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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 16.07.2007, 11:19   #1
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Standard Kontrapunkt

Eigentlich mein Beitrag zum Juli-Gedichtwettbewerb, würde jedoch gerne auch außerhalb dieses Rahmens Meinungen einholen

Osten zeigen alle Karten seit
Morgen. Ein Spieß ist mein
Falke, zum Kampf unter
weist mich ein Fels.

Der schleudert mich über
Mauern und die rauchenden
Berge ins Falbe des ersten Gesangs:
dort liegt ein Schwert auf der Stiege.

Augen haben die Felder; den
Halmen kauen heraus wir die Röte.
Hinein müssen andere Töchter
mit den Krustenhänden.
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2007, 16:37   #2
apnoe
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 785

Standard RE: Kontrapunkt

hi, guardian
du willst eine meinung, hier ,bitte, ist meine.

obwohl der text damit nichts zu tun hat, war meine assoziation zum titel das kontra-geben beim kartenspielen.
ich mag auch die absurdität des ostens bei den karten seit morgen, da beides zweideutig aufgefasst werden kann.
ich habe es als sowas wie einen kriegs-kreuz-zug gen osten, ausgehend vom ausdruck:morgenland eingeordnet.
dieses bild passt mir gut, da auch falken im orient, bzw.mittelalter eine große bedeutung hab/tten.
und hier das zweite, was mir aufgefallen ist, ist die weglassung eines wortteiles, der spieß. eine waffe einerseits, heeresorientiert der ausdruck spieß für einen rang, und spießgeselle.alles passt.
so hast dus auch bei osten,gen osten ,morgen,morgenland gemacht?
inhaltlich bereitet sich der krieger vor.
in der s2 inhaltlich kampfszenario. weniger mag ich das falbe des ersten gesangs. da hakt für mich das bild, obwohl ich mit überlegung schon ahne, was du damit meinen kannst. aber mich stört, dass ich beim lesen schon an die formulierungsgründe denken musste. das stört die stimmung.
s3 beschreibt für mich die folgen des kriegszuges.
die felder werden bewacht, bzw.beobachtet, die opfer haben ihr blut gelassen, wo zum essen auch nichts übrigbleibt.

mit den letzten beiden zeilen fange ich wenig an.
hineinmüssen der töchter, die krustenhände haben, sagt mir als bild nur mehr vergewaltigung, verletzung, sich die hände blutig arbeiten, aber ob du das gemeint hast, da bin ich unsicher.

also, insgesamt stimmen die bilder für mich, der text funktioniert,
strophe zwei ist m.e.n. die schwächste, weil sie als einzige einen anderen, weniger verkürzten wortschatz als s1 und s3 zeigt.anderer stil sozusagen.
bin spät fürs juligedicht, aber es hat mich interessiert.
lg a
apnoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2007, 15:21   #3
Arno
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 224

Standard RE: Kontrapunkt

Zitat:
Original von Guardian
Eigentlich mein Beitrag zum Juli-Gedichtwettbewerb, würde jedoch gerne auch außerhalb dieses Rahmens Meinungen einholen

Osten zeigen alle Karten seit
Morgen. Ein Spieß ist mein
Falke, zum Kampf unter
weist mich ein Fels.

Der schleudert mich über
Mauern und die rauchenden
Berge ins Falbe des ersten Gesangs:
dort liegt ein Schwert auf der Stiege.

Augen haben die Felder; den
Halmen kauen heraus wir die Röte.
Hinein müssen andere Töchter
mit den Krustenhänden.
Vorweg: Dein Gedicht gefällt mir gut. Zur Interpretation möchte ich gar nichts schreiben, dazu hat apnoe schon Wesentliches geschrieben.

Nur 2, 3 Mäkeleien, eigentlich eher Kleinigkeiten.

"zum Kampf unter
weist mich ein Fels."

Die Worttrennung von "unterweist" hat mich beim Lesen sehr gestört, würde ich weglassen. Ich würde schreiben:

zum Kampf unterweist
mich ein Fels.

Die Trennung von Worten mit weggelassenem Trennungsstrich hat sich hier im Forum zur Marotte entwickelt... In den meisten Fällen stört mich das einfach und finde ich es überflüssig. Es kann dann angebracht sein, wenn sich durch diese Schreibung verschiedene Lesarten ergeben. Sehe ich hier aber nicht.

"Berge ins Falbe des ersten Gesangs:"

Heißt es nicht "der" Falbe, also "in den" Falben?

"Augen haben die Felder; den
Halmen kauen heraus wir die Röte."

Hier finde ich die Satzstellung unglücklich, vor allem nach dem Semikolon.
Ich würde 2 Alternativ-Varianten vorschlagen:

Die Felder haben Augen; den
Halmen kauen wir die Röte heraus.

(Schwächer, da sehr "prosahaft"; besser

Die Felder haben Augen; den
Halmen kauen wir heraus die Röte.

Problem: Liest sich rhythmisch nicht ganz so gut wie deine Fassung, verstehe schon, warum du die Satzstellung so gewählt hast, ich empfinde sie dennoch als grammatisch "schwierig"...

G.
Arno ist offline   Mit Zitat antworten
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