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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 06.06.2015, 10:50   #1
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Standard Nachgedacht

Kann man sich geborgen fühlen ohne Liebe ?
Kann Geborgenheit Liebe ersetzen ?
Was macht den Unterschied zwischen "Behütet sein" und "Geborgen sein" aus ?


Freue mich auf eure Überlegungen.

Merith
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Alt 06.06.2015, 10:59   #2
weiblich Schreibfan
 
Benutzerbild von Schreibfan
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: bei Stuttgart
Alter: 40
Beiträge: 980

Ich glaube, geborgen fühlt man sich in de Moment, wo man sich selber vertreut und liebt. Ob man sich allerdings lieben kann, wenn man nicht vorher von jemand anders Liebe erfahren hat, ist die Frage...
Schreibfan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2015, 23:18   #3
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Danke, liebe Schreibfan für deine Gedanken.

Lieben Gruß
Merith
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Alt 06.06.2015, 23:37   #4
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Liebe Merith,

Geborgenheit hat für mich etwas inniges , sehr inniges.. Geborgenheit fühle ich bei bedingsloser Liebe, etwa die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.

Geborgenheit ist Hülle, ist Eingebunden sein in ein großes Ganzes.


Liebe hat unendlich viele Facetten, die Liebe zwischen einem Paar, Elternliebe, die Platonische Liebe, abhängige Liebe und... Und.... Und....

Ich denke , wir können uns lieben lernen. Wenn ich nicht daran glauben würde, würde ich keine Menschen begleiten...

Liebes

Vom Ännchen
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2015, 23:50   #5
weiblich Merith
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Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Liebe Anna,

danke, dass du doch so mit dem Thema beschäftigt hast; ich hege Zweifel , ob zu dem Gefühl der Geborgenheit unbedingt Liebe gehören muss.
Ich denke da an eine etwas riskante Bergwanderung mit einem Kameraden,
in dessen Gegenwart ich mich "aufgehoben" wusste, ihn aber "nur"
gern hatte.

Alles Liebe
Merith
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Alt 06.06.2015, 23:55   #6
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebe Merith,
geborgen fühle ich mich nur im Schoße meiner engsten Freunde und Familie die mir eine starke emotionale Liebe entgegenbringen und vor denen Ich einfach Ich sein kann. Von daher gehört für mich beides untrennbar zusammen.
Behütet ist für mich eine abgeschwächte Form der Geborgenheit die auch von einem Personenkreis der mir nicht ganz so nahe steht erbracht werden kann. Zum Beispiel einem Lehrer, Kindergärtner, Reisebegleiter in der Fremde etc.
Das sind so auf die Schnelle meine Gedanken dazu. Möglich, dass ich zu einem anderen Ergebnis komme wenn ich mich intensiver damit auseinandersetzen würde

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2015, 00:07   #7
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Gylon,

ich freue mich, dass du dich so mit meinen Gedankensplittern beschäftigt hast
und dir Zeit genommen hast, mir deine Ansichten zu schreiben.

Liebe Grüße
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2015, 00:22   #8
weiblich anna amalia
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 3.534

Wie gesagt, liebe Merith, Liebe ist sehr vielschichtig und Geborgenheit zu fühlen bedingt sicher Zuneigung ... All dies sind Worte, die wir mit unseren Erfahrungen unterschiedlich belegen.. Was der eine Liebe nennt, ist für den andern vielleicht nur Zuneigung usw..

Das ist eben das Geheimnis von Sprache ... Dass sie unterschiedlich aufgefasst wird...

Annagruesse
anna amalia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2015, 01:55   #9
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Ich mache keinen Unterschied.

In den Armen meiner Mutter fühle ich ich sowohl geborgen als auch behütet.

Ist das eine nicht Synonym für das andre?
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2015, 05:47   #10
Trembalo
 
Dabei seit: 03/2014
Beiträge: 756

Hallo Merith,

danke für Deine Einladung.

Ich denke, der Unterschied liegt im Aktiven-Passiven.

Behütet sein, drückt eher aus, dass man behütet ist,
ein Kind, die Kindheit war behütet.
Geborgen fühlen ist eine eigene Entscheidung,
eine Hingabe, Vertrauen fassen

und auch nur ein Aspekt..

Liebe Grüße
Trembalo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2015, 06:23   #11
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von Merith Beitrag anzeigen
Kann man sich geborgen fühlen ohne Liebe ?
Kann Geborgenheit Liebe ersetzen ?
Ist die Frage richtig gestellt?

Hier wird Liebe untrennbar mit Geborgenheit verknüpft, auch wenn die Fragestellung erst einmal das Gegenteil unterstellt. Das engt die Beantwortung ein.

Ich bin der Meinung, dass Liebe nie mit dem Anspruch auf Geborgenheit gekoppelt werden kann. Damit wäre jeder Liebespartner überfordert. "Liebe" dient in erster Linie der Fortpflanzung und Arterhaltung. "Geborgenheit" gebührt eher dem Nachwuchs, den es lebenstauglich zu machen gilt. Das sind keine Eigenschaften, die man "verheiraten" kann, sondern instinktgesteuerte Funktionen.

Jeder Mensch ist allein auf dieser Welt, und mag er sozial noch so engmaschig vernetzt sein. Er kommt allein zur Welt, durchlebt sie nur mit seinen Augen und seinem eigenen Denken, erlebt nur seine eigenen Krankheiten und stirbt seinen eigenen Tod. Niemand geht mit ihm durch all das durch. Die Menschen um ihn herum sind Familie, Freunde, Bekannte, Kontakte usw. Aber jeder dieser Menschen hat seinen eigenen Kosmos, in den niemand einzudringen vermag.

Der Mensch ist vielleicht das einzige Lebewesen, das begreifen kann, wie einsam er ist.

Liebe - ja. Für mich gibt es sie.

Geborgenheit: nein. Nie.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2015, 12:47   #12
weiblich Merith
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Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Ich freue mich, dass meine Gedanken euer Interesse wecken konnten und bedanke mich für die vielfältigen Interpretationen.
Meine Frage "Kann man sich geborgen fühlen ohne Liebe ?"

diente meinem persönlichen Zweifel , den ich aber weitestgehend als ausgeräumt betrachte (s. Beitrag 5).
ich persönlich bin überzeugt davon - und da bin ich Ilkas Meinung - , dass Liebe und Geborgenheit nicht miteinander verkoppelt sein müssen.
Und ich denke, wenn ich als Kind behütet bin, werde ich mich automatisch auch geborgen fühlen, was nur als Privileg einer unbeschwerten Kindheit gelten kann. Vielleicht gibt es ja auch gar keinen so großen Unterschied zwischen dem Behütetwerden in der Kindheit und dem im vorgerückten Alter.
Kinder hochbetagter Eltern behüten diese (immer ist die familiäre Harmonie Voraussetzung) auf kindliche Weise, ohne ihnen aufgrund der Lebensumstände Geborgenheit schenken zu können.

Danke nochmals herzlich für Euer Interesse. Ich wünsche euch einen guten Sonntag.

Merith
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