Vision

[Ionela]

Sie hat ihn geliebt und verwöhnt
Und wurde verletzt und verhöhnt.

Er war für sie wie ein Gott.
Sie erntete Spott.

Sie hat ihn umsorgt und geehrt.
Er hat ihr den Rücken gekehrt.

Er dachte der Zauber hält ewig.
Sie brach doch die Gitter vom Käfig.

Lauf weg junges Mädchen, oh Schreck!
Er wird dich bewerfen mit Dreck!

Sein Hass wird sie treffen mit doppelten Maß...
Das war die Tatsache die sie niemals vergaß.

Sie rannte und rannte und rennt immer noch.
Er wird sie nicht fangen. Wenn doch?

Dann müsste sie wählen: gequält oder tot.
Sie hoffte da oben gibt es doch einen Gott.

Hungrig und müde, zusammengebrochen,
Von ein Geräusch ihr Ohnmacht unterbrochen.

Sie rammte das Messer so fest wie sie konnte.
Sein Leib brach zusammen, er stöhnte.

Sie ließ ihn da liegen und eilte davon
Zitternd und weinend in leisesten Ton.

Ob er überlebt hat? Sie ihr Glück gefunden?
Das werde ich nie wissen. Der Traum ist entschwunden.