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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 16.10.2021, 21:14   #1
männlich Anaximandala
 
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Standard Kunstwerk der Zeit

Im ewigen Feuer verdichtet,
geboren, von Sternen errichtet,
so riesig und weit,
ein Kunstwerk der Zeit,
bis alles sich selber vernichtet.
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.10.2021, 12:15   #2
männlich Ex-petrucci
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In der Tat! Sehr schön, gefällt mir! :-)

Kritisieren könnte man, dass durchs Feuer eigentlich nichts verdichtet wird.
Trotzdem besitzt es einen gewissen lyrischen Charakter.
Ex-petrucci ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.10.2021, 16:31   #3
männlich dunkler Traum
 
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... eine wunderbar kurze Beschreibung des Universums

petrucci - überdenke deine Kritik, Was passiert in Sonnen? Wie dicht sind Neutronensterne?
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.10.2021, 15:02   #4
männlich Ex-petrucci
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Das hat mit dem Feuer doch nichts zu tun..
Ex-petrucci ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2021, 20:56   #5
männlich Anaximandala
 
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Hey ihr zwei, danke für eure Worte, ich freu mich sehr darüber :-)

Im Grunde genommen hast du damit total recht petrucci, vielleicht wäre diese Fassung sogar eleganter gewesen

Im ewigen Nebel verdichtet,
geboren, von Sternen errichtet,
so riesig und weit,
ein Kunstwerk der Zeit,
bis alles sich selber vernichtet.

aber meine Gedanken sind da in eine ähnliche Richtung gegangen, wie dunkler Traum schreibt und als mystisches Motiv gefällt mir das Feuer echt gut. Ich hab von euch angeregt noch etwas herumexperimentiert und diese Version gefällt mir eigentlich auch echt gut

Im Feuer der Sterne verdichtet,
auf riesigen Bahnen errichtet
so unglaublich weit,
ein Kunstwerk der Zeit,
bis alles sich selber vernichtet.

Danke für eure Kommentare und liebe Grüße
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2021, 09:55   #6
männlich Andri
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Beiträge: 425

Hallo Anaximandala,
als Gedicht finde ich es gut gelungen, aber inhaltlich gäbe es doch zu kritisieren.. Einmal scheint es nicht konsistent das Feuer als ewig zu erklären, gleichzeitig alles als endliches Zeitwerk zu betrachten. Auch steht dem Universum ja kein feuriges Ende bevor sondern die endlose Agonie der Ausbreitung und Ausdünnung. Ich habe das ein paar Gedichte weiter unten versucht darzustellen. Wahrscheinlich ist es aber so, dass dein Gedicht nicht so explizit das Universum meint, sondern eher ein Spiel mit Begriffen und Bildern ist. Und so wäre es auch ok.
Viele Grüße,
Andri
Andri ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2021, 10:23   #7
männlich Ex-petrucci
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Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 414

Sprache ist dazu da, genau das auszudrücken, was du meinst.
Oder das auszudrücken, das du andeuten willst.
Durch die Erklärung wird es nicht richtiger.

Um es genauer aber trotzdem subtil zu halten, könntest du einen amphibrachys stellen.

Im ewigen Feuer der Farben verdichtet.
xXxxXxxXxxXx
Ex-petrucci ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2021, 07:04   #8
männlich Anaximandala
 
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Beiträge: 1.198

Vielen Dank für eure Meinung netten Worte und genauso viel Dank für die Kritiken

Andri du triffst es wirklich ziemlich genau auf den Punkt, was genau am Ende draus werden würde, davon hatte ich keine klare Vorstellung, ich hab in dem Konzept etwas herumexperimentiert und versucht einen Sinn je nach gegebener Möglichkeit zu erreichen, am Ende ist es nun eben dies Gedicht geworden xD
Ich hatte zwischenzeitlich eine Galaxie im Sinn, es ist wohl aber eher der Kosmos geworden. Ganz ehrlich so genau hab ich aber auch garnicht versucht, es zu definieren

Ich bin.mir zwar nicht ganz sicher, was du mit dem Museumsklappstuhl meinst, aber ich freue mich, dass dir der Text gefällt Krustenteil.
Ich weiß aber auch nicht genau, wieso ich jetzt auf sowas komme, aber vielleicht wär son Stuhl, ob Museumsklappstuhl oder Kinosessel, ja ganz nett, wo wir doch die Party der Atome sind, die nach dem Verdichten in den Sternen nun darauf warten, in einem schwarzen Loch weiter verdichtet zu werden.

Peteucci für deinen Kommentar danke ich dir besonders. Ja du hast recht, durch eine Erklärung wird kein Sachverhalt richtiger.
Mit den Worten drücke ich aber genau das aus, was ich wollte, da war mir (subjektiv empfundene) Schönheit lieber, als Konsistenz xD
Es klingt implizit ein wenig, als hätte ich mit der Darlegung versucht, auf mein Recht zu beharren, das hart mir ehrlich gesagt etwas auf Ego und Synapsen gekribbelt xD das ist aber garnicht negativ gemeint, also klar... kratzen ging halt irgendwie nicht aber dafür hab ich mich damit noch etwas auseinandergesetzt.

ich hätte dir wirklich bedingungslos recht gegeben... aber das hätte auch nur wieder auf den Synapsen gejuckt, deshalb versuch ich jetzt, einen Standpunkt zu untermauern, den ich beim Schreiben schon als konsequent gesehen falsch erkannt habe xD
Für mich wäre das ewige Feuer eine Metapher gewesen für eine mystische Kraft, aus der der Kosmos entsteht. Sinnbildlich zu verstehen, nicht sprichwörtlich. Und verdichten habe ich gewählt... naja, weil es als Reimwort zur Verfügung stand^^
Aber wenn Feuer der Funke ist, aus dem die Materie entsteht, dann ist sie ja schon irgendwie dichter, als es das Feuer war und Google hat mir gerade erzählt, dass ein Alchemist in WoW Feuer durch Transmutation zu Erde werden lässt, also gibt es irgendwo schon irgendein Konzept, in dem das ganze schlüssig ist xD
Feuer mag zwar nichtmal eine Masse haben, aber bei Lichtgeschwindigkeit geht der Lauf der Zeit ja auch auf 0, also ist Nichts eine adequate Größe, behaupte ich.

Kleine Zwischenbilanz, ich glaub mir gehen die Lachsmileys aus nimm mich hier nicht zu ernst, falls das ganze am Ende schlüssig ist, hätte ich vor paar tausend Jahren sicher Lorbeeren bekommen, heute wärs ne schöne Fasxhingsansprache was ich hier schreib xD

Das Feuer selbst ist außerdem quer durch die Religionen ein Symbol des göttlichen, im parsischen ist es die höchste Schöpfung, in die Ahura Mazda seinen Atem gelegt hat.

Gott offenbart sich als brennender Dornbusch und seine Herrlichkeit ist wie verzehrendes Feuer. In der Apokalyptik dient Feuer der Beschreibung göttlicher Transzendenz.

Im Hinduismus steht der wichtigste vedische Gott Agni für die Flammen des irdischen Feuers, Indra, einst mal der höchste kriegerische Gott für das sphärische Feuer, die Blitze und Surya für das Himmelsfeuer, die Sonne und ist Sinnbild geistiger Sonne, die die Dunkelheit vertreibt und zur Erleuchtung führt.

Im Buch der Wandlungen ist das Feuer, Li, Herz und Leidenschaft, verklärte Natur, Intuition und Erleuchtung.
(Und dem Text aus dem ich das alles hab nach schöpferische Urkraft. Ich bin mir zwar wirklich echt richtig sicher, dass die Urkräfte im I Ging Jing und Yang wären, und sollte man doch eines der Trigramme heranziehen, es eher Kien wäre, die Reinform des himmlischen Yang Prinzips, das nennt sich nämlich schlicht “das Schöpferische“, aber es untermauert andererseits meine erste Zeile^^ und ernst nehm ich mich grad eh nicht mehr so ganz. :-DD

Zum Schluss noch ein Zitat von C. G. Jung “Die innerste Natur Christi sei Feuer, jenes ewige Feuer, welches das Ziel der Alchemie sei.“

Vielleicht haltet ihr mir ja zu Gute, dass es mit 7 Uhr für mich schon echt verdammt spät am Abend ist xD

Zum Schluss aber nochmal eine ernst gemeinte Aussage, ich finde etwas Schönes darf Inkonsistenzen haben, zumindest kleine, ich möchte ja keine Wahrheit daraus ableiten :-)

Viele liebe Grüße
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2021, 10:00   #9
männlich Anaximandala
 
Benutzerbild von Anaximandala
 
Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.198

Achja, nochmal ein Nachwort an Andri, ich war immer ein sehr großer Fan der Schleifen Quantengravitation, wenn ich das ganze richtig zusammenbringe wäre es in dem Konzept so, dass sich die Expansion des Universums insoweit auf die Kräfte auswirkt, dass sie sich an einem bestimmten Punkt umkehren und das Universum zusammenfallen, während die Gravitation die Materie auseinandertreibt und dann bei einer gewissen Dichte die Kräfte sich wieder umkehren zu lassen und das Universum sich bei anziehender Gravitation ausbreitet.

Es ist schon Jahre her, dass ich das gelesen habe, es gab gute Erklärungen dazu 😄 grad eben bei der Sicherheitsüberprüfung, dass ich hier keinen Schwachsinn schreibe hab ich leider nur die Aussage gefunden, dass durch die Theorie der Big Bounce wieder interessant ist. Das spannende ist dabei auch, dass diese Theorie keine Urknallsingularität benötigt.

Aber auch im anderen Fall, dass es mit der Singularität beginnt und sich bis zum Ende ausbreitet, müsste es (meiner Meinung nach) in irgendeiner Form ein Ende haben, sonst müsste es ewig sein und Ewigkeit ist nicht nur endlos, sondern auch anfangslos, denn hätte sie einen Anfang, gäbe es eine Zeit außerhalb der Ewigkeit und sie wäre nicht ewig xD
Aber es dürfte auch keine Zeit geben, so wie es in der Unendlichkeit keinen Raum geben dürfte, denn ein quantisierter Teil, der sich seperat betrachten lässt und der Unendlichkeit fehlen würde, würde sie ja nicht verändern, sie wäre immer noch unendlich, trotzdem wäre da ein seperater Teil, dessen Existenz ja irgendwo fehlen muss, tut sie es nicht dann ist es halt Zauberei

So zumindest die Theorie, aber Theorie und Praxis sind ja auch wieder nur theoretisch gleich
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
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