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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 09.03.2016, 19:35   #1
männlich Krebsgestoeber
 
Benutzerbild von Krebsgestoeber
 
Dabei seit: 03/2013
Alter: 31
Beiträge: 313

Standard Schneekugel

Betaue mich mit deinem Balsam,
Denn er versüßt den kalten Schweiß.
Sobald dein Säuseln in mir anklang
Verschwamm mein Lebensraum zum Kreis.

Und die Spirale nimmt kein Ende,
Gebannt das Zentrum im Visier,
Such ich vergeblich deine Hände.
Allein das Echo spricht zu mir.

Der Kreislauf um die eigne Achse
Hat mich des Besseren belehrt:
Du hast mich einsam und verlassen
In eine Schneekugel gesperrt.

Greif zu und schüttle mich zum Abschied,
Auf dass ich schonungslos erfrier',
Doch nur ein Schneemann singt sein Nachtlied
Und kein Geräusch steigt auf zu dir.
Krebsgestoeber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2016, 19:23   #2
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Krebsgestöber,
eine wirklich tolle Idee hast du hier zu Papier gebracht, die mir wirklich gut gefällt. Das Bild mit dem Betauen und Balsam kann ich mir zwar schwer vorstellen, aber das soll dich nicht stören. Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2016, 11:08   #3
männlich luegemol
 
Benutzerbild von luegemol
 
Dabei seit: 03/2016
Ort: nebliges Mittelland, Schweiz
Alter: 45
Beiträge: 26

Lieber Krebsgestoeber, deine Zeilen sprechen mich an, auch wenn es mir schwerfällt zu sagen, was genau in mir beim Lesen des Gedichts eine Saite zum Schwingen bringt. Kannst du etwas über die Entstehung des Gedichts verrraten?

Mit liebem Gruss. luegemol
luegemol ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2016, 18:20   #4
männlich Krebsgestoeber
 
Benutzerbild von Krebsgestoeber
 
Dabei seit: 03/2013
Alter: 31
Beiträge: 313

Lieber luegemol,

ich greife oft auf Gedanken und Gefühle zurück, die mich vor einiger Zeit umtrieben haben und allmählich auf dem Ablagestapel gelandet sind. Wenn ich in einer stillen Minute in mich gehe, kriechen deren Schatten aus ihrem Versteck hervor und lassen mich an ihren Rockzipfeln schnuppern - ähnlich wie es Goethe in seiner Zueignung von Faust I darstellt.

In diesem Gedicht reichen sich Determinismus, Liebeskummer und theologische Probleme die Hände - meine persönlichen Steckenpferde der vergangenen Monate.

PS: Vielen Dank, Gylon und luegemol, für euer Lob.

Herzlichst Krebsgestoeber
Krebsgestoeber ist offline   Mit Zitat antworten
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