonung argumentieren ! Im Übrigen ist laut Duden sowohl "sternenklar" wie "sternklar" möglich, insofern sehe ich auch wirklich nicht die Gefahr, dass es konstruiert wirken könnte. Ich hätte sogar gedacht, dass "sternenklar" die üblichere Schreibweise ist... Mir gefällts jedoch nun um einiges besser!

03.09.2005, 17:58	#13
dinah Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 4 Meine Gedichte	und ich find' es nach wie vor prima

03.09.2005, 19:33	#14
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Und ich find dich nach wie vor prima Ich mein, ich mag dich ganz gern... du bist voll okay... oder so

03.09.2005, 19:36	#15
dinah Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 4 Meine Gedichte	"ganz gern" ?! ... ärger?

03.09.2005, 19:37	#16
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	Da himmelt man sie in epischer Lyrik an und was ist der Dank?! Weiber!

03.09.2005, 19:38	#17
dinah Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 4 Meine Gedichte	an deiner stelle würd ich jetzt aufpassen

03.09.2005, 19:41	#18
titus Dabei seit: 08/2005 Beiträge: 21 Meine Gedichte	...sonst kann ich wieder auf der Couch schlafen? Da isses eh gemütlicher! Ne ganze Couch für mich allein, juhuu!

14.09.2005, 14:45	#19
Kayoko Dabei seit: 09/2005 Beiträge: 40 Meine Gedichte	lach Habe nicht alle Kommentare gelesen, aber ich kann nur soviel dazu sagen: Würde mir ein Kerl so etwas schreiben...dann dürfte er auf ewig eine ganze Couch für sich haben! XD Nein, Scherz beiseite: Echt schön geworden...