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Alt 24.07.2023, 20:25   #1
männlich marcelD
 
Dabei seit: 07/2023
Beiträge: 20


Standard Echoes of Solitude

This is a exercise of the same story in two different languages. I speak English and German fluently. And I enjoy using both languages. It's just a little hobby.

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Echoes of Solitude

In the winding alleys of a forgotten small town, nestled amidst shadowy trees and half-dilapidated houses, there stood an old, somber edifice from times long past. This house, once proud and splendid, had long lost its former beauty. Its walls bore witness to bygone tales of life and love, but also of pain and loss. And within this enigmatic seclusion dwelt a man named Erik.

For twelve long years, Erik had inhabited this gloomy solitude, far removed from the vibrant world outside. His retreat into isolation was a deliberate choice, an escape from the pains of the past. His soul was torn by memories that refused to release their hold, and so he shut himself away from the world to endure the pain and process the wounds.

Erik was a man of remarkable intellect and artistic sensitivity. His mind was a labyrinth of thoughts, ideas, and unfinished stories. Books adorned the walls of his abode and cluttered the precarious tables, barely able to withstand the weight of untold narratives. He wrote, yet most of his works remained incomplete, resembling mirrors of his soul—fragmented and intertwined with shadows of the past.

His days passed in a languid rhythm. With weary steps, he strolled through the dusty corridors of his home, allowing himself to be momentarily blinded by the faint rays of sunlight filtering through the tattered curtains. These were rare moments of light in his darkness.

A special room held his centerpiece—a piano that had borne witness to countless melodies, crafted by Erik during his solitary hours. Music was his constant companion, speaking for him when his words faltered. It conveyed the emotions he otherwise kept locked deep within.

In his isolation, he was not alone. A shadow followed him, a shadow of himself. Every evening, as darkness descended, the specter of his past would come alive, whispering soft words of remembrance into his ear. These were moments of torment but also of enlightenment. The spirit compelled Erik to confront his fears, his sense of guilt, and the insatiable longing for forgiveness.

However, one day, when the sun shone brighter than ever before, an irresistible urge led Erik to venture out into the world he had long avoided. Perhaps he no longer sought solitude but rather the silence that enveloped life itself.

In a small park, shaded by trees providing respite from the sun, he encountered her—a woman who appeared strangely familiar. Her eyes radiated like stars in a clear night, and her smile carried the warmth of a long-lost sunbeam. Seated on a bench, she held a book, engrossed in its captivating narrative.

Moved by an impulsive force, I approached her and took a seat beside her. She lifted her gaze from the book and smiled at me, as if capable of deciphering my innermost thoughts.

"Like a lost poet," she said softly, her voice akin to a distant serenade.

Her words resonated not only with my own story but also hinted at a new one. This encounter marked a turning point, compelling me to unshackle the chains of the past and embark on a fresh beginning.

She began to read aloud from her book, and her words wove a spell that captivated me entirely. In them, I found the inspiration I had long yearned for. She opened my heart to a new world where stories need not be perfect but only express the truths residing within us.

As the sun set, the darkness no longer held terror for me. The woman beside me was a light guiding me through the shadows. Together, we returned to my old house, which was now no longer a place of solitude and pain. It had become a home where our narratives intertwined, and the past relinquished its grip of horror.

The nights were no longer haunted by spirits but filled with music resonating from our piano during the darkest hours. As we sat side by side, we wrote new chapters of our stories—tales of life, love, and freedom.

Thus, a new chapter in my life began, wherein the world regained its colors and melodies. Isolation yielded to connectivity, and I learned that in the darkest moments, there is always a light that guides us, provided we are willing to seek it.

Freie Übertragung in das Deutsche:

In den gewundenen Gassen einer vergessenen Kleinstadt, eingebettet zwischen schattigen Bäumen und halbverfallenen Häusern, erhob sich ein altes, düsteres Gebäude aus längst vergangenen Zeiten. Dieses Haus, einst stolz und prächtig, hatte längst seine ehemalige Schönheit verloren. Seine Wände zeugten von vergangenen Geschichten des Lebens und der Liebe, aber auch von Schmerz und Verlust. Und in dieser rätselhaften Abgeschiedenheit lebte ein Mann namens Erik.

Seit zwölf langen Jahren hauste Erik in dieser düsteren Einsamkeit, fernab von der lebhaften Welt da draußen. Sein Rückzug in die Isolation war eine bewusste Entscheidung, eine Flucht vor den Schmerzen der Vergangenheit. Seine Seele war zerrissen von Erinnerungen, die sich hartnäckig festhielten, und so verschloss er sich vor der Welt, um den Schmerz zu ertragen und die Wunden zu verarbeiten.

Erik war ein Mann von bemerkenswertem Intellekt und künstlerischer Sensibilität. Sein Geist war ein Labyrinth aus Gedanken, Ideen und unvollendeten Geschichten. Bücher zierten die Wände seines Domizils und füllten die wackeligen Tische, die kaum das Gewicht der unerzählten Erzählungen zu tragen schienen. Er schrieb, doch die meisten seiner Werke blieben unvollendet, Spiegelbilder seiner Seele – fragmentiert und verwoben mit Schatten der Vergangenheit.

Seine Tage verstrichen in einem träge dahinfließenden Rhythmus. Mit müden Schritten schlenderte er durch die staubigen Korridore seines Heims, erlaubte sich für einen Moment von den schwachen Sonnenstrahlen blenden, die durch die zerschlissenen Vorhänge fielen. Es waren seltene Momente des Lichts in seiner Dunkelheit.

Ein besonderer Raum barg sein Herzstück – ein Klavier, das Zeuge unzähliger Melodien gewesen war, von Erik in seinen einsamen Stunden geschaffen. Musik war sein ständiger Begleiter, sie sprach für ihn, wenn seine Worte versagten. Sie brachte die Gefühle zum Ausdruck, die er sonst tief in sich verschloss.

In seiner Isolation war er nicht allein. Ein Schatten folgte ihm, ein Schatten seiner selbst. Jeden Abend, wenn die Dunkelheit hereinbrach, wurde der Geist seiner Vergangenheit lebendig und flüsterte ihm leise Worte der Erinnerung zu. Es waren Augenblicke der Qual, aber auch der Erleuchtung. Der Geist zwang Erik, sich seinen Ängsten, seinem Schuldgefühl und dem unstillbaren Verlangen nach Vergebung zu stellen.

Doch eines Tages, als die Sonne heller als je zuvor schien, überkam Erik ein unwiderstehliches Verlangen, hinaus in die Welt zu gehen, die er lange gemieden hatte. Vielleicht suchte er nicht länger die Einsamkeit, sondern die Stille, die das Leben umgab.

In einem kleinen Park, von Bäumen beschattet, die vor der Sonne schützten, traf er sie – eine Frau, die ihm seltsam vertraut erschien. Ihre Augen strahlten wie Sterne in einer klaren Nacht, und ihr Lächeln trug die Wärme eines lang vermissten Sonnenstrahls. Sie saß auf einer Bank, ein Buch in der Hand, in die fesselnde Erzählung vertieft.

Von einem impulsiven Gefühl bewegt, näherte Erik sich ihr und nahm neben ihr Platz. Sie hob den Blick von ihrem Buch und lächelte ihn an, als könne sie seine innersten Gedanken entziffern.

"Wie ein verlorener Dichter", sagte sie leise, ihre Stimme ähnelte einem fernen Liebeslied.

Ihre Worte hallten nicht nur in meiner eigenen Geschichte wider, sondern deuteten auch auf eine neue hin. Diese Begegnung markierte einen Wendepunkt, der mich zwang, die Ketten der Vergangenheit abzulegen und einen neuen Anfang zu wagen.

Sie begann aus ihrem Buch vorzulesen, und ihre Worte webten einen Zauber, der mich vollkommen in den Bann zog. In ihnen fand ich die Inspiration, die ich so lange ersehnt hatte. Sie öffnete mein Herz für eine neue Welt, in der Geschichten nicht perfekt sein mussten, sondern nur die Wahrheiten ausdrücken sollten, die in uns wohnen.

Während die Sonne unterging, verlor die Dunkelheit ihren Schrecken für mich. Die Frau an meiner Seite war wie ein Licht, das mich durch die Schatten führte. Gemeinsam kehrten wir in mein altes Haus zurück, das nun nicht länger ein Ort der Einsamkeit und des Schmerzes war. Es war zu einem Zuhause geworden, in dem sich unsere Geschichten miteinander verflochten und die Vergangenheit ihren Schrecken verlor.

Die Nächte waren nicht mehr von Geistern heimgesucht, sondern erfüllt von der Musik, die unser Klavier in den dunkelsten Stunden erklingen ließ. Während wir nebeneinander saßen, schrieben wir neue Kapitel unserer Geschichten – Geschichten des Lebens, der Liebe und der Freiheit.

So begann ein neues Kapitel in meinem Leben, in dem die Welt ihre Farben und Melodien zurückgewann. Die Isolation verwandelte sich in Verbundenheit, und ich lernte, dass es in den dunkelsten Momenten immer ein Licht gibt, das uns leitet, sofern wir bereit sind, es zu suchen.
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