Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Zeitgeschehen und Gesellschaft

Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 11.12.2023, 11:59   #1
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.204

Standard Beim Denken kann das Herz nicht sehn

Die Menschen leitet Stolz und Gier,
auch Ehre, Pflicht, wie Liebe, Wut,
schon immer gibts auf Erden hier
die Edlen, Lügner, schlecht und gut.

So war es vor zweitausend Jahr',
so wird es sein in tausenden,
es waren immer solche da;
die dunklen Geistes Hausenden.

Die Lügner, Vergewaltiger,
auch die, die einfach schlechtes Tun.
Doch wenn die Welt in Ordnung wär,
würd mancher Keim im Dunkel ruhn.

Denn oft bricht Schlechtes dort heraus,
wo es allein im Geistesbeet
erwächst, weil im Gesellschaftshaus
der Zweifel über allem steht!

Doch als die Welt in Ordnung war,
da wurd der Gute wertgeschätzt;
die nicht so guten, sonderbar,
die wurden nicht herabgesetzt.

Sie lebten, taten ihre Pflicht,
im Geistesbeet stand manche Pflanz
Das Schlechte überragte nicht,
so warn sie gut, die Welt war ganz.

Dort, wo die Welt das Schlechte trägt,
als sei's von ihr nicht unterschieden,
Justizia mit Nachsicht wägt,
sie Makel zu Talenten schmieden.

Man strebt, dass möglichst hoher Rang
gestützt wird von der Würdigkeit
des Trägers, dass ein jeder Klang
erklingt als würde er befreit.

Dies alles liegt in uns so tief,
dass jede Lehre es verwirkt.
Die Sitte, lehrt man sie, wird schief,
dass sich die Sittsamkeit bald birgt.

Und plötzlich kommen Heilige
und tragen hoch durch Volk und Welt
was ethisch, doch jeweilige
zerstören, was die Ethik hält

am Leben, ihre tiefste Kraft;
der Blick, im Herzen zu verstehn.
Sie legen dar, was Sitte schafft,
doch denkt man, kann das Herz nicht sehn!

Und plötzlich wird sich dann parteit,
der Zweifel schließt die Schlechten aus,
wie alle, wo ers glaubt. Das Leid
erfolgt wenn diese blicken raus

und sehn das Beet verdorrt und leer,
nur einzig noch ihr "Zweifelhaft"
das steht und plötzlich wird es schwer,
ganz ohne jede Gegenkraft.

Wenn Maß und Mitte erst verdirbt
und Völker durch Konzepte irren,
der reine Blick des Herzens stirbt,
beginnt, was klar war, zu verwirren!
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.12.2023, 13:50   #2
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.615

Standard Hohoho Delf

... wenn es einmal sprudelt...
Dein letztes Verb (verwirren) trifft auf mich völlig zu. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, dein Werk zu kopieren und im Office zeilenweise umzubrechen.
Ab "Denn oft bricht Schlechtes dort heraus" kapitulierten meine Synapsen. Ich vermeinte einen Sinn zu erkennen, doch nur beim ersten Lesen. War mein kostenloser Deutschunterricht auch umsonst oder flogen einfach deine Finger über die Tasten und du warst anderweitig beschäftigt?

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.12.2023, 23:00   #3
männlich withered
 
Dabei seit: 09/2023
Beiträge: 37

Hy Delf,

hoffentlich vertu ich mich jetzt nicht komplett. Meinst du mit deinem Gedicht, das Thema der Polarität? In einer Welt, in welcher es keine Gegensätze geben würde, würde Chaos entstehen und das Herz vergehen…? Jedenfalls ein Gedanke, mit welchen ich stark mitgehen würde. Viele Menschen denken viel zu sehr immer nur in böse und gut, Schatten und Licht und vergessen dabei, dass es das eine ohne das andere gar nicht geben würde.
Zudem bringt der Mangel an Akzeptanz gegenüber diesem Prinzip, dass selbige Prinzip aus dem Gleichgewicht.

Lg
withered ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Beim Denken kann das Herz nicht sehn



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Wir sehn und wir vergehn... Briefmarke Lebensalltag, Natur und Universum 1 27.09.2017 09:43
Sehn-sucht Aichi Gefühlte Momente und Emotionen 4 22.01.2014 15:59
Was beim Denken übrig blieb Jeronimo Geschichten, Märchen und Legenden 5 27.01.2012 13:35
nichts sehn, nichts hören, nichts sagen delila poem Zeitgeschehen und Gesellschaft 5 20.10.2010 00:39
Wer kann dich sehn?! JamPoe Gefühlte Momente und Emotionen 0 27.08.2010 04:40


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.