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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 05.07.2023, 16:04   #1
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
Ort: 59590 Geseke
Beiträge: 857

Standard Freiheit ist ein Luxusgut

Freiheit ist ein Luxusgut

Freiheit gibt dem Wesen Macht,
das zu können, was es will.
Für den Nutzen braucht es Acht
und dazu noch Eigendrill.

Ist des Andern Freiheit schlecht,
wird sie oftmals eingeschränkt,
bis sie allseits wird gerecht
und sie allen Freude schenkt.

Freiheit ist ein Luxusgut.
Gerne jeder danach strebt.
Oft fehlt dazu jedoch Mut,
wenn man ohne sicher lebt.
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Alt 21.07.2023, 18:23   #2
männlich aufgeklappt
 
Dabei seit: 09/2022
Ort: hier
Beiträge: 163

Sehr geehrter Herr Hans Plonka,

das mit dem Eigen Drill spürt man förmlich…

sogar aufgeklappt
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Alt 21.07.2023, 23:58   #3
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Nein, nein, nein!

Freiheit ist kein Luxusgut!

Freiheit ist ein angeborenes, unveräußerliches, wunderbares Menschenrecht!

Hans, erzähl den Menschen nicht so einen hirnverbrannten Blödsinn.

Heinz
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Alt 22.07.2023, 10:23   #4
männlich Erhard Gratz
 
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Dabei seit: 11/2022
Ort: Lüneburger Heide
Alter: 90
Beiträge: 160

Es kommt darauf an, wie man "Luxusgut" versteht. Es kann auch ein sehr hohes Gut bedeuten.
Mit Begriffen wie "angeboren" und "unveräußerlich" würde ich zurückhaltend sein. Es sind nur menschliche Setzungen.
Auch mit dem Begriff "Menschenrecht" wird viel Schindluder getrieben. Das Wort selbst ist erst seit 1552 in der Welt. Der Mönch Las Casas schuf es in einem Brief an den spanischen König, als er sich über die Behandlung peruanischer Ureinwohner empörte.

Auch heute gibt es nicht wenige Menschen, denen die Freiheit gleichgültiger zu sein scheint als die Sicherheit, und die in ihrer Bequemlichkeit lieber den Staat über ihr Leben bestimmen lassen.
Wenn ich auch den Gedanken Hans Polkas nicht unbedingt folgen kann, so kann man sein Gedicht dennoch so oder so deuten.

Erhard
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Alt 22.07.2023, 12:13   #5
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Zitat:
Zitat von Erhard Gratz Beitrag anzeigen
Auch mit dem Begriff "Menschenrecht" wird viel Schindluder getrieben. Das Wort selbst ist erst seit 1552 in der Welt. Der Mönch Las Casas schuf es in einem Brief an den spanischen König, als er sich über die Behandlung peruanischer Ureinwohner empörte.
Dieser Mönch scheint seiner Zeit voraus gewesen zu sein. Gleichwohl ist die Erwähnung des Begriffs durch einen Mann der Kirche noch kein Ereignis, das den Grundstein für eine historische Entwicklung darstellt. Es ist der Aufklärung zu verdanken, dass der Begriff "Menschenrechte" (im Plural, denn es geht um eine Reihe von Rechten) erst im 18. Jahrhundert politisch etabliert wurde und in der amerikanischen Unabhängkeitserklärung und in der französischen Déclaration des droits de l'omme et du cotoyens seinen Ausdruck fand.

Aber auch damals galten diese Deklarationen nicht für alle Menschen, sondern nur für die oberen Schichten (Adel, Großbürgertum). Es ging nicht um Demokratie, sondern im Gegenteil um die Absicherung der eigenen Herrschaft und Privilegien gegenüber den niederen Ständen, die man in Abhängigkeit halten und von Forderungen nach mehr Rechten ausschließen wollte. Dies waren die Konsequenzen, die die Amerikaner aus dem Unabhängigkeitskrieg und die Franzosen aus der Großen Revolution gezogen hatten. Um die Abschaffung des Sklavenhandels und des Zensuswahlrechts sowie der Gleichstellung der Frau, um nur drei Beispiele zu nennen, ging es den "Machern" der Human Rights bei weitem nicht.

Zitat:
Zitat von Erhard Gratz Beitrag anzeigen
Wenn ich auch den Gedanken Hans Polkas nicht unbedingt folgen kann, so kann man sein Gedicht dennoch so oder so deuten.
Jeder kann jeden Text, jeden Film und jedes Bild so oder so deuten. Es ist immer der individualistische Blick des Rezipienten auf ein Werk und hängt ab von seiner Zeit, seiner Sozialisation, seiner Weltsicht und seinen Erwartungen. Deshalb fällt die Interpretation eines Werks von derselben Person zehn oder zwanzig Jahre später oft völlig anders aus.

Ich wünschte mir nur, Hans könnte endlich mal einen Text in klarem, ungedrechseltem Deutsch formulieren, damit man als Leser durch den Wirrwarr seiner Gedanken kommt und die Chance zu einer Interpretation hätte. Ich kann mit dem Kauderwelsch nichts anfangen.
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Alt 23.07.2023, 20:42   #6
männlich Hans Plonka
 
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Beiträge: 857

Lb. aufgeklappt, lb. Heinz, lb. Erhard Gratz, lb. Ilka-Maria,

ein absolute Freiheit gibt es nur mit Allmacht. Es gibt subjektiv gute und schlechte Einschränkungen. Für jede Freiheit wird auch die Macht benötigt, sie leben zu können. So manche Macht ist auch mit Luxus gleichzusetzen, was dann auch auf die Freiheit zutrifft, die durch diese Macht entsteht.

LG Hans
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Alt 24.07.2023, 14:59   #7
männlich Perry
 
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Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Hans,

ja mit der Freiheit sollte man sorgsam umgehen und sie auch anderen (allen) gewähren. Als Luxusgut würde ich sie nicht bezeichnen, denn Freiheit allein ist noch kein Garant ein "luxuröses" Leben führen zu können.
LG
Perry
PS: In der Schlusszeile fehlt m.M. nach dem "sicher" noch "heit."
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Alt 24.07.2023, 15:50   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Perry Beitrag anzeigen
PS: In der Schlusszeile fehlt m.M. nach dem "sicher" noch "heit."
Bist du sicher, Perry?

Meiner Auffassung nach bezieht sich das Adverb zurück auf das Wort "Freiheit" im ersten Vers der Strophe, und dann in es korrekt: "wenn man ohne [Freiheit] sicher lebt."
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Alt 24.07.2023, 16:25   #9
männlich Hans Plonka
 
Dabei seit: 03/2021
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Beiträge: 857

Lb. Perry,

viele Freiheiten sollten nichts besonderes sein, sondern als selbstverständlich betrachtet werden. Es gibt aber auch Freiheiten, die nur Privilegierte auf Grund von unterschiedlichen Fähigkeiten oder Besitz haben. Oft sind dies dann auch Freiheiten, die den notwendigen, normalen Bedarf übersteigen, was ich dann auch als Luxus bezeichne.

LG Hans

Lb I.lka-Maria,

Zitat:
Meiner Auffassung nach bezieht sich das Adverb zurück auf das Wort "Freiheit" im ersten Vers der Strophe, und dann in es korrekt: "wenn man ohne [Freiheit] sicher lebt."
Danke für die Aufklärung,

LG Hans
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Alt 24.07.2023, 16:47   #10
männlich Perry
 
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Standard Hallo zusammen,

hallo Ilka-Maria,
mit dem Rückbezug passt es natürlich!
Danke fürs Erläutern.
LG
Perry

Hallo Hans,
dann verbleiben wir so, Freiheit sollte kein "Luxusgut" sein.
LG
Perry
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Alt 25.07.2023, 13:11   #11
männlich Hans Plonka
 
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Lb. Perry,

manche Freiheiten werden ererbt und manche muss man sich verdienen, selten werden welche verschenkt. Wenn das Nutzen von Freiheiten keinem anderen schadet, sollten sie neidlos erlaubt sein.
Als Luxus sehe ich z.B. die Freiheit sich Luxus leisten zu können, oder gegen eine Mehrheit seine Interessen durchzusetzen.
Beim Luxus kommt es allerdings auf die subjektive Sichtweise an.

LG Hans
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Alt 25.07.2023, 14:02   #12
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Als Luxus sehe ich z.B. die Freiheit sich Luxus leisten zu können, oder gegen eine Mehrheit seine Interessen durchzusetzen.
Ob es wirklich eine Freiheit ist, sich Luxus leisten zu können? Wie ich gerade in einer Doku gesehen habe, ist Warren Buffett, einer der reichsten Männer der USA, immer bescheiden geblieben und wohnt immer noch in seinem jahrzehntealten Haus, das er gekauft hatte, als er noch nicht stinkreich war. Alles andere als eine Luxusvilla. Angeblich wolle er sein Vermögen vor seinem Tode spenden (die Erben werden sich freuen!). Vielleicht ist der größte Luxus, ein Riesenvermögen dafür zu haben, dass man sich nichts mehr aus ihm macht.

Mir fällt der Film "Citizen Kane" ein: Trotz Erfolgs, Reichtums und Vermögens ist Kane nicht glücklich geworden. Das, was er sich am meisten gewünscht hätte, war für Geld nicht zu haben, nämlich die Zuwendung seiner Mutter und seine verlorene Kindheit, symbolisiert durch einen Schlitten aus Holz mit der Aufschrift "Rosebud".
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Alt 25.07.2023, 19:27   #13
männlich Hans Plonka
 
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Beiträge: 857

Lb. Ilka-Maria,

Freiheit ist auch wählen und entscheiden zu können. Wer sich für ein bescheidenes Leben entscheidet, kann dies nur, wenn er es nicht muss. Wer dies muss, hatte nicht die Freiheit sich dafür zu entscheiden.
Dass Freiheit nicht mit Glück und Zufriedenheit glelichzusetzen ist, ist ein anderes Thema.

LG Hans
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Alt 25.07.2023, 19:33   #14
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Hans Plonka Beitrag anzeigen
Freiheit ist auch wählen und entscheiden zu können. Wer sich für ein bescheidenes Leben entscheidet, kann dies nur, wenn er es nicht muss. Wer dies muss, hatte nicht die Freiheit sich dafür zu entscheiden.
Genau das habe ich angemerkt, nur mit anderen Worten:

"Vielleicht ist der größte Luxus, ein Riesenvermögen dafür zu haben, dass man sich nichts mehr aus ihm macht."
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Alt 31.07.2023, 10:20   #15
männlich Hans Plonka
 
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Lb. Ilka-Maria,

Reichtum erschließt Möglichkeiten, Freiheiten, Schutz, Sicherheit, Zugangs- und Einflussmöglichkeiten und Ansehen. Wer dies gewöhnt ist, dem erscheint dies oft als selbstverständlich. Wenn gesagt wird, der Reichtum, der dies ermöglich ist nicht wichtig (gleichgültig), sind die Folgen kaum bedacht worden.

LG Hans
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