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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 09.10.2007, 15:48   #1
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Standard Blind gesehen

Du hast das Licht nicht gesehen.
Beim Suchen bist du einfach drauf getreten
und hast mich ausgelacht...

Meine Phantasiewelt,
welche ich glaubte, mit dir zu teilen,
sprang in hunderte von Facetten auseinander.

Ich strauchelte kurz,
zu einzigartig war nun die Welt all der Farben.
Wählte neue Kristalle aus und
zog mit ihnen von dannen.

Hinter mir schriest du meinen Namen.
Ich hörte dich und sah meinen Körper welken,
den ich soeben verlassen hatte...
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Alt 09.10.2007, 16:54   #2
Robert
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 10

Hallo Jeanny!

Ich versuch mich mal an einer Kritik, leider fällt sie eher negativ aus, so viel sei schon mal vorab verraten. Allerdings habe ich bei mir selber gemerkt, wie gut und inspirierend die Kritik anderer User an meinen Gedichten war, vielleicht ists bei dir ja genau so.

Zum Formalen:

Ich schreib das Gedicht hier mal so hin, wie ich es persönlich von den Zeilenumbrüchen gestalten würde:

Du hast das Licht nicht gesehen.
Beim Suchen bist du einfach drauf getreten
und hast mich ausgelacht...

Meine Phantasiewelt,
welche ich glaubte mit dir zu teilen,
sprang in hunderte von Facetten auseinander.

Ich strauchelte kurz,
zu Einzigartig war nun die Welt all der Farben.
Wählte neue Kristalle aus und
ging mit ihnen von dannen.

Hinter mir schriest du meinen Namen.
Ich hörte dich und sah den Körper welken,
den ich soeben verlassen hatte...


OK, das ist vielleicht ne eher konservative formale Gestaltung meinerseits (kommt mir jedenfalls so vor), aber bei deiner Aufteilung sieht es für mich so aus, als ob du etwas verkrampft "Kunst" durch eher gewöhnungsbedürftige Gestaltung erzwingen willst.

Inhaltlich:
Soweit ich das Gedicht verstehe, geht es um jemanden, dessen Gefühle von der angebeteten Person zurückgewiesen werden und die Darstellung des Schmerzes, welche die abgewiesene Person empfindet.

Warum ist die Welt der Farben einzigartig? Soll dies bedeuten, dass dies der erste Korb ist, welchen diese Person bekommen hat?
Und wie kann jemand auf Licht treten? Das passt in dem Zusammenhang nicht wirklich, denke ich. Er hats nicht gesehen, ok, aber drauf getreten...

Das mit dem verwelkenden Körper finde ich gut, aber vorher ging es ja um Kristalle. Wäre es nicht besser gewesen, im letzten Abschnitt noch mal darauf bezug zu nehmen? So kommt das mit dem welken Körper eher willkürlich, als ob du dir gesagt hast: "So, zum Abschluß noch mal nen richtigen Kracher, welker Körper, ja, das kommt gut, so richtig dramatisch..."

Oh man, tut mir echt leid, dass meine erste Gedichtekritik gleich so ne negative sein muss, denn insgesamt hat dein Gedicht eigentlich Potenzial. Aber für mich wirkt es insgesamt zu...*grübel*...sehr auf Effekte aus.

Dir trotzdem einen schönen Tag noch
Robert
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Alt 09.10.2007, 17:18   #3
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Hey Robert,
dank Dir für die Kritiken.
Bei dem Licht soll es einfach um ein Miteinander gehen,
welches der eine garnicht mehr sehen will und eben einfach
drauflatscht.
Die letzte Strophe soll darstellen, wie das Lyr ICH das Alte
endgültig abgelegt hat und nun wieder eigene Wege geht.
Die Zeilenumbrüche finde ich wirklich besser, so wie Du sie geschrieben hast.
Ich dank Dir Jeanny
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2007, 18:09   #4
Robert
 
Dabei seit: 10/2007
Beiträge: 10

Hey Jeanny,

uff, dank dir, dass du meine Kritik wohlwollend aufgenommen hast.
Hab mich schon ein wenig unwohl gefühlt, weil ich halt als erste Kritik lieber was positives geschrieben hätte.
Freut mich, dass du die Form jetzt dahingehend gestaltet hast, dass der Leser sich wirklich auf den Inhalt konzentrieren kann und sich nicht stirnrunzelnd am Formalen aufhält.

Alles Gute wünscht
Robert
Robert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2007, 20:44   #5
Gilgamesch
Gast
 
Beiträge: n/a

Hi Jeanny,

gefällt mir ganz gut. Ein paar Anmerkungen hätte ich noch:

drauf ist sehr umgangssprachlich. Ich bin mir nicht sicher, ob das gewollt ist.

zu Einzigartig müßte klein geschrieben werden.

Mit gefällt zog mit ihnen von dannen

besser als

Zitat:
ging mit ihnen von dannen
In der letzten Strophe heißt es

Zitat:
sah den Körper welken,
den ich soeben verlassen hatte...
hier ist für mich inhaltlich nicht ganz klar, wessen Körper gemeint ist.
Es kommen sowohl Lyrich, als auch der Verlassene in Frage.

Vielleicht wäre es sinnvoll meinen/deinen statt den Körper zu verwenden. Abhängig vom Context.

Der Titel wirkt ein bißchen unbeholfen. Vielleicht fällt dir noch etwas treffenderes ein.

Viele Grüße,
Gilgamesch
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Alt 10.10.2007, 14:45   #6
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Hallo Gilgamesch,
danke für die Tipps und Hinweise,übernehme ich gern.
Beim Titel weiß ich nicht so richtig weiter...
L.G. Jeanny
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
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