Der schwarze Mann bei Poetry.de

nimmilonely · 11.01.2011, 01:23

Der schwarze Mann

Risse klaffen in der Haut
die jetzt spannt und trocken liegt.
Die gerissenen Krawatten
wissen nicht mehr wie man fliegt.

Müde Augen schauen bröckelnd
und es ändert sich nicht mehr.
In den Stunden zwischen Hoffnung
bombardiert das Militär.

Diese Räume stinken ewig.
Der Geruch ist süßlich schwer.
Und der Pfleger zwingt sich wieder
zu der Arbeit die ihn nährt.

Würde ist für die, die leben.
Hier ist sterben das Programm.
Jeder Tag geht wie der andre
bis er kommt, der schwarze Mann.

Ilka-Maria · 11.01.2011, 06:23

Düster, schattenhaft, hoffnungslos. Tiefpunktstimmung.

Ich hatte beim Lesen ein Kriegslazarett vor Augen.

LG
Ilka-M.

nimmilonely · 11.01.2011, 10:56

Danke für deinen Kommentar Ilka,

deine Interpretation ist eine passable Möglichkeit, aber ich wollte eher die Situation in einem Altersheim beschreiben.
Ich glaube das Wort "Militär" verleitet den Leser zu glauben, dass es sich um einen Kriegsschauplatz handelt, aber meine Intention war es, die traumatischen Erlebnisse aus dem 2 Welt Krieg zu beschreiben, die den Altersheimbewohnern im Kopf rumsprucken.

Gruß,
nimmilonely

Ex-Schamanski · 11.01.2011, 11:00

Das Militär hat mich genauso verwirrt. Altersheim war klar - aber Militär? Doch ein Lazarett? Oder ein Heim in einem Krisengebiet?

Nun ist klar, was Du meintest.

Nur 'ne Idee:

Müde Augen schauen bröckelnd
und es ändert sich nichts mehr.
Doch in manchen tobt ein Krieg fort,
der ist sechzig Jahre her.

Ilka-Maria · 11.01.2011, 12:16

Stimmt, ich hatte auch erst an ein Alters- oder Pflegeheim gedacht. Aber das Wort "Militär" hat meine Gedanken auf ein anderes Gleis geschoben.

11.01.2011, 01:23	#1
nimmilonely Dabei seit: 12/2010 Ort: Mainz Alter: 35 Beiträge: 853 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der schwarze Mann Der schwarze Mann Risse klaffen in der Haut die jetzt spannt und trocken liegt. Die gerissenen Krawatten wissen nicht mehr wie man fliegt. Müde Augen schauen bröckelnd und es ändert sich nicht mehr. In den Stunden zwischen Hoffnung bombardiert das Militär. Diese Räume stinken ewig. Der Geruch ist süßlich schwer. Und der Pfleger zwingt sich wieder zu der Arbeit die ihn nährt. Würde ist für die, die leben. Hier ist sterben das Programm. Jeder Tag geht wie der andre bis er kommt, der schwarze Mann.

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11.01.2011, 06:23	#2
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Düster, schattenhaft, hoffnungslos. Tiefpunktstimmung. Ich hatte beim Lesen ein Kriegslazarett vor Augen. LG Ilka-M.

11.01.2011, 10:56	#3
nimmilonely Dabei seit: 12/2010 Ort: Mainz Alter: 35 Beiträge: 853 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke für deinen Kommentar Ilka, deine Interpretation ist eine passable Möglichkeit, aber ich wollte eher die Situation in einem Altersheim beschreiben. Ich glaube das Wort "Militär" verleitet den Leser zu glauben, dass es sich um einen Kriegsschauplatz handelt, aber meine Intention war es, die traumatischen Erlebnisse aus dem 2 Welt Krieg zu beschreiben, die den Altersheimbewohnern im Kopf rumsprucken. Gruß, nimmilonely

11.01.2011, 11:00	#4
Ex-Schamanski abgemeldet Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 2.884 Meine Gedichte	Das Militär hat mich genauso verwirrt. Altersheim war klar - aber Militär? Doch ein Lazarett? Oder ein Heim in einem Krisengebiet? Nun ist klar, was Du meintest. Nur 'ne Idee: Müde Augen schauen bröckelnd und es ändert sich nichts mehr. Doch in manchen tobt ein Krieg fort, der ist sechzig Jahre her.

11.01.2011, 12:16	#5
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Stimmt, ich hatte auch erst an ein Alters- oder Pflegeheim gedacht. Aber das Wort "Militär" hat meine Gedanken auf ein anderes Gleis geschoben.