Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 07.05.2010, 14:29   #1
DieEnjot
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 1

Standard Irgendwo zwischen Leben und Tod

Heey.. ich dachte ich veröffentliche meine Geschichte auch mal. Meine persönliche Lebensgeschichte. Hier ist der erste Teil:

Ich sehe mich um. Stehe alleine auf diesem großen Sportplatz, im Regen. Dieser große Rasenplatz, auf dem alles begann. Sobald ich hier bin spüre ich wie eine Flut aus Tränen über meine Wangen rinnt. Dieser eine, eigentlich unbedeutend erscheinende, Ort. Er macht mich fertig. Damals. Vor nunmehr fast einem Jahr, da begann das, was ich heute mein Leben nenne.
„Die Nächste!“, hörte ich damals unseren Betreuer der Bundesjugendspiele rufen. Ich war voller Zuversicht, dass ich meinen Sprungrekord breche. Ich nahm all meine Kraft zusammen und setzte alles in den Absprung. Geschafft! Persönlicher Rekord von über vier Metern. Ich hörte meine Klasse hinter mir jubeln und freute mich schon zu ihnen zurückzukehren. Doch plötzlich lief da dieser Junge. Oder sollte ich Mann sagen? Er sah schon älter aus. Achtzehn? Oder vielleicht doch schon Neunzehn? Ich stoppte mitten auf der Bahn. So einen umwerfenden Mann hatte ich noch nie zuvor gesehen. Und solche Gefühle hatte ich noch niemals gespürt. Seit diesem Zeitpunkt verstand ich was andere sagen, wenn sie von der wahren Liebe reden. Damals war ich jede paar Monate in einen anderen Jungen verliebt. Doch irgendwas gab mir das Gefühl, dass mich das hier längere Zeit verfolgen würde.
„Anja. Weg da! Johannes will springen!“, rief unser Betreuer. Er riss mich aus meinen Gedanken und ich erschrak. Dieser Mann war schon lange wieder weg. Schnell ging ich zu meinen besten Freundinnen. „Kim. Das ist er.“, flüsterte ich und bekam kaum noch Luft. „Was? Wer?“, Kim schien nicht zu verstehen was ich ihr sagen wollte. „Kim. Dieser Mann. Hast du ihn nicht gesehen? Ich weiß jetzt wo ich hingehöre. Kim. Das ist er.“ „Wovon zum Teufel redest du? Meinst du du liebst ihn? Du kennst ihn doch überhaupt nicht. Zeig ihn mir doch erstmal.“
Kim hatte Recht. Ich musste lachen. Wie konnte ich jemanden lieben, den ich überhaupt nicht kenne. Doch das war falsch gedacht. Den ganzen Tag ging er mir nicht mehr aus dem Kopf, jeder Gedanke kreiste um ihn. Egal wo ich mich auch aufhielt, überall sah ich dieses wunderschöne Gesicht vor mir. Ich konnte nicht anders. Ich musste unseren Betreuer einfach fragen wie dieser Mann hieß. Ich wäre sonst verrückt geworden.
„Sein Name ist Falk.“ Falk. Einen so schönen Namen hatte ich noch nie gehört. Falk. In meinem Kopf schien es keine anderen Namen, geschweige denn andere Wörter zu geben. Es existierte nur noch dieser Name. Falk. Er schien meinen Kopf und meinen ganzen Körper zu kontrollieren. Sobald ich diesen Namen hörte fing ich unkontrollierbar an zu weinen, sackte auf den Boden und konnte die ganze Zeit an nichts anderes mehr denken. Einige Wochen machte ich das ganze mit. Bis ich anfing mich gegen diese Scheinliebe zu währen. Ich redete mir ein, niemanden lieben zu können, den ich ein einziges Mal in meinem Leben gesehen hatte.
Kein einziger Tag verging, an dem ich mir nicht sagte, dass meine Gefühle mir einen Streich spielen. Nach ein paar Monaten erst hatte sich die Lage ein wenig gebessert. Ich dachte nicht mehr so häufig an ihn. Gut. Zwischendurch schon noch, doch ich konnte mich auch auf andere Sachen konzentrieren. Meine Freunde zum Beispiel, denn die waren schließlich immer noch das Wichtigste in meinem Leben. Es ging wieder bergauf. Bis ich wieder auf die Hauptstelle unser Schule kam. Denn die siebten und achten Klassen unseres Gymnasiums mussten auf eine extra erbaute Außenstelle. Soviel dazu. An der Hauptstelle lief alles gut. In der Schule wurde ich viel besser. Bis zu diesem Tag. „ANJA! ANJA! ANJA!“, rief Merle ganz hysterisch nach mir. Ich verstand nicht was sie mir so wichtiges mitzuteilen hatte. „Ich habe Falk gesehen!“
Mein Herz blieb stehen. Woher wusste Merle von ihm? Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf, bis es irgendwann wieder nur noch diesen Namen gab. Er ging auf meine Schule. Und als ich dann in der Pause raus auf den Hof ging, sah ich ihn. Zum ersten Mal seit fünf Monaten. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich starrte ihn an, konnte meinen Blick einfach nicht abwenden. Bis er mich ansah. Schnell ging ich davon. Es war wie ein Traum und ich hoffte jeden Moment wieder aufzuwachen. Ich wollte diesen Horror nicht noch einmal durchleben. Ich musste jetzt endlich herausfinden was ich für Falk empfand. Deshalb beschloss ich ihn anzuschreiben. Feige im Internet …
DieEnjot ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2010, 18:15   #2
männlich IchBinEvan
 
Dabei seit: 05/2010
Alter: 27
Beiträge: 3


Wirklich schöne Geschichte !
Zieht einen in ihren Bann :'D
Würde mich auch auf den II. Teil freuen !

PS! Du bist eine echt gute Autorin.
IchBinEvan ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Irgendwo zwischen Leben und Tod



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
zwischen Tod und Leben-Eine Kurzgeschichte Clarisse Geschichten, Märchen und Legenden 2 19.02.2007 13:50
Irgendwo Lorelai Gefühlte Momente und Emotionen 3 02.10.2006 10:51
Irgendwo zwischen Himmel und Optimismus crc-fehler Düstere Welten und Abgründiges 5 16.07.2006 22:07
Irgendwo – Bei mir pantiger Gefühlte Momente und Emotionen 4 25.06.2006 14:32
Irgendwo perle Gefühlte Momente und Emotionen 8 03.05.2006 15:53


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.