Tränentanz

[raffael]

Eine Träne netzt die Wange,
Tänzelt schwermütig daher..
Trist ist ihre Bahn, und lange,
Ja ihr Schicksal allzu schwer!

Denn es liegen da verborgen
Hinter ihrem Tränenglanz
Gar geheimnisvolle Sorgen –
Bleiern ist deshalb ihr Tanz..

Doch die Träne kann nicht ahnen
Welche Last ihr Wesen mengt:
Mutig sucht sie ihre Bahnen,
Und wie keck sie vorwärts drängt!

Doch gar traurig ist ihr Schicksal;
Ja ihr Weg führt nur hinab..
Heimatlos und voller Trübsal
Fliesst die Wange sie herab –

[Ilka-Maria]

Lieber Raffael, Dein Gedicht gefällt mir gut, Deine Träne ist ein sympathischer Protagonist, mit dem ich mitfühlen kann.

Und wie keck sie vorwärts drängt!

Nur das Wörtchen "keck" mag mir nicht so recht ins Bild passen, aber ich nehme an, Du hattest so etwas wie "Trotz" oder "Unabwendbarkeit" im Sinn - als ob die Träne lieber selbst wegtropfen will, als sich abwischen zu lassen. Weil sie nämlich mutig und "selbstbestimmend vorwärts drängt".

Vielleicht ist es aber gerade solch ein kleiner Bruch, der dem Gedicht die besondere Note gibt und dazu veranlaßt, die Verse mehr als einmal zu lesen.

Hat mir Freude bereitet.

LG
Ilka-M.

[Ilka-Maria]

Lieber Raffael, Dein Gedicht gefällt mir gut, Deine Träne ist ein sympathischer Protagonist, mit dem ich mitfühlen kann.

Und wie keck sie vorwärts drängt!

Nur das Wörtchen "keck" mag mir nicht so recht ins Bild passen, aber ich nehme an, Du hattest so etwas wie "Trotz" oder "Unabwendbarkeit" im Sinn - als ob die Träne lieber selbst wegtropfen will, als sich abwischen zu lassen. Weil sie nämlich mutig und "selbstbestimmend vorwärts drängt".

Vielleicht ist es aber gerade solch ein kleiner Bruch, der dem Gedicht die besondere Note gibt und dazu veranlaßt, die Verse mehr als einmal zu lesen.

Hat mir Freude bereitet.

LG
Ilka-M.

[Ilka-Maria]

Sorry, daß ich hier doppelt erscheine - geht nicht auf mein Konto. Das System hatte die Arbeit verweigert und hing einfach fest, so daß ich einen neuen Anlauf genommen habe. Und dann war mein Kommentar innerhalb einer Sekunde zweimal vorhanden. Versteh wer will.

LG
Ilka-M.

[Ex-rumpelstilzchen]

Den Tanz der Tränen hast du hier poesievoll verarbeitet, ganz ohne wehleidig oder kitschig zu werden. Sogar ein wenig schmunzeln konnte ich, Daumen hoch!
LG

[raffael]

@Ilka-Maria: ja, vielleicht tadelst du zu Recht den etwas linkischen Gebrauch des Wortes "keck"..

Jedenfalls vielen lieben Dank für eure Kommentare, Ilka-Maria und rumpelstilzchen..

Philipp

[Ardanwen]

Schon beim Titel hast du meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung getroffen,gleichzeitig ansprechend und beschreibend für das Gedicht. Das Gedicht selber hat mir auch wahnsinnig gut gefallen, die Stimmung passt mit dem Inhalt zusammen und schafft ein einheitliches Bild.
Einzig allein stören mich persoöhnlich die Wörtchen keck und tänzelnd weil sie für mich Adjektive der schwerelosigkeit ,leichtfüßigkeit und sorgenlosigkeit sind und damit im Widerspruch zu dem Rest des Gedichtes stehen.
Doch vielleicht fassen es andere anders auf.
Ich hoffe es sieht jetzt nicht so aus als ob ich dein Gedicht nicht besonders fände, denn im Gegenteil ich finde es sticht aus den meisten bisher gelesenen Gedichten deutlich heraus.
Liebe Grüße Ardanwen

[raffael]

Hallo Ardanwen,

Danke für deinen Kommentar; du verstehst es zu schmeicheln!

Deine Anmerkung zu den zwei Wörtern keck und tänzelnd finde ich einleuchtend und werde sie im Gedicht umsetzen. Vielen Dank!

Von dir gibt's (noch?) keine Gedichte. Das ist schade.

Philipp