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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 30.01.2024, 13:35   #1
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Standard Alles aus

Der Morgen schält sich aus dem Dunkel,
die Nacht zerrinnt im Dämmerlicht.
Die Sonne schickt die ersten Strahlen,
du bist nicht da, du siehst es nicht.

Ich stehe stumm vor unserm Hause,
in dem wir uns einstmals verlobt.
Das ist lang her, ach wenn du wüsstest,
wie in mir die Verzweiflung tobt.

Es wird sehr heiß, ich kann kaum atmen,
es knackt und zischelt in der Glut.
Wie soll ich denn jetzt weiterleben,
ganz ohne dich und ohne Mut?

Ich kann es immer noch nicht fassen
und wünsche mir, dich holt die Pest.
Du hast mir alles weggenommen,
für mich bleibt nur ein kleiner Rest.

Die Flammen lodern ohne Gnade,
das schöne Haus, das kriegst du nicht.
Die Nachbarn rufen, wollen helfen,
ich grinse blöd in ihr Gesicht.

Ich schrei durchs hohe Gitterfenster
hinauf zum letzten Abendlicht.
Ich lieg fixiert auf schmalem Bette,
du bist weit fort, dich stört es nicht.
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Alt 30.01.2024, 23:04   #2
männlich Cornelius
 
Dabei seit: 05/2023
Ort: Lampertheim
Alter: 49
Beiträge: 394

Guten Abend lieber Nöck,

noch in der vorletzten Strophe hielt ich dieses Gedicht für eine böse Satire, aber die letzte Strophe ist wirklich ein Schlag in die Magengrube, glaubte ich doch bis dahin, das LI stehe zündelnd vor dem Haus.

Bei allem Grauen, das hier um sich greift: Deine hinterhältig verschmitzte Dramaturgie bringt mich auch zum Schmunzeln. Bitte halte mich nicht für herzlos, es ist ja "nur" ein Gedicht...

Gruß
Cornelius
Cornelius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:19   #3
unusmultorum
gesperrt
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 40

schade, dass du dein (ansonsten) so feines gedicht mit dem >blöden grinsen< selbst zerstörst.


Zitat:
Die Nachbarn rufen, wollen helfen,
ich grinse blöd in ihr Gesicht.
Die Nachbarn rufen, wollen helfen,
doch reglos zeigt sich mein Gesicht.
unusmultorum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:23   #4
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.108

Das spräche aus meinem Verständnis heraus aber gegen den vermittelten Wahnsinn dem Lyr.ich anheim gefallen ist, wenn er reglos keine Mine verzieht.
Schlussendlich hatte das Feuer ja einen Ursprung, da seine "Beziehung" etwas mit ihm und seiner Wahrnehmung gemacht hat?
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:30   #5
unusmultorum
gesperrt
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 40

wo ist denn dein problem? es ist weder meine aufgabe noch meine intention hier die gedichte anderer umzuschreiben - ich mache lediglich anhand eines beispiels deutlich, was genau ich kritisiere. das kann man annehmen und dabei etwas lernen, oder so herumzicken wie du das zu pflegen scheinst. das ist der grund, warum aus 99,9% der forendichter nie was wird, weil sie zur kritik gar nicht fähig sind und in wirklich in ihrem dilettantismus gegenseitig feiern wollen. noch weitere fragen?
unusmultorum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:38   #6
männlich MonoTon
 
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Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.108

Ich bin gerade die einzige Person die deine "Kritiken" kritisiert
weil sie lächerlich sind und keinen Mehrwert besitzen.
Komm drauf klar, werde nicht persönlich.

Zitat:
der so herumzicken wie du das zu pflegen scheinst. das ist der grund, warum aus 99,9% der forendichter nie was wird, weil sie zur kritik gar nicht fähig sind und in wirklich in ihrem dilettantismus gegenseitig feiern wollen. noch weitere fragen?
Nein, ich sehe nämlich keine Kompetenz in dir, dass du das in irgendeiner Weise entscheiden könntest. Und ich bin ebenfalls nicht das Maß der Dinge.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:40   #7
unusmultorum
gesperrt
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 40

fühlst du dich jetzt besser? kümmere dich um andere dinge - meine kritiken schreibe ich nicht für dich.
unusmultorum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:44   #8
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.108

Zitat:
meine kritiken schreibe ich nicht für dich.
welche "Kritiken" du auch immer damit meinst.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:47   #9
unusmultorum
gesperrt
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 40

merkst du denn gar nicht wie unhöflich du bist? du hast zum obigen text keine eigene kritik verfasst, beschäftigst dich lediglich mit meiner. du müllst hier den faden zu, das ist dem verfasser des obigen textes gegenüber einfach nur respektlos.
unusmultorum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2024, 23:50   #10
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.108

Zitat:
Das spräche aus meinem Verständnis heraus aber gegen den vermittelten Wahnsinn dem Lyr.ich anheim gefallen ist, wenn er reglos keine Mine verzieht.
Schlussendlich hatte das Feuer ja einen Ursprung, da seine "Beziehung" etwas mit ihm und seiner Wahrnehmung gemacht hat?
obiges war meine Antwort und ein zurücklenken in den Sinngehalt des Gedichtes, dessen Inhalt du entfremden wolltest.
Daraufhin hast du mich nach meinem Problem gefragt. Ich glaube du verkennst die Lage.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2024, 08:10   #11
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Moin, lieber Cornelius,

du hast sehr richtig gedeutet, wo sich anfangs das LI aufhält. In der letzten Strophe wechselt der Schauplatz, was ich offensichtlich nicht klar genug beschrieben habe. Ist es so für dich verständlicher?

Nun schrei ich durch das Gitterfenster
hinauf zum letzten Abendlicht.
Ich lieg fixiert auf schmalem Bette,
du bist weit fort, dich stört es nicht.

Danke für deinen einfühlsamen Kommentar.
Lieben Gruß
Nöck



Schade, dass du unusmultorum, nicht erkannt hast, was das blöde Grinsen ausdrücken soll. Dabei hat MonoTon es perfekt und nüchtern erklärt.
Wieso du gleich auf die Palme gehst und beleidigend wirst, bleibt dein Geheimnis. Und wenn ich durch deinen Kommentar etwas gelernt haben sollte, dann nur, dass du nicht kritikfähig zu sein scheinst.

Nöck



Hallo MonoTon,

Zitat:
Zitat von MonoTon
Das spräche aus meinem Verständnis heraus aber gegen den vermittelten Wahnsinn dem Lyr.ich anheim gefallen ist, wenn er reglos keine Mine verzieht.
genau, du hast es richtig erkannt. Bemerkenswert, dass du so cool geblieben bist.

Danke und einen lieben Gruß
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2024, 08:50   #12
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.111

Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Ich glaube du verkennst die Lage.
Ein wahres Wort.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2024, 10:43   #13
männlich Georg C. Peter
 
Benutzerbild von Georg C. Peter
 
Dabei seit: 03/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 834

Lieber Nöck,

dramaturgisch ist das erste Sahne:

Der Betrachter bekommt immer nur einen kleinen Ausschnitt der Handlung mit und setzt sich ganz allmählich den Vorgang der frustrierten "Hausabfackelung" mit anschließender Sicherheitsverwahrung mosaikartig selbst zusammen.

Ein Kurzkrimi in Gedichtform, toll!

Knisterndheiße und pyromanische Grüße,
Georg

Geändert von Georg C. Peter (31.01.2024 um 12:51 Uhr)
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2024, 18:02   #14
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Lieber Georg,

toller Kommentar, ich danke dir.

Lieben Gruß
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2024, 02:08   #15
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

Grüße Nöck!

Mir gefällt außerordentlich, dass das Fehlen des Reims nicht in den Reim fällt.
Liest sich eins A!

Chapeau!
Eisenvorhang ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2024, 06:57   #16
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
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Beiträge: 2.662

Hallo EV,

Zitat:
Zitat von Eisenvorhang
Mir gefällt außerordentlich, dass das Fehlen des Reims nicht in den Reim fällt.
Ja, manchmal tut es einem Gedicht gut, ich danke dir.

Grüße, Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2024, 17:44   #17
kofski
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 378

Ich hatte so ein paar Betonungsprobleme und würde das so machen:

"Der Morgen schält sich aus dem Dunkel,
die Nacht zerrinnt im Dämmerlicht.
Die Sonne schickt die ersten Strahlen,
du bist nicht da, du siehst es nicht.

Ich stehe stumm vor unserm Hause,
in dem wir uns dereinst verlobt.
Ach, ist lang her, wenn du nur wüsstest,
wie in mir die Verzweiflung tobt.

(...)"

Aber davon abgesehen bin ich sehr angetan von der Beschreibung der Verzweiflung, die in Hass umschlägt, aber eigentlich nur Hilflosigkeit ist.
Sehr gerne gelesen.
LG
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2024, 19:51   #18
männlich MonoTon
 
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Beiträge: 1.108

Zitat:
Zitat von Nöck
Ich stehe stumm vor unserm Hause,
in dem wir uns einstmals verlobt.
Das ist lang her, ach wenn du wüsstest,
wie in mir die Verzweiflung tobt.
Zitat:
Zitat von kofski
Ich stehe stumm vor unserm Hause,
in dem wir uns dereinst verlobt.
Ach, ist lang her, wenn du nur wüsstest,
wie in mir die Verzweiflung tobt.
Ich würde das ebenfalls als nicht ideal einordnen.
Ich sehe wo es bei dir anstößt und kann es nachvollziehen.
Ich möchte auch einen Vorschlag zum Besten geben.

Ich stehe stumm vor jenem Hause,
in welchem wir uns einst verlobt.
So lange her, wenn du nur wüsstest,
wie in mir die Verzweiflung tobt.

Vielleicht eine simplere Variante den Jambus einzuhalten.
Allerdings hatte ich nicht wirklich was gegen die originale Fassung von Nöck.
Einsilber beugen sich nahezu jedem Versfuß.
Bei "einstmals" gebe ich aber recht. Ich bin ebenfalls versucht es auf der ersten Silbe zu betonen, da es sich um ein Zahlenwort handelt.
dereinst-einstmals xX-Xx
Ich will gar nicht zu Viel in Erklärung abdriften.

Einen Ausruf wie "Ach" gleich zu Zeilenbeginnn zu setzen finde ich nicht ratsam, wenn es unbetont starten soll. Es ruft eine gedankliche Pause/Zäsur hervor.

Lg Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2024, 21:58   #19
kofski
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2024
Beiträge: 378

Kann man ja nach eigenem Gusto entscheiden. Ich reime gern so, wie ich auch rede. Mit Ach und Oh und Duhu am Satzanfang.
Aber es geht mir nur darum, dass es da bissl holpert.
LG
kofski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.02.2024, 18:29   #20
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
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Ort: In den Auen des Niederrheins
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Ich stehe stumm vor unserm Hause,
in welchem wir uns einst verlobt.
So lange her, wenn du nur wüsstest,
wie in mir die Verzweiflung tobt.

So gefällt es mir, danke für euren Beistand.

LG Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.02.2024, 11:06   #21
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
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Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.615

Standard Hallo Nöck

... selbst deine erste Fassung konnte ich problemlos rezitieren. Mir scheint das Problem mit betont und unbetont etwas überstrapaziert und ziemlich individuell.

Die Handlung passt gut in meine dunklen Träume, doch ehe ichs vergesse, hier fehlt noch ein cancel culture Beitrag.
Hier wird nach Trennung eines Paares nur das Haus abgefackelt, damit der andere es nicht bekommt. Eine Ebene höher wird der andere getötet, damit niemand ihn bekommt. QED, wird hier Gewalt verherrlicht und fällt somit unter das nicht verfasste Zensurgesetz. *Sarkasmus aus

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2024, 11:08   #22
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
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Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Standard Hallo dT

Zitat:
Zitat von dunkler Traum
... selbst deine erste Fassung konnte ich problemlos rezitieren. Mir scheint das Problem mit betont und unbetont etwas überstrapaziert und ziemlich individuell.
Individuell zu sein, ist erlaubt und unantastbar. Ob es gut und passend ist, ist eine andere Frage.

LG Nöck
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