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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 21.09.2006, 22:27   #1
männlich greYphil
 
Dabei seit: 09/2006
Alter: 36
Beiträge: 51

Standard Flaschenpost

Oh traurige Flut
mach alles wieder gut
Nimm auf was du geboren
Nimm was ich geschworen
habe zu vergessen

Oh traurige Flut
lösche all meine Wut
Die Kerzen scheinen nicht
Tränen rauben mir die Sicht
und machen es schwer

Die Flasche mit Papier
Alte Weisheiten aus dem Bier
Künden von großer Tragik
und ferner Romantik
Zeitlos und schön

Die Zeilen aus dem Glas
sie zeigen manchmal etwas
Das du nimmer wirst vergessen
Wenn einmal du besessen
bist von ihnen

Oh du alter Meereszauber
Die Flasche glänzt nun sauber
Warum nur ich?
Warum trifft’s mich?
Was soll ich tun?

Oh traurige Flut
mach alles wieder gut
Nimm auf was du geboren
Nimm was ich geschworen
habe zu vergessen
greYphil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.09.2006, 20:08   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

mir gefällt: "nimm auf was ich geschworen/ habe zu vergessen" der umbruch ist geschickt.
der rest ist - verzeihung - indiskutabel schlecht. hast du den text mal laut gelesen? merkst du, wie deppart das alles durch den gezwungenen paarreim klingt und wie lächerlich der text dadurch wird "die flasche glänzt nun sauber" - my ass, hoffentlich ist noch schnaps drin.
konstruktiv also: kürzen, entreimen, entkorsettieren (stell dir das gedicht als geliebte mit verdammt vielen lagen kleidung vor, so lappländischer wintersturmtag, diese lagen musst du einzeln abstreifen bis die gute nackt vor dir steht) und formal was draus machen. wirkt durch das zentriert eh schon faast wie eine flasche, setz noch einen hals drauf, dann taugts auch als konkrete poesie was.

gruß,
guardian
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.09.2006, 22:58   #3
männlich greYphil
 
Dabei seit: 09/2006
Alter: 36
Beiträge: 51

Ich seh schon, mit meiner Art von Poesie kommst du nicht klar. Aber blos weil du immer nur 5-10 Zeilen schreibst muss ich nicht zwangswiese alles kürzen.

Mit deiner Kurzform komme ich wiederum nicht klar, wirkt abgehackt und unstimmig. Aber deswegen hau ich dir das nicht bei jedem Gedicht um die Ohren. Deine kann man nochweniger laut lesen als meine

Und um auf deinen Vergleich mit der Geliebten zu kommen: Warum soll ich sie dauernd nackt vor mir haben? Auch mit vielen Klamotten kann jemand durchaus attraktiv sein...

Ich beschwere mich nicht, das du kritisierst, aber du bemängelst an sich genau die Dinge die ich selber bei mir mag *g*. Zudem stellst du deine als Maßstab, von wegen enktleiden und Reime raus...

Nunja egal. Danke für den Post
greYphil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.09.2006, 23:05   #4
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 732

hmm. ich mische mich mal kurz ein:
man muss nicht in 5 - 10 zeilen schreiben, um ein gedicht zu einer entblößten schönheit zu machen. aber man sollte es können, bevor man ellenlang schreibt. damit es nicht langweilig wird. kürze bezieht sich nicht unbedingt auf die zeilenanzahl. der inhalt muss zur länge des gedichtes passen.
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.09.2006, 23:09   #5
männlich greYphil
 
Dabei seit: 09/2006
Alter: 36
Beiträge: 51

So eine Flasche kann sehr lange im Meer treiben
Ich werd mal versuchen das Thema kürzer zu behandeln, mal sehen obs was wird.
greYphil ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2006, 00:44   #6
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Zitat:
Original von greYphil
Ich seh schon, mit meiner Art von Poesie kommst du nicht klar. Aber blos weil du immer nur 5-10 Zeilen schreibst muss ich nicht zwangswiese alles kürzen.
wie ravna im prinzip schon sagte, geht es nicht darum, einen text auf 5 zeilen zusammenzuschrumpfen (wenn du ein bissche suchst, wirst du merken, dass es auch deutlich längere texte von mir gibt), sondern um komprimierung. redundanzen (du wiederholst hier z.b. eine ganze strophe am ende des textes), füllsel und diese ganzen anderen späße, die einen text langatmig - und damit langweilig machen, haben (meines erachtens) in keiner kunstform etwas verloren, besonders nicht in der lyrik (und ich klammere balladen hier bewusst aus) und da ganz besonders nicht in guter, moderner, zeitgenössischer. die sollte andere wege gehen, als die alten ausgetretenen mit hübschen reimchen und erzählendem inhalt, der mit viel gutem willen noch parabelhaft, in jedem fall aber zu durchschaubar, weil bloße autorenintention, ist.

Zitat:
Mit deiner Kurzform komme ich wiederum nicht klar, wirkt abgehackt und unstimmig. Aber deswegen hau ich dir das nicht bei jedem Gedicht um die Ohren. Deine kann man nochweniger laut lesen als meine
ich hätte kein problem damit, es um die ohren gehaun zu kriegen, weil ich das -erwartungsgemäß- anders sehe. ich weiß, dass ich gut bin und ich weiß, dass meine texte stimmig sind. nicht nur, weil ich sie geschrieben habe (texte entfremden sich bei zunehmender qualität der autorenintention), sondern weil ich weiß, warum ich etwas wie geschrieben habe. abgehackt, kann man so sehen, oder man liest über die zeile hinaus.
laut lesen, ja. einmal davon abgesehen, dass ich diese persönliche anfeindungen an dieser stelle nicht ganz verstehe, kann ich (mangels technischer ausrüstung) nur derart argumentieren, dass ein großteil meiner texte mit einem deutlichen augenmerk auf sprachklang konzipiert wurden, audioversionen wird es irgendwann geben, ansonsten musst du dich in meine gegend bewegen, sollte ich wieder einmal lesen.


Zitat:
Ich beschwere mich nicht, das du kritisierst, aber du bemängelst an sich genau die Dinge die ich selber bei mir mag *g*. Zudem stellst du deine als Maßstab, von wegen enktleiden und Reime raus...
schön. ich mag diese dinge nicht und im zweifelsfall habe ich recht mal ganz ernsthaft: ich rede nicht von irgendwelchen subjektiven maßstäben, sondern von ansprüchen, die an gute lyrik seit etwa 50 jahren gestellt werden (nullpunktdiskussion heißt hierbei das schlagwort). ich könnte jetzt noch etwas zum thema kritikfähigkeit sagen, aber das lass ich einfach.
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.09.2006, 01:26   #7
männlich greYphil
 
Dabei seit: 09/2006
Alter: 36
Beiträge: 51

Zitat:
ich weiß, dass ich gut bin und ich weiß, dass meine texte stimmig sind. nicht nur, weil ich sie geschrieben habe (texte entfremden sich bei zunehmender qualität der autorenintention),
Sorry, aber damit hast du dich für mich disqualifiziert...Spiegelt in meinen Augen unnötigerweise pure Überheblicheit wieder. Jeder findet seine eigenen natürlich besser, das ist klar...

Kritikfreudig: Sicherlich bin ich da etwas sensibel, aber an sich nicht eingeschränkt. Aber ein Gedicht gleich als "deppert" und "lächerlich" abzustempeln ist meines Achtens keine wirkliche Kritik... Aber jedem das Seine.

Der letzte Post gefällt mir schonmal wesentlich besser, da du konkret schreibst worans mangelt. Mit moderner Lyrik habe ich mich zum Beispiel kaum bis gar nicht befasst.

Ich würd vorschlagen wir begraben den "Streit" hier, da er absolut unnötig (von) mir ist, trinken ein Bier drüber, und das wars. Werd mal sehen ob ich vielleicht auch mal in der modernen Lyrik ankomme, obwohl mir die alten besser gefielen. Nunja, man muss mit der Zeit gehen und lernen.

Gruß
greYphil ist offline   Mit Zitat antworten
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