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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 11.01.2011, 01:15   #1
männlich raffael
 
Benutzerbild von raffael
 
Dabei seit: 08/2009
Alter: 35
Beiträge: 185

Standard Tag

In tausend grelle Funken
zerspringt der Sonne Licht
wenn es, ins Tal gesunken,
an kühlem Tau sich bricht.

Die Au hebt an zum Reigen,
zur Huld dem Sonnenlauf
und tausend Sonnen steigen
aus feuchten Auen auf.

Da zirpen längst die Grillen
und voller Melodie
entsteigt aus Wiesen stillen
die schönste Sinfonie.

Doch dunkeln schon die Wege
und Schatten steigen auf
verschlafen noch und träge
beginnt ihr müder Lauf.

Und alle frohen Lieder,
der Blüten bunte Pracht,
den süssen Duft der Flieder
verschlingt die weite Nacht.
raffael ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.01.2011, 06:26   #2
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Das ist vom Wortlaut her schön gedichtet, Raffael. Was mich etwas irritiert, ist der Bruch nach der dritten Strophe: Da wird es, kaum daß der Tag erwacht ist, urplötzlich wieder Nacht, ohne daß sich ein Tagesgeschehen richtig entwickelt hat. Zudem kollidiert das Ende des Gedichts mit dem Titel.

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.01.2011, 08:16   #3
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, raffael -

mir geht das Gedicht ein wie Honigseim, denn ich liebe die romantische Poesie.

Lediglich an zwei Stellen störe ich mich:

"grell"

weil ich das mit etwas Schmerzendem in Verbindung bringe.
Wenn es Dir nicht zu schwülstig erscheint:

Gleich wie demantne Funken...

aber lediglich als Anregung.

"...der Flieder".
Ich weiß, was Du meinst. Aber Flieder hat keinen Plural, es sei denn man umschreibt ihn mit Fliederbüsche, Fliedersträuche.
Warum nicht

vom Flieder?


Entzückt:


Thing
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Alt 11.01.2011, 10:36   #4
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Ilka-Maria hat, finde ich, recht. Die Sonne geht zu schnell wieder unter, nachdem sie gerade eben aufgegangen ist.

Ich lehne mich gefährlich weit aus dem Fenster und schlage vor, die letzten beiden Strophen einfach wegzulassen. Sicher wäre das dann ein anderes Gedicht, ohne die Tag-Nacht-Metaphorik, aber eine geschlossene, in sich vollkommene romantische Morgenstimmung.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.01.2011, 12:32   #5
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Hallo raffael,

auch für mich wäre, so wie Schamansky vorschlägt, Dein Gedicht ohne die beiden letzten Strophen wunderbar. Allerdings gefallen mir auch die letzten zwei Strophen ganz besonders gut und es wäre sicher eine Überlegung wert, diese für ein eigenständiges Abendgedicht einzusetzen.

LG
Daisy
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.01.2011, 14:53   #6
männlich raffael
 
Benutzerbild von raffael
 
Dabei seit: 08/2009
Alter: 35
Beiträge: 185

Hallo Ilka-Maria, Thing, Schamansky und Daisy,

Danke für eure Anregungen. Der Bruch zwischen Erwachen und Dunkeln ist wirklich zu abrupt.

Strophe 4 wird entfernt und dem letzten Vers eine positive Wendung gegeben ("entsteigen" anstatt "verschlingt").

@Thing: Eigentlich meine ich die (konkrete) Flieder in Einzahl! Und ja, dieses "grell" ist wirklich zu grell!

@Daisy: Das Abendgedicht befindet sich schon in der Elaborationsphase.

Herzliche Grüsse
raffael
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