Die Frage

[Ayatollah]

Als ich ein Suchender war, fragte ich mich immer: "Wieso such' ich eigentlich?"
Als ich ein Schreiber war, fragte ich mich immer: "Wofuer schreib' ich denn?"
Jetzt frage ich nicht mehr.
Ich schreibe auch nicht.
Und wenn ich versuche zu sein, dann scheit're ich.

Und wieso?

Poesie ist der Tod der Erkenntnis.
Poesie ist ewiger Wiedergang.
Poesie, das bin nicht ich.
Es sind wir.

Oder?

[Schmuddelkind]

Hey Aya,

wie freue ich mich, dich wiederzusehen!!!
Und dann gleich mit einer hübschen Beschäftigung mit meinem Kurzgedanken.

Poesie ist der Tod der Erkenntnis.

Rousseau sah das auch so und er war ja wirklich dafür, die Kunst und die Wissenschaften abzuschaffen. Ich sehe das auch so mit dem Unterschied, dass ich es positiv werte. Poesie lässt die Welt links liegen und erschafft spontan aus sich (aus uns?) heraus eine neue Welt, so dass der Verlust der Erkenntnis mit einem ungleich größeren Gewinn an Freiheit einhergeht.

Aber ich glaube, verstanden zu haben, dass dies letztendlich auch nur vom eigenen Selbst wegführt. Erlösung ist vielleicht nur möglich, wenn wir die Dinge an sich betrachten und ganz im Erleben aufgehen. Dazu fällt mir das Werther-Zitat ein: "Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich, und bin nie ein grösserer Maler gewesen als in diesen Augenblicken."

LG

[Ex-Peace]

Hallöchen Aya,

den ersten Teil finde ich super!!!

"Und wiseo?" ist auch gut - damit ziehst du einen Bogen zum Anfang.
Man könnte dann noch ein "Und wofür?" daruntersetzten.

Und wieso?
Und wofür?

Um zu fragen?
Um zu schreiben?
Um zu sein?

Um wieder zu scheitern?

[Thing]

Wenn man den Suchenden, den Schreibenden und den "Seienden" (doofer Ausdruck) in sich in Einklang bringt, ist die Harmonie erreicht.

[Ayatollah]

Seid gegruesst,
und habt Dank fuer die Worte. Werde versuchen etwas mehr reinzuschauen.

Schließlich laesst sich hier sogar die Zeit verbiegen.